1 spektrum oktober 2015 unsere hochschule, unsere stadt
2 inhalt oktober 2015 titel 4-19 unsere hochschule, unsere stadt ob eva lohse – lebendiger diskurs zwischen stadt und hochschule michael cordier – mit herzblut für die marke ludwigshafen beigeordneter klaus dillinger – campusneubau, posttunnel & co gut vernetzt: gesundheitsökonomie im praxisverbund fotoprojekt: spuren der wohnungslosigkeit für alle: studium generale aktuell 20-29 hochschulpräsident peter mudra – as time goes by … geschafft: studienabschlussfeier 2015 emil-helfferich-sammlung verbleibt im ostasieninstitut öffnung der hochschule für asylsuchende international 30-41 vizepräsident andreas gissel – plädoyer für interkulturelle kompetenz 4. summer school an der hochschule oai-leiter frank rövekamp – fukushima und die folgen berufsperspektiven für incomings: study & work forschung & lehre 42-49 projekt „try-e“ startet durch lesen? lesen! us-amerikanischer abschluss: congratulations to the graduates! alumni 50-51 michael heinz – networker, entscheider, teamplayer intern 52-59 karl-heinz barz mit hochschulmedaille ausgezeichnet fruchtbare kritik: verbesserungs- und beschwerdewesen erstes azubi-startup der hochschule student alexander schurig – auf go & see-tour 2015 impressum spektrum, zeitschrift der hochschule ludwigshafen am rhein, erscheint dreimal im jahr. (als pdf-version auf: www.hs-lu.de/spektrum) die beiträge geben die meinung der autoren wieder. der nachdruck von beiträ- gen ist nach absprache möglich. herausgeber der präsident der hochschule ludwigshafen am rhein ernst-boehe-straße 4; 67059 ludwigshafen redaktion dr. elena wassmann (ew), (v.i.s.d.p.); e-mail: elena.wassmann@hs-lu.de ute sahmel (us); e-mail: ute.sahmel@hs-lu.de korrektorat astrid hainich, e-mail: info@astridhainich.de satz, grafik und layout maria-luise haag; e-mail: haag@hs-lu.de anzeigen und vertrieb ute sahmel, stabsstelle hochschulkommunikation tel.: 0621/5203-346; e-mail: ute.sahmel@hs-lu.de druck repro / concept rhein-neckar; postfach 10 03 35; 67403 neustadt an der weinstraße tel.: 06321/18524-0; fax: 06321/185277; e-mail: info@repro-concept.de bildnachweis titelbild: karl gärtner/illustrationen; www.illustrationsgaertner.de wenn nicht anders vermerkt: hochschule ludwigshafen am rhein 25.09.2015 stand der hochschule ludwigshafen auf der sprungbrett 2015 postfach 100335; 67403 neustadt an der weinstraße
3 liebe leserinnen und leser, als sich unsere hochschule im jahr 2012 im nachgang zur fusion der beiden ehemaligen fachhochschulen den namen „hochschule ludwigshafen am rhein“ gab, geschah die einbeziehung des flussnamens ganz bewusst als bekenntnis zur stadt. denn diese hat sich als stadt am rhein nicht nur etabliert, sondern es wurde auch über die immer stärkere orientierung hin zum fluss und die damit verbundene positive wahrnehmung der name ludwigshafen am rhein quasi als marke begründet. als hochschule haben wir unsere wurzeln in dieser stadt. seit über 40 jahren sind wir institutioneller bestandteil des gemeinwesens und versuchen uns, wo immer möglich, einzubringen. es ist schön, dass das stadtbild auch ein stück weit von den jungen menschen geprägt wird, die bei uns studieren. viele intensive kontakte und austauschprozesse sind überzeugender beleg für eine gewachsene und echte verbundenheit. die grundlage hierfür wurde bereits vor langer zeit von meinem vorgänger, professor dr. wolfgang anders, gelegt. gerne möchten wir mit dieser ausgabe unseres hochschulmagazins einige der verbindungen sichtbar machen und interessante protagonisten der stadt zu wort kommen lassen. viele unserer regelmäßigen aktivitäten richten sich auch an die stadtgesellschaft und sprechen konkre- te einladungen aus, so zum beispiel bei der kinderuni, dem studium generale, den veranstaltungen „lebenslanges lernen – 50 plus“ und den brennpunkt-vorträgen zu aktuellen themen sowie den ludwigshafener bildungsgesprächen oder den ludwigshafener wirtschaftsgesprächen. unsere hochschule ist regional verwurzelt, was nicht nur in der engen zusammenarbeit mit der stadt ludwigshafen zum ausdruck kommt, sondern sich auch an der zusammensetzung unserer studierenden zeigt: mehr als 50 prozent unserer bachelorstudierenden kommen aus orten, die sich in einem umkreis von rund 50 km befinden. neben diesem deutlichen bekenntnis zur region sind wir als hochschule selbstverständlich und aus tiefer überzeugung auch sehr stark international ausgerichtet. dies lässt sich anhand der beiträge in dieser spektrum-ausgabe gut nachvollziehen. mit dem gemeinsamen projekt „study & work“, an dem neben uns die federführende hochschule worms, die metropolregion rhein-neckar, arbeitsagentur und ihk beteiligt sind, machen wir deutlich, dass wir mit unseren angeboten für internationale studierende mehr verbinden, als nur das absolvieren eines studiums oder einer studienphase. wir wollen über eine von vielen akteuren der hochschule getragene willkommenskultur dafür sorgen, dass unsere ausländischen studierenden gerne auch nach beendigung ihres studiums bei uns in der region bleiben und attraktive beschäftigungs- und lebensbedingungen vorfinden. nun wünsche ich ihnen wieder viel spaß beim lesen! das team freut sich übrigens über ihr feedback. herzliche grüße ihr prof. dr. peter mudra, hochschulpräsident echte verbundenheit ist mehr, als über das reale miteinander sichtbar wird. albert einstein
4 titel: unsere hochschule, unsere stadt unsere hochschule, unsere stadt „ludwigshafen ist eine lebens- und liebenswerte stadt“ ist eine der kernbotschaften, die hochschulprä- sident professor dr. peter mudra seit seinem amtsantritt 2010 nicht müde wird den neuankömmlingen beim semesterstart mit auf den weg zu geben. „regional verankert“ ist sie, die hochschule, und das macht sie neben der qualität der lehre, ihrer internationalen ausrichtung, ihrer auf diversität zielenden offenheit und ihrer forschungsstärke aus. und in der tat ist das bekenntnis der hochschule zur stadt, deren namen sie trägt, kein lippenbekenntnis, sondern von leben gefüllt: so ist die hochschule mit ihren standorten in der ernst-boehe-straße, der maxstraße, der turmstraße oder der rheinpromenade nicht nur sichtbarer teil des stadtbildes, sondern gerade auch aktiver teil des vitalen netzwerks der stadt wie der region mit vielfältigen berührungspunkten: ob kooperative studiengänge, gemeinsame studienpro- jekte, offene veranstaltungsformate oder ehrenamtliches engagement der hochschulangehörigen, ob gremienarbeit oder transferleistungen zwischen wirtschaft und wissenschaft – viele unserer angebote sind ohne die stadt, ihre bürger und ihre unternehmen nicht zu denken. umgekehrt stehen viele regel- mäßige veranstaltungen vom diversity-tag oder dem asta-sommerfest, vom studium generale, den 50 plus- oder brennpunktvorträgen über die verschiedenen formate der ludwigshafener gesprächsreihen bis hin zur jobmesse, dem stipendientag oder dem tag der offenen tür immer auch interessierten aus der stadtgesellschaft offen. die kids von der stadtranderholung zu gast auf dem campus. von elena wassmann kinderuni, kinderzukunftsdiplom & co e in beispiel von vielen für die fruchtbare zu- sammenarbeit von stadt und hochschule ist dabei das erfolgsprojekt „kinderuni“, das die hochschule ludwigshafen seit über zehn jahren mit unterstützung des rheinland-pfälzischen bil- dungsministeriums und dem swr-tigerentenclub anbietet. mit themen wie zivilcourage und elektro- mobilität wartet beispielsweise das programm zum wintersemester 2015/16 auf und richtet sich an kin- der von acht bis dreizehn jahren aus ludwigshafen und umgebung. über die regulären kinderuni-vor- lesungen hinaus gehören seit zwei jahren auch die angebote im rahmen des kinderzukunftsdiploms der initiative lokale agenda 21 e.v. ludwigshafen und der stadtranderholung an der blies mit dazu: so turnten beispielsweise im august die kinder des städtischen ferienprogramms bei der „bewegten“ vorlesung „fit in der hochschule“ mit hochschul- mitarbeiterin ahu gel und daniel lubowski, box- owner und coach von „crossfit ludwigshafen“, über den campus und lernten ganz nebenbei allerlei nützliches über gesunde ernährung und sportliche fitness. im september profitierten dann die kinder des kinderzukunftsdiploms von dem angebot und bekamen bei der mitmach-vorlesung „schau.spiel. zeit“ mit der ludwigshafener theaterkumpanei ein- blick in die bunte welt des theaters. vorträge für interne und externe doch das offene vorlesungsprogramm der hoch- schule hat natürlich nicht nur die kleinen, sondern auch die großen zuhörer im blick: seit vielen jah- ren stellt beispielsweise dr. dieter thomaschewski, professor für betriebswirtschaftslehre am fachbe- reich management, controlling, healthcare mit
5 dr. elena wassmann hochschulkommunikation pressereferentin 0621/5203-253 elena.wassmann@hs-lu.de viel fingerspitzengefühl das vielfältige programm des studium generale zusammen (s. s. 18f), das sich an studierende wie externe gleichermaßen richtet. ebenso gut angenommen: die im winter- semester 2014/15 gestartete vorlesungsreihe „50 plus”, die sich an die generation der best ager wendet, aber ebenso allen interessierten offen steht. hier spürt am 15. oktober 2015 professor dr. gerhard raab unter einbeziehung der psy- chologie und der neurowissenschaften der frage nach „warum wir kaufen, was wir kaufen“. ihm folgt ein vortrag am 22. oktober 2015 von pro- fessor dr. rainer busch, der „aufbau und pflege von netzwerkbeziehungen in china im vergleich zu deutschland“ analysiert. am 12. november schließlich widmet sich professor dr. karl-heinz sahmel dem thema „armut im alter“. ergänzt wird das bunte spektrum auch in diesem semes- ter wieder durch brennpunktvorträge zu aktuellen themen wie beispielsweise der flüchtlingsdebatte. ludwigshafener gespräche neben wissenschaftstagungen wie den gesund- heitsökonomischen gesprächen oder den lud- wigshafener personalgesprächen, die auf fachpu- blikum zielen, hat die hochschule ludwigshafen eine ganze reihe von formaten etabliert, die be- wusst als austauschplattform zwischen wirtschaft und wissenschaft, zwischen stadt und hochschule konzipiert sind und dies auch in ihrem namen tra- gen: die ludwigshafener wirtschaftsgespräche, die ludwigshafener bildungsgespräche und die gerade im entstehen begriffenen ludwigshafener marke- tinggespräche. so dreht sich zum beispiel bei den vierten ludwigshafener bildungsgesprächen am 9. november 2015 alles ums thema „übergän- ge im bildungssystem“. hierbei kommen wieder bildungsakteure aus schule, unternehmen und hochschulen zum austausch von expertisen und erfahrungen zusammen. fruchtbare zusammenarbeit: studiengangskooperationen der austausch von erfahrungen und expertisen stand auch am anfang vieler kooperationen von studiengängen mit unternehmen, verbänden und einrichtungen aus ludwigshafen und weit darüber hinaus. exemplarisch sei hier das unternehmen genannt, das weltweit mit ludwigshafen assoziiert wird: die basf se. über die übliche zusammen- arbeit hinaus brachte sich das unternehmen ak- tiv in die studiengangsentwicklung zweier dualer formate ein. es handelt sich um die bachelorstu- diengänge international business administration (iba) und international business administration and information technology (ibait). aber auch in anderen bereichen fließen zum beispiel durch die lehrtätigkeit unserer dozenten oder praxispro- jekte viel knowhow aus der praxis in die lehre ein, kommen wichtige impulse in die forschung. studienprojekte ein solcher impuls von besonderer leuchtkraft war beispielweise das praxisprojekt, das die lukom, die marketinggesellschaft der stadt ludwigshafen, zusammen mit marketing-studierenden im win- tersemester 2014/15 auf die beine gestellt hat: un- ter leitung von professor dr. klaus blettner vom fachbereich marketing und personalmanagement präsentierten sie unter dem titel „study-city lu“ ihre vision von ludwigshafen als einer studieren- denstadt. ein teil ihrer ideen sind dabei auf frucht- baren boden gefallen, wie lukom-geschäftsfüh- rer michael cordier im interview (s. s. 8f) verrät. problemlos ließe sich die liste weiterführen und mit weiteren beispielen schmücken – so vielfältig sind die berührungspunkte, schnittstellen und kooperationen zwischen hochschule und stadt. einen kleinen einblick vermögen aber vielleicht die folgenden beiträge unseres titelschwerpunkts zu geben.
6 dr. eva lohse, jahrgang 1956, ist seit 2002 oberbürgermeisterin von ludwigshafen. als frau, die in ludwigs- hafen geboren, aufgewachsen und zur schule gegangen ist, kennt sie ludwigshafen aus der innensicht der bürgerinnen und bürger. als ehemalige mitarbeiterin der kreisverwaltung bad-dürkheim, des rheinland- pfälzischen innenministeriums oder seit juni dieses jahres in ihrer funktion als präsidentin des deutschen städtetags weiß sie außerdem um den blick von außen auf ihre stadt. der hochschule ludwigshafen am rhein ist die promovierte juristin als kuratoriumsmitglied seit vielen jahren verbunden. „spektrum“ sprach mit oberbürgermeisterin dr. eva lohse über die entwicklung ludwigshafens, die wahr- nehmung der stadt als hochschulstandort und ihre zielsetzungen für die zukünftige zusammenarbeit. spektruminterview mit dr. eva lohse oberbürgermeisterin von ludwigshafen am rhein lebendiger diskurs zwischen stadt und hochschule ludwigshafen ist in der außen- wahrnehmung in erster linie che- miestandort und arbeiterstadt. wo sehen sie zwischen diesen beiden polen die hochschule lud- wigshafen? ludwigshafen ist ein starker wirt- schaftsstandort und der name un- serer stadt ist eng mit der chemi- schen industrie verbunden. wir teilen unsere geschichte, daraus erwächst identität. ludwigsha- fen ist in erster linie eine junge stadt, die sich verändert, die im wandel begriffen ist. es verän- dert sich die bauliche struktur der stadt. es verändert sich die demographische zusammenset- zung der bevölkerung. und es verändert sich die art und weise, wie wir miteinander kommuni- zieren und unser gemeinwesen gestalten und eine gemeinsame vorstellung davon entwickeln, wie die stadt aussehen soll, in der wir leben wollen. insofern ist ein großer gesellschaftlicher diskurs in gang, in den sich die studierenden einbringen können oder dies ja bereits getan haben. die hochschule gibt in vielen le- bensbereichen wertvolle impulse. sie ist aktiver teil dieses diskurses und damit dieser stadt. wie kann man ludwigshafen als hochschulstandort noch sichtba- rer machen? die hochschule sollte aus meiner sicht mehr ins zentrum der öf- fentlichen wahrnehmung rücken. das ist zum teil durch die lage des campus nicht ganz einfach, kann aber auch durch die betei- ligung an projekten in der stadt geschehen. oder auch dadurch, dass wir die fachliche kompe- tenz der hochschule noch mehr in den erwähnten gesellschaftli- chen diskurs in der stadt einbin- den. vielleicht müssen wir auch viel mehr über die bedeutung der hochschule und ihrer einrich- tungen sprechen: das institut für beschäftigung und employability unter der leitung von professorin dr. jutta rump zum beispiel hat bundesweit einen exzellenten ruf. als stadtoberhaupt und kurato- riumsmitglied der hochschule ludwigshafen am rhein haben sie beides, stadt und hochschule, im blick: wo sind aus ihrer sicht schnittstellen? das kuratorium hat ja unter an- derem die aufgabe, die vernet- zung der hochschule mit den gesellschaftlichen akteurinnen und akteuren voranzutreiben. da gibt es viele berührungspunkte zwischen stadt und hochschule, die auch die wahrnehmung der hochschule in der stadtgesell- schaft deutlich verbessern. der enge finanzielle spielraum der städte verlangt kreative kon- zepte. kann eines davon eine en- gere zusammenarbeit mit der hochschule sein? hier gibt es viel potenzial – knowhow und durch unsere studierende auch die nö- tige manpower … es sind nicht nur die engen finan- ziellen spielräume, sondern vor allem demografische entwicklun- gen, die verwaltungen zum um- denken bringen. strukturelle de- fizite, mit denen städte wie auch ludwigshafen kämpfen müssen, sind auf der basis einer ungerech- ten lastenverteilung entstanden. bund und land erlassen geset- titel: unsere hochschule, unsere stadt
7 ze – die kommunen müssen sie umsetzen, werden aber nicht ent- sprechend dafür ausgestattet. das erleben wir leider in sehr vielen bereichen. das andere thema ist der demografische wandel. dieser betrifft uns als verwaltung, wenn in einigen jahren viele mitarbei- terinnen und mitarbeiter in den ruhestand gehen und mit ihnen wissen und erfahrung. zugleich verändert sich die gesellschaft rasant. das erleben wir ja im moment auch sehr intensiv. und für uns als verwaltung geht es dabei immer um die frage: wie können wir künftig welche auf- gaben im sinne der bürgerinnen und bürger erledigen. wenn man dabei neue wege gehen möchte, ist selbstverständlich kreativität gefragt. impulse von studieren- den sind hier gerne willkommen. in einem interview haben sie kürz- lich die integration der asylbewer- ber und flüchtlinge als besondere herausforderung genannt. auch hier könnte die hochschule, ge- rade mit ihren kompetenzen im bereich der sozialen arbeit, ein partner sein. gibt es dazu schon konkrete pläne? die aufnahme der flüchtlinge und asylsuchenden stellt die stadt insgesamt vor eine große her- ausforderung. deshalb brauchen wir auch das zivilgesellschaftliche engagement. die sprachliche, ge- sellschaftliche und psychosoziale betreuung und integration der menschen, die hierher kommen und bleiben werden, stellen die großen herausforderungen der kommenden jahre dar. inso- fern werden wir den intensiven dialog mit allen partnern und institutionen noch verstärken. es wird darauf ankommen, die angebote gut vernetzt zu kom- munizieren und umzusetzen. ich freue mich aber bereits jetzt über das engagement der hochschule, sich mit anderen ehrenamtlichen unterstützern der flüchtlinge anzunehmen, die wir auf dem messplatz in einer notunterkunft unterbringen müssen. ich wäre sehr dankbar, wenn das auch für die menschen gelten würde, die wir vorübergehend in direkter nachbarschaft der hochschule auf dem gelände der stadtran- derholung unterbringen müssen. die innenstadt weiter zu bele- ben, ist eines der erklärten ziele ludwigshafens. ein möglicher vorschlag hierzu: ein studieren- denwohnheim in zentraler lage. ist das für die stadt eine option? zu einer innenstadt gehört auch studentisches leben, insofern ist natürlich ein studierendenwohn- heim eine option. überlegungen in diese richtung wird die stadt immer sehr wohlwollend prüfen. was spricht aus ihrer sicht für ein studium in ludwigshafen? innerhalb der attraktiven hoch- schullandschaft in der metro- polregion rhein-neckar ist die hochschule ludwigshafen bes- tens integriert. trotz ihrer größe ist sie persönlich geblieben. inter- nationalität, verbunden mit einer ausgeprägten praxisorientierung und einer starken forschung, zeichnen sie aus. ludwigshafen und die metropolregion rhein- neckar bieten darüber hinaus beste voraussetzungen für ein erfolgreiches karrierenetzwerk. was würden sie erstsemestern, die von auswärts kommen, mit auf den weg geben? seien sie unabhängig und machen sie sich ein eigenes bild von dieser stadt. was sollten studierende in und um ludwigshafen unbedingt ge- sehen haben? die vielfalt der region, der land- schaft und des angebots für junge menschen. wir leben in einem attraktiven und starken ballungs- raum, der viele chancen bietet, und zugleich leben wir in einer der schönsten kulturlandschaf- ten deutschlands. insofern gibt es ganz viele möglichkeiten für die studierenden, hier ihre lieb- lingsorte zu finden. herzlichen dank für das gespräch!
8 titel: unsere hochschule, unsere stadt michael cordier, alias „mister ludwigshafen“, ist seit 2010 geschäftsführer der ludwigshafener kongress- und marketinggesellschaft lukom sowie geschäftsführer und langjähriges mitglied des marketing-vereins ludwigshafen e.v. in seiner funktion und aus voller überzeugung arbeitet der ludwigshafener geschäfts- mann seit jahren am image der stadt. ob studienabschlussfeier im ludwigshafener pfalzbau, engagement auf der sprungbrettmesse in der friedrich-ebert-halle, stadtrundfahrten der erstsemester, kinderuni oder gemeinsame studienprojekte – schnittstellen zwischen lukom und hochschule gibt es dabei viele. „spektrum“ sprach mit michael cordier über die „marke“ ludwigshafen, die rolle der hochschule bei der stadtentwicklung und seine sicht auf ludwigshafen als studienort. spektruminterview mit michael cordier geschäftsführer lukom mit herzblut für die marke ludwigshafen als leiter der ludwigshafener marketinggesellschaft arbeiten sie tagtäglich am markenimage der stadt. gehört neben „chemie- standort“, „stadt der arbeit“ und „leben am rhein“ auch „hoch- schulstandort“ zum engeren mar- kenkern? unser stadtmarketing beschäftigt sich sehr intensiv mit arbeiten – wohnen – einkaufen – freizeit – gesundheit – kultur. und na- türlich mit dem thema bildung! diese sieben bausteine prägen ein stadtimage ganz stark. die hochschule ludwigshafen hat aus meiner sicht in den letzten jahren einen sehr großen beitrag inner- halb der imagepflege geleistet. was ist zu tun, um ludwigshafen als hochschulstandort noch sicht- barer zu machen? auf jeden fall sollte sich die hochschule ludwigshafen wie in der vergangenheit mit ihren lehrenden und studierenden ak- tiv in den prozess mit einbringen. das projekt „studi-city ludwigs- hafen“ mit professor dr. blettner war für eine solche zusammen- arbeit ein glänzendes beispiel und aus diesem projekt konnte auch einiges umgesetzt werden. die gespräche mit professor dr. mudra und seinem team sind außerdem für unseren prozess immer sehr fruchtbar. beim städteranking ende 2013 der wirtschaftswoche und des in- stituts der deutschen wirtschaft hat ludwigshafen gerade im be- reich der entwicklungsdynamik gut abgeschnitten. welchen bei- trag leistet die hochschule für die zukunftsfähigkeit der stadt? die hochschule macht durch ih- ren guten ruf auf die stadt lud- wigshafen aufmerksam. auch die beteiligung der hochschule an der sehr renommierten aus- bildungs- und studienmesse sprungbrett leistet einen guten beitrag. ludwigshafen ist der wirtschaftsmotor der pfalz. die stadt mit ihren unternehmen und mehr als 100.000 zukunftsträch- tigen arbeitsplätzen ist eine gute adresse gerade für die hochschu- le und deren studierenden. die hochschule „liefert“ diesen un- ternehmen jetzt und in zukunft gute bewerber und mitarbeiter. der enge finanzielle spielraum der städteverlangt kreativekonzepte. kann eines davon eine noch en- gere zusammenarbeit mit der hochschule sein? eindeutig. wir, die ludwigsha- fener kongress und marketing- gesellschaft, können gerade im bereich marketing und veranstal- tungen unsere zusammenarbeit weiter stärken. wir sind mit der hochschulleitung und dem team der hochschule immer wieder im gespräch, gemeinsame projekte zum wohle aller beteiligten zu organisieren. im letzten jahr gab es bereits ein gemeinsames projekt von lukom und marketing-studierenden der hochschule zur stadtentwicklung mit einem ganzen bündel kon- kreter vorschläge. was ist daraus geworden? das projekt „study-city“ habe ich ja schon eingangs erwähnt und es ist bislang einiges um- gesetzt worden: vom willkom- menspaket für studierende bis zur stadtrundfahrt und guten gesprächen mit der w.e.g. wirt- schaftsentwicklungsgesellschaft mbh zum thema studentisches wohnen in der city mit inter- essierten wohnungsanbietern.
9 alleine der dialog mit den stu- denten hat immer wieder bestä- tigt: ludwigshafen ist eine inter- essante stadt der zukunft. es gibt eine große zahl an arbeitsplät- zen in sehr guter auswahl; die wohnungssituation kann sich sehen lassen; die lage der stadt im zentrum der metropolregion rhein-neckar; gerade für junge menschen ein tolles einkaufs- erlebnis direkt am rhein und kultur in mannigfaltiger art. was spricht aus ihrer sicht für ein studium in ludwigshafen? zunächst die region, die pfalz und die aufgeschlossenen men- schen. dann die gute erreich- barkeit und das gute kulturelle angebot in ludwigshafen und umgebung. und nicht zuletzt die vielen zukunftsfähigen ar- beitgeber und ein tolles und günstiges wohnangebot in den 14 stadtteilen, die je nach ge- wünschtem wohntyp alles bie- ten – sowohl ländliches als auch urbanes wohnen. sie kennen ludwigshafen so gut wie kaum ein anderer und begeis- tern bürgerinnen und bürger mit ihren insider-stadtführungen. was sollten studierende in und um ludwigshafen unbedingt ge- sehen haben? die rheinpromenade mit der rhein-galerie, den ludwigs- platz zu unseren musikalischen mittagspausen, das filmfestival auf der parkinsel, die sunset lounge am rhein, der kulturm, hackmuseum, philharmonie, dashaus, theater im pfalzbau … dann natürlich die kneipen in ludwigshafen vom maffenbeier über biergärten bis zu della bona und ...und ...und... superistauch eine radtour durchs maudacher bruch, chillen am willersinn in der neuen sunshine beach bar … ach, am besten einfach mal eine bustour mit mir buchen – ich kann noch viele weitere tipps geben (lacht). wo sehen sie ludwigshafen und die hochschule in zehn jahren? die hochschule hat 8.000 stu- dierende und ist weit über die region hinaus im bildungsbe- reich bekannt und anerkannt. studenten, die hier studiert ha- ben, haben einen guten arbeits- platz in der stadt gefunden und geben ihre „dankbarkeit“ mit ideen und engagement an die stadt ludwigshafen zurück ... die ehemaligen studenten sind bürger dieser stadt … das würde mir sehr gefallen!
10 beigeordneter klaus dillinger, jahrgang 1960, ist seit juni 2010 leiter des dezernats bau, umwelt und verkehr der stadt ludwigshafen. der diplom-ingenieur für raum- und umweltplanung ist seit 1987 in verschiedenen funktionen in der stadtverwaltung tätig, unter anderem als spartenleiter stadtentwicklung und wirtschaftsförderung. als mitarbeiter der wirtschaftsentwicklungsgesellschaft ludwigshafen am rhein betreut er bis heute stadtentwicklungsprojekte wie den zollhofhafen, das rheinufer süd oder vögele; als geschäftsführer verantwortete er darüber hinaus das technologiezentrum ludwigshafen (tzl). mit der hochschule ludwigshafen am rhein verbinden ihn viele themen: die planungen für den neubau und die kita auf dem zentralen campus, die verkehrsberuhigung in der ernst-boehe-straße oder die öffnung des postbanktunnels, um die technologie- und bildungsmeile verkehrstechnisch besser an innenstadt und bahnhof anzubinden. jüngstes gemeinsames projekt: die installierung von leihfahrradstationen in der ludwigshafener innenstadt und an der hochschule. „spektrum“ sprach mit klaus dillinger über die langjährige zusammenarbeit zwischen stadt und hoch- schule und seine sicht auf die bedeutung der hochschule bei der stadtentwicklung. spektruminterview mit klaus dillinger beigeordneter und leiter des dezernats bau, umwelt und verkehr der stadt ludwigshafen am rhein campusneubau, posttunnel & co zahlreiche projekte verbinden sie mit der hochschule ludwigshafen – neubau, postbanktunnel, ver- kehrsberuhigung … gibt es eines, das ihnen besonders am herzen liegt oder eines, das sie besonders viele nerven gekostet hat? einen neubau hat die hochschu- le schon lange verdient, hier hat die stadt ihren beitrag geleistet, ist aber nicht für die investiti- onsentscheidungen zuständig. deshalb ist es toll, dass jetzt die neubauten beginnen sollen. die räumliche entwicklung „unse- rer“ hochschule hat mir in den letzten jahren in erster linie am herzen gelegen, ohne anderes zu vernachlässigen. ich mache aber keinen hehl daraus, dass ich einen campus in der stadt, am rhein oder am hafen für eine noch bessere option gehalten hätte, im sinne einer verzahnung von stadt und hochschule. gerade das gemeinsame projekt der vrnnextbike-stationen ist ja ein paradebeispiel guter zusam- menarbeit zwischen hochschule und stadt … in der tat ist es ein paradebeispiel, vor allem beweist die hochschule ihre vorreiterrolle: ich wünsche mir mehr stationen, die ohne städtischen zuschuss finanziert werden, aus eigeninitiative, wie es die hochschule gemacht hat. und auch in die zähe posttunnel- debatte ist ja in den letzten mo- naten bewegung gekommen. wie sieht hier das weitere vorgehen von stadt und den twl aus? es gab in den letzten jahren viele knoten zu lösen – fragen des ei- gentums, der finanzierung und so weiter. mittlerweile ist die bahn selbst im boot und federführend. ich hoffe auf eine eröffnung im nächsten jahr. was noch an hand konkreterer pläne mit vertretern der nutzergruppen besprochen werden muss, ist die sicherheits- frage eines langen fußgängertun- nels mit einer zuwegung entlang der bahngleise. auch hier hat sich die hochschule schon bereit er- klärt, einen beitrag zu leisten. in ludwigshafen bewegt sich im augenblick im bereich bau und verkehr auch sonst einiges – stichwort „city west“ und abriss der hochstraße nord. auch die hochschule ludwigshafen ist mit ihren verschiedenen standorten über die hochstraßen angebun- den. welche auswirkungen hat die geplante „weiterentwickelte stadtstraße“? die hochstraße nord muss ab- gerissen werden – an ihrer stelle eine ebenerdige straße zu bauen, ist eine riesige chance für die stadtentwicklung. man wird ludwigshafen anders erleben, titel: unsere hochschule, unsere stadt
11 weniger dominiert von straßen und brücken. dies ist auch gut für die genannten standorte. bis es soweit ist, wird es allerdings über mehrere jahre belastungen für die gesamte stadtgesellschaft geben. von der neuen stadtstraße ver- spricht man sich ja auch eine be- lebung der ludwigshafener in- nenstadt und der dort ansässigen geschäfte. kann die hochschule hierzu etwas beitragen? es geht weniger um eine konkrete belebung der geschäftswelt – der handel wird in zehn jahren wie- der anders aussehen als heute. es geht um das wahrnehmen der in- nenstadt in ihren gesamten funk- tionen: büros, handel, wohnen. ich denke, die hochschule kann ihren beitrag leisten, indem sie versucht, den studierenden ein objektives bild dieser stadt zu ver- mitteln: ludwigshafen kämpft zu viel mit den vorurteilen, die fast schon tradition haben. wäre die errichtung eines studie- rendenwohnheims – oder alterna- tiv eines appartmenthauses – im zentrum oder in unmittelbarer nähe zum zentralen campus in der ernst-boehe-straße ihrer mei- nung nach sinnvoll? studentisches leben sollte, in wel- cher wohnform auch immer, im zentrum, am rhein stattfinden. deshalb halte ich nicht viel vom wohnen auf dem campus, dies würde der engen vernetzung der studierenden in die stadtgesell- schaft entgegenlaufen. auf ihrer homepage nennen sie neben dem erhalt einer guten infrastruktur auch das ziel, lud- wigshafen als bildungsstandort attraktiv zu halten. welche be- deutung hat hierbei für sie die hochschule ludwigshafen? die hochschule ist ein kern der bildungsinfrastruktur, der hof- fentlich stetig wächst – auch über das kurzfristige ziel hinaus. sie sind vater von drei kindern. studiert eines davon in ludwigs- hafen? unsere drei erwachsenen kin- der haben an entfernteren orten studiert, was an ihrer fächerwahl und nicht mit dem lokalen ange- bot zusammenhing. die hochschule ludwigshafen würde sich für die hier ansässi- gen berufsbildenden schulen und für sich eine umbenennung der „technologiemeile“ in „techno- logie- und bildungsmeile“ wün- schen. ist das ein wunsch, der sich in naher zukunft realisieren könnte? ich sehe kein problem. und umgekehrt: welche wünsche und erwartungen haben sie an die hochschule? ich wünsche mir, dass der aus- tausch, das mitwirken der hoch- schule und ihre präsenz in der stadtgesellschaft noch größer werden. das drückt sich unter anderem auch in gebäuden aus, deshalb ist es schön, dass das ost- asieninstitut seinen standort am rhein behält. ganz herzlichen dank für das ge- spräch!
12 seit fünfzehn jahren engagieren sich über 40 partnerunternehmen aus allenteilen des gesundheitssektors für den studiengang „gesundheitsökonomie im praxisverbund gip“ an der hochschule ludwigshafen. sie sind der für die studierenden so wichtige „praxisverbund“, der den praktischen teil des dualen studien- angebotes gip ausmacht. 15 jahre gesundheitsökonomie im „praxisverbund“ erfolgreich vernetzt im gesundheitswesen e in großer teil der partnerunternehmen hat dabei seinen sitz in der stadt ludwigshafen am rhein: die regionaldirektion ludwigs- hafen der aok rheinland-pfalz/saarland - die gesundheitskasse; alten- und pflegeheime der stadt ludwigshafen; haus friesenheim und haus garten- stadt; die berufsgenossenschaftliche unfallklinik ludwigshafen; go-lu gesundheitsorganisation ludwigshafen eg; die klinikum ludwigshafen ggmbh, md medicus gesellschaft für medizinische serviceleistungen mbh oder die pronova bkk. die weiteren partner sind in der metropolregion rhein- neckar, so in mannheim und heidelberg, in der pfalz (speyer, landau, klingenmünster, deidesheim) und darüber hinaus im gesamten bundesgebiet, in hamburg, köln, frankfurt, karlsruhe, münchen und stuttgart angesiedelt. der praxisverbund als voraussetzung für das duale studienkonzept ist nach auffassung der co-studiengangleiterin und dekanin des fachbereichs management, controlling, health- care, professorin dr. eveline häusler, „eines der profilbildenden elemente des fachbereichs. außer- dem deckt die vernetzung mit den praxispartnern, für deren konkrete ausgestaltung es verschiedene modelle gibt, in geradezu idealer weise die von hochschulpolitischer seite zunehmend geforderte bessere verzahnung zwischen studium und beruf.“ europaweit haben gip-studierende in gesundheits- einrichtungen in basel, barcelona, dublin und ti- misoara (rumänien) hospitiert und konnten auch über europa hinaus, in den usa, dubai und dem jemen, erfahrungen mit den jeweiligen gesundheits- systemen sammeln. „einer unserer studierenden hat beispielsweise in london beim renommierten natio- nal institute for health and care excellence (nice) sein praxissemester leisten können, später dann promoviert und jetzt eine forschungsstelle bei der eu in sevilla inne,“ berichtet co-studiengangleiter professor dr. manfred erbsland stolz. die partner sind in dem im jahr 2000 gegründeten förderverein gesundheitsökonomie an der hoch- schule ludwigshafen am rhein e. v. organisiert. der als gemeinnützig anerkannte verein hat zum ziel, die hochschule ludwigshafen am rhein in der erfüllung ihres bildungsauftrages bei der errich- tung, durchführung und weiterentwicklung des studienganges gesundheitsökonomie im praxisver- titel: unsere hochschule, unsere stadt von monika bergmann auch auf der jobmesse der hochschule ludwigshafen aktiv: kooperationspartner klinikum ludwigshafen.
13 bund (gip) und weiterer gesundheitsökonomischer studienangebote zu fördern sowie die theoretisch und praktisch angewandte lehre, wissenschaft und forschung auf dem gebiet der gesundheitsökonomie zu unterstützen. finanziell gefördert werden unter anderem exkursionen, vorträge von gastdozenten, lehrveranstaltungen zur ethik im gesundheits- wesen, die in zusammenarbeit mit dem heinrich- pesch-haus in ludwigshafen angeboten werden, und die anschaffungen von literatur/medien. weiterhin unterstützt der förderverein die hochschule durch bereitstellung von mitteln für eine stiftungsprofessur. für studierende, hochschule und kooperations- partner gleichermaßen kann der „praxisverbund“ mit seinen unterschiedlichen ausprägungen und angeboten als eine „win-win-situation“ bezeichnet werden. während der einstieg und/oder die weiter- entwicklung der studierenden in unterschiedlichen berufsfeldern in den praxisphasen professionell und engagiert betreut und gefördert werden, gewinnen die partnerunternehmen nicht selten qualifizier- te mitarbeitende nach beendigung des studiums beziehungsweise bieten studierenden schon nach dem praxissemester die möglichkeit an, weiterhin als werkstudierende in dem unternehmen tätig zu sein und dort auch die bachelorthesis zu verfassen. „mir wurde ein komplett ausgestatteter arbeitsplatz zur verfügung gestellt, den ich über die gesamte bearbeitungszeit der abschlussarbeit nutzen konnte und mein fachlicher betreuer war bei fragen immer ansprechbar“, so eine gip-absolventin. in nahezu allen partnerunternehmen sind gip- absolventinnen und absolventen in fach- und in- zwischen auch führungspositionen tätig, auch zum beispiel in der berufsgenossenschaftlichen unfallkli- nik ludwigshafen. in den dortigen kaufmännischen abteilungen werden – neben weiteren – regelmäßig drei bis fünf gip-studierende in den unterschied- lichen praxisphasen eingesetzt. „die praxisphasen bieten aus arbeitgebersicht die optimale möglich- keit, spätere mitarbeitende mit ihren kompetenzen kennen zu lernen“, so susanne dieffenbach, stell- vertretende geschäftsführerin und kaufmännische leiterin der bg-unfallklinik ludwigshafen. ähnlich monika bergmann geschäftsführerin studiengang gip 0621/5203-266 monika.bergmann@hs-lu.de äußert sich auch dr. stephan fingerle, personalent- wickler im klinikum ludwigshafen. er bewertet die praxisphasen als „hervorragende möglichkeit, die strukturen des klinikums kennen zu lernen, um sich dann individuell weiter zu entwickeln und sich eine qualifizierte berufsperspektive zu erarbeiten.“ auch im klinikum ludwigshafen haben zahlreiche gip-absolventinnen und absolventen ihre berufliche zukunft gefunden. der „praxisverbund“ hat sich bewährt und wird von allen akteuren unterstützt. neben den prakti- kumsphasen, die in den unternehmen gut betreut absolviert werden können, engagieren sich die partner auch in der lehre und kommen gerne für praxisbezogene referate oder dozententätigkeiten an die hochschule ludwigshafen, wie zum bei- spiel bärbel rothhaar. die medizincontrollerin im universitätsklinikum mannheim bringt den gip-studierenden seit zwölf jahren innerhalb der jährlichen vorlesung „controlling“ das themenge- biet „medizincontrolling“ mit seinen praktischen aufgabenstellungen, spezifischen herausforderun- gen und anforderungen an die dort tätigen mit- arbeitenden nahe. von der bezirksärztekammer nordbaden kommen die juristen patrick keßler und martin ulmer, ebenfalls jährlich, gemeinsam für ihre lehrveranstaltung „recht der heil-und heilhilfsberufe“ an die hochschule. die liste der aktiv unterstützenden ließe sich noch lange fortführen und bedeutet für hochschule und studiengang, dass durch die 15-jährige kompetente und vertrauensvolle zusammenarbeit ein hervorra- gendes studienkonzept angeboten werden kann, das seither erfolgsgeschichte schreibt.
14 titel: unsere hochschule, unsere stadt die überlegung, wie sich die fotografie als aufklä- rerisches medium zur bearbeitung eines sozialen missstands einsetzen ließe, ohne dabei klischees zu reproduzieren oder den betroffenen personen zu nahe zu treten und so möglicherweise ihre per- sönlichkeitsrechte zu verletzen. i m rahmen einer fotografischen forschungs- arbeit haben sich studentinnen und studenten des studiengangs b.a. soziale arbeit ein jahr lang mit der situation von menschen, die hier in der region auf der straße leben, im medium der fotografie auseinandergesetzt. leitend war dabei spuren derwohnungslosigkeit eine fotografische forschungsarbeit von studierenden des bachelorstudiengangs soziale arbeit von andrea lutz-kluge dieser mehrpersonen-haushalt beeindruckt durch seine – geradezu irritierend wirkende – ordentlichkeit: nichts liegt herum, die betten sind gemacht, es gibt sogar bettwäsche mit blümchenmuster. foto: marion krockenberger „ich gehe jetzt ganz anders durch die straßen“, sagt nils dörzapf, student im studiengang b.a. soziale arbeit. „der eigene blick hat sich verändert, wir sehen und erkennen andere dinge, wenn wir durch die stadt laufen, als noch vor einem jahr“, pflichten ihm etliche kommilitoninnen und kommilitonen bei.
15 hinter einer plakatwerbetafel improvisierte küche mit besteck und geschirr, lebensmittelvorräten, gewürzregal, besen, hand- feger und schaufel. foto: dominik zöllner erarbeitet wurde von den studierenden hierzu ein fotografisches konzept, das auf die porträtierung wohnungsloser personen verzichtet und sich auf die wahrnehmungvonmateriellenspurenderwohnungs- losigkeitkonzentriert.diefotografienderstudierenden geben ein eindrucksvolles zeugnis davon, wie men- scheninextremerarmutmittelsminimalerressourcen und großer anstrengungen versuchen, für sich eine improvisiert wohnliche existenz herzustellen. besonders gut geschützt wirkt diese „mini-wohnung“ beste- hend aus decke und pappkarton. die mauernische in einem brückenpfeiler kann nur mit hilfe einer leiter oder eines seils erklommen werden. foto: tilia götze ein eheliches schlafzimmer unter der brücke? persönliche ge- genstände werden in einer hochgehängten plastiktüte aufbe- wahrt. foto: marion krockenberger spuren der bemühungen von jemandem, sich vor dem kalten boden zu schützen: in stücke zerbrochene styroporplatten, schaumstoffmatte, liegestuhlauflage, gummierte textilplane. foto: daniela drudik und olivia nowak
16 titel: unsere hochschule, unsere stadt hier hat jemand im gebüsch seile aufgespannt. vielleicht um kleidungsstücke darüber zu hängen? um bettdecken zu trock- nen? oder als sichtschutz? foto: daniela drudik und olivia novak „zum frühstück gibt es jeden morgen englischentee!“, erzählt die ohne festenwohnsitz lebende frau und erläutert die funktionsweise ihres selbstgebauten spirituskochers. „da stecken 15 jahre entwicklungsarbeit drin“, sagt sie - nicht ohne stolz. foto: andrea lutz-kluge eingerichteter arbeitsplatz einer bettelnden person: gepäck- stück, klappstuhl, wärmende decke, gefäß für geldmünzen. foto: ule wiedemann
17 prof. dr. andrea lutz-kluge professur für ästhetische bildung/ ästhetische praxis 0621/5203-543 andrea.lutz-kluge@hs-lu.de beteiligte fotografinnen und fotografen: nils dörzapf i daniela drudik i tilia götze i ronja heßler i julia klevenz i elisa kranich i marion krockenberger i andrea lutz-kluge i olivia nowak i miriam okos i tamila omaro- va i katharina pauchet i philipp saatmann i daniel scherrer i dominik schillinger i jonas schwickerat i ule weidemann i janina weik i dominik zöllner im rahmen einer ausstellung waren die fotos im juni 2015 im hochschulgebäude des fachbereichs sozial- und gesundheitswesen für die interessierte öffentlichkeit zugänglich. ergänzend zu den bildern hatten die studierenden ausgewählte persönliche erfahrungen und erkenntnisse auf texttafeln do- kumentiert. so lässt sich nachvollziehen, wie sich – durch das genaue hinsehen, durch gespräche mit betroffenen personen und durch fachliches hin- tergrundwissen über ursachen und bedingungen von wohnungslosigkeit – die wahrnehmung des phänomens wohnungslosigkeit vor allem seitens der projektteilnehmerinnen und -teilnehmer selbst veränderte.
18 titel: unsere hochschule, unsere stadt am anfang war das korn oder: warum kühe gerne im halbkreis grasen studium generale-programm für das wintersemester 2015/16 liegt vor von annick gradinger unter dem motto „einblicke und perspektiven“ hat initiator und organisator professor dr. dieter thoma- schewski vom fachbereich management, controlling, healthcare auch für das wintersemester 2015/16 wieder ein vielfältiges programm aus vorträgen und hochkarätigen referentinnen und referenten aus dem universitären bereich, verbänden und vereinigungen, der politik und der wirtschaft für die vorlesungsreihe studium generale zusammengestellt. im originären wortsinn von studium generale steht das programm da- bei allen interessierten offen – ludwigshafener bürgerinnen und bürgern ebenso wie hochschulangehörigen. begeistert mit seinen zahlenspie- lereien: prof. dr. dr. albrecht beu- telspacher, direktor des mathe- matikums. u rsprünglich waren die „studia generalia“ oder die „studia“, die bezeichnung für die großen schulen des mittelalters, während das wort „universitas“ für die scholastische gilde eines studiums verwendet wurde. mit dem ausge- henden 13. jahrhundert war es üblich, einem stu- dium generale erst nach lizenzierung durch papst, kaiser oder könig das recht zur verleihung von akademischen graden zuzugestehen. in der heu- tigen zeit werden unter dem begriff studium ge- nerale alle nicht verpflichtenden öffentlichen lehr- veranstaltungen verstanden, die dazu dienen, die umfassende allgemeinbildung zu fördern. „mit unserem studi- um generale wollen wir die neugier we- cken, über den tel- lerrand des eigenen studiums hinauszu- schauen. es soll die allgemeine öffent- lichkeit, unsere stu- dierenden und alle anderen hochschul- angehörigen zu einer intensiveren ausein- andersetzung mit all- gemein interessieren- den themengebieten ermuntern“, erläutert dieter thomaschewski das konzept. das studium generale fördere so den diskurs und die diskussion über grundfragen der menschlichen existenz und des zusammenlebens wie auch die auseinandersetzung mit verschiede- nen wissenschaftlichen positionen oder sozialen und politischen gegenwartsfragen. den auftakt der studium generale-reihe im win- tersemester an der hochschule ludwigshafen am rhein macht am 13. oktober 2015 der vortrag „kurfürst carl theodor – der pfälzer kurfürst als pionier von technik und fortschritt“ von professor dr. reinhard stupperich vom institut für klassische archäologie der universität heidelberg. und span- nend geht es auch bei den folgenden vorträgen wei- ter: die bedeutung von werten und kultur in der unternehmensführung, experimente und knobe- leien zum verständnis der mathematik mit pro- fessor dr. dr. hc albrecht beutelspacher von der justus liebig universität in gießen, empathie in der arbeitswelt, die gegenwärtige wirtschaft- und sozialpolitik in deutschland mit christian lindner, dem bundesvorsitzenden der fdp, die ökonomi- sche optimierung des alltagslebens und die ver- haltenspezifika von mann und frau sind nur einige der präsentierten themen. abgerundet wird die reihe mit vorträgen zur bedeutung der ernährung in der menschheitsgeschichte, zu herausforderun- gen der sozialpolitik in europa mit professorin dr. marion möhle von der hochschule esslingen oder zu den leistungen der rechtsmedizin. die vorträge im rahmen des studium generale fin- den immer dienstags von 16.00 bis 17.30 uhr in der aula der hochschule (a-gebäude, eg) statt. die veranstaltungen sind öffentlich und kostenlos. sie bieten den studierenden, dozierenden aller fachbe- reiche, den beschäftigten der hochschule und der interessierten öffentlichkeit ein forum, um häufig
19 einer der hochkarätigen referenten: christian lindner, bundes- vorsitzender der fdp. kontakt: prof. dr. dieter thomaschewski professur für betriebswirtschaftslehre, insbesondere management 0621/5203-191 dieter.thomaschewski@hs-lu.de frankenthaler straße 108 6 7 0 5 9 l u d w i g s h a f e n telefon 0621.5916555 telefax 0621.5916550 info@blumenhaus-kullmann.de www.blumenhaus-kullmann.de b2b b2c blumen im wochenabo für den schreibtisch oder empfang blumensträuße für mitarbeitergeburtstage dienstjubiläen als dankeschön genesungssträuße veranstaltungsfloristik tischdekoration stehtischedekoration raumdekoration mietpflanzen indoor-pflanzen outdoor-pflanzen kreative floristik hochzeitsfloristik brautsträuße autoschmuck tischdekoration kirchendekoration raumdekoration emotional besetzte themen aus unterschiedlichen blickwinkeln aufzuarbeiten und in diskussionen standpunkte auszutauschen. so kann man antwor- ten auf wirtschaftliche, politische, soziale und ethi- sche fragestellungen unserer zeit finden, über den dialog das wechselseitige verständnis fördern und somit den eigenen horizont erweitern. um anmeldung per e-mail an annette.gramer@ hs-lu.de wird aus organisatorischen gründen gebe- ten. nähere informationen und das komplette pro- gramm finden sie unter: www.hs-lu.de/hochschule/kennenlernangebote/ studium-generale.html 67059 l u d w i g s h a f e n
20 aktuell 2010 übernahmen sie die lei- tung der hochschule. wie sind sie die aufgabe angegangen? ich hatte im kontext der wahl zum präsidenten durch den hochschulrat und den senat eine agenda präsentiert, die ne- ben dem wenige monate zuvor verabschiedeten ersten hoch- schulentwicklungsplan mein kompass für die arbeit in der anfangszeit war und bis heute ist. wobei nahezu alle relevan- ten punkte mittlerweile abgear- beitet sind, was allerdings nur durch das engagierte mitwirken einer großen zahl von beteilig- ten möglich war. gerade auch meine vizepräsidenten haben großen anteil daran. was waren hierbei die wichtigs- ten themen? ein thema war von anfang an die campuserweiterung und de- ren absicherung. bestand denn die gefahr, dass das projekt in frage gestellt wird? hierzu gibt es unterschiedliche einschätzungen. ich persönlich hatte 2011 das gefühl und auch anhaltspunkte, dass das projekt auf der kippe stehen könnte und habe dies öffentlich geäußert. dankenswerter weise gab es dar- aufhin statements der ministeri- envonbegrüßenswerterklarheit. die kritik an meinem vorgehen musste ich hinnehmen. sie haben also keine zweifel mehr, dass der neue campus kommt? nein, ich bin überzeugt, dass wir die kita und campuserwei- terung bekommen, auch wenn unser gelände stand herbst 2015 noch keinen bagger gese- hen hat. die frage ist also nicht, ob, sondern eher, wann und wie die campuserweiterung kommt. bei der ausgestaltung des pro- jektierten gebäudes müssen nach meiner wahrnehmung immer öfter abweichungen und kompromisse gegenüber den ursprünglichen planungen und verabredungen hingenommen werden. ich hoffe, dass das pro- jekt am ende für uns als hoch- schule funktional und emotio- nal wirklich passt. welche weiteren themen waren wichtig? da gibt es eine ganze reihe: die verbesserung der zusammenar- beit in und zwischen den gre- mien. ich bin froh, dass wir zu einer kultur der vertrauensvol- len zusammenarbeit gefunden haben. dass uns gemeinsam der fusionsprozess recht gut gelungen ist, ist für mich beleg dieser haltung und eine gute grundlage für die entwicklung einer gemeinsamen kultur. die einführung eines finanzmittel- steuerungssystems (fsk), das transparenz und verlässlich- keit beinhaltet und die einbin- dung des fachbereichs iv in das gemeinsame finanzsystem der hochschule bewerkstelligen half, kann ohne frage als ein meilenstein bezeichnet werden. und auch die unbedingt erfor- derliche verbesserung der stel- len- und finanzsituation konnte zuletzt durch das sogenannte 100-stellen-programm der lan- desregierung und die verteilung der sogenannten bafög-stellen sowie die bereitstellung von mitteln für den sachhaushalt in einem nennenswerten umfang erreicht werden. es ist uns auch durch pragmatische lösungsan- sätze im bereich der infrastruk- tur gelungen, trotz der schwie- rigen rahmenbedingungen an einer reihe von stellen bessere studien- und arbeitsbedingun- gen zu erreichen. dies ist das besondere verdienst unseres kanzlers. im märz 2010, zwei jahre nach der fusion mit der evangelischen fachhochschule, übernahm professor dr. peter mudra die leitung der hochschule ludwigshafen am rhein, die sich damals noch fachhochschule nannte. „spektrum“ sprach mit peter mudra über die bilanz der letzten fünf jahre. spektruminterview mit prof. dr. peter mudra präsident der hochschule ludwigshafen am rhein as time goes by …
21 dass der aufbau einer syste- matischen hochschuldidaktik, die wir mittlerweile mit der hochschule worms bündeln, außerordentlich gut ankam, ist ebenso erfreulich wie die einrichtung unseres career centers. ein strategisch sehr wichtiges themenfeld war die weiterentwicklung des it- bereiches zur leistungsfähigen einheit des it-servicecenters. auch die zusammenfassung des früheren studierendense- kretariats und prüfungsamtes zum studierendenservicecenter sollte erwähnt werden. das the- ma e-learning, traditionell an unserer hochschule gut aufge- stellt, wurde auf der grundlage eines breit diskutierten und in den gremien verabschiedeten konzeptes nochmals entschei- dend vorangebracht. als einen weiteren meilenstein würde ich die verbesserung der internen und externen kommunikation ansehen. mit der etablierung einer einheit für hochschul- kommunikation kam es zu ei- ner professionalisierung des auftritts der hochschule nach innen und nach außen. stich- wortartig möchte ich die syste- matische pressearbeit, das neue webportal, das hochschulma- gazin spektrum, die in einem würdigen rahmen stattfindende studienabschlussfeier, die im- plementierung einer jobmesse und des tages der offenen tür erwähnen. erfreulich ist auch, dass wir neue veranstaltungs- formate wie die ludwigshafener bildungsgespräche und lud- wigshafener wirtschaftsgesprä- che sowie das format „50 plus“ mit erfolg etabliert haben. mir persönlich war es auch sehr wichtig, aktiv für eine stärkere verankerung der hochschule in der stadt und bürgerschaft ein- zutreten. aufgrund der offen- heit und freundlichen aufnah- me, die ich von vielen akteuren im umfeld der hochschule erleben durfte, konnte ich mich peter mudra im gespräch mit erstsemesterstudierenden.
22 aktuell in meiner rolle als präsident, aber auch persönlich, in vie- le prozesse und projekte in der stadt und der region einbringen und die hochschule entspre- chend positionieren. hatten sie zweifel an der dyna- mik der veränderungen? persönlich hatte ich keine zwei- fel, denn meine rolle sehe ich als strategischer impulsgeber und dynamischer treiber. aber mir wurde schon an bestimmten stellen klar, dass es wichtig ist, personengruppenbezogen die individuellen belastungs- und teilweise überlastungssituatio- nen aufzunehmen und auf der planungs- und handlungsebene adäquat zu berücksichtigen. so war zum beispiel der gemein- schaftliche entschluss mehr als klug, die entwicklung des neuen leitbildes 2013 um ein halbes jahr zu verschieben. welchesfazitziehensieinsgesamt? ich denke, mit der bilanz muss man sich bei aller bescheiden- heit nicht verstecken. wir ha- ben gemeinsam sehr viel voran gebracht, so meine wahrneh- mung. aber wie die leistungen der letzten jahre einzuordnen sind, müssen andere beurteilen. die rückmeldungen aus dem haus und unserem umfeld fal- len jedoch durchaus positiv aus. womit sind sie besonders zufrie- den? aus dem sprengel der aus mei- ner sicht erfolgreichen dinge möchte ich die öffnung der hochschule für breitere ziel- gruppen – seien es beruflich qualifizierte, studienpioniere oder menschen mit migrations- hintergrund – nennen. darüber, dass wir hier mit drei projekten in weit beachteten bundeswett- bewerben erfolgreich waren, empfinde ich heute noch ein glücksgefühl. auch die umbe- nennung in hochschule im jahr 2012 war für mich ein wichti- ger identitätsstiftender impuls. projekte wie die erarbeitung der allgemeinen prüfungsord- nung und eines leitbildes für die hochschule haben aus mei- ner sicht eindrucksvoll gezeigt, dass die fusion der beiden vor- mals eigenständigen fachhoch- schulen und der prozess des zusammenwachsens nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional und kulturell voran- gekommen sind. ist hierbei die räumliche tren- nung nicht ein hindernis? dies ist so, und das gilt in bei- de richtungen. aber wir müs- sen uns mit den gegeben- heiten arrangieren und ich glaube, es gelingt uns mittler- weile sehr gut, hinreichend anlässe für begegnungen und austauschprozesse zu arran- gieren. bei dem wichtigen thema der geschäftsprozess- optimierung zeigte sich, dass die unterschiedlichen abläufe und traditionen in gewisse standar- disierungen überführt werden können, die an allen standorten der hochschule funktionieren. wie sieht es im bereich for- schung & transfer und in der zusammenarbeit mit der lan- desregierung oder anderen hochschulen aus? erwähnen möchte ich hier die gute entwicklung, die der du- ale studiengang weinbau & oenologie am weincampus in neustadt genommen hat, der bekanntlich von drei fachhoch- schulen getragen wird und für den wir uns trotz anfänglicher hindernisse sehr engagiert ha- ben. dies ist insbesondere un- serer kollegin frau dr. metzler zu verdanken. auch unser for- schungsbereich hat sich in den letzten jahren gut entwickelt. dies lässt sich unter anderem an der drittmittelentwicklung ablesen, wo in den letzten drei jahren eine durchschnittliche steigerungsrate von 22 prozent pro jahr bei einer vorgabe des ministeriums von drei prozent zu konstatieren ist. dass es uns gelungen ist, von der landes- regierung das kompetenzzen- trum zukunftsfähige arbeit in rheinland-pfalz sowie die geschäftsstelle der gründungs- konferenz zur einrichtung einer pflegekammer in rheinland- pfalz übertragen zu bekommen, hat mich ebenso gefreut wie der zuschlag des bundesarbeits- ministeriums für die erstbera- tungsstelle „unternehmenswert mensch“. was ist nicht so gut gelaufen? es ist sicher so, dass den meisten von uns im täglichen arbeitsab- lauf manche dinge nicht so gelin-
23 gen, wie man sie sich idealerweise vorstellen würde. aus meiner sicht fällt mir ein bereich ein, an dem es sich zweifellos zu arbeiten lohnt: gerne würde ich mir mehr zeit für den direkten austausch mit studierenden und beschäf- tigten nehmen. ich bemühe mich nach kräften, mit vielen men- schen im hause ins gespräch zu kommen. leider ist dies zu oft anlassbezogen, also im kontext eines bestimmten ereignisses. die aus der mitarbeiterbefragung in den zentralen bereichen im vergangenen jahr sichtbar gewor- dene zufriedenheit mit meiner führungsarbeit hat mich aller- dings etwas beruhigt. ist zeit der entscheidende eng- passfaktor ihrer arbeit? ja, zweifellos. aber ich denke, dies trifft vermutlich auf die meisten von uns zu. allerdings ist es in der tat eine große her- ausforderung, bei über 100 ter- minen im monat ausreichende zeitfenster für die strategische hausarbeit und ungezwungene begegnungen in und außerhalb des hauses einzuplanen. inwieweit fordert die tätigkeit als präsident tribut vom privat- mann peter mudra? nun, es wäre unehrlich, wenn ich sagen würde, dass sich durch ein solches amt keine auswir- kungen auf freizeitgestaltung und familie ergeben. ohne das verständnis und die wunderba- re unterstützung meines umfel- des könnte ich die aufgabe nicht wirklich bewerkstelligen. dies wurde mir bei meinem krank- heitsbedingten ausfall im letz- ten jahr klarer denn je. waren sie mit etwas richtig un- zufrieden? die verzögerungen beim the- ma campuserweiterung gehen sicher mit einem gewissen maß an enttäuschung bei mir ein- her. obgleich wir sehr froh sind, dass uns dieses große projekt zugestanden wurde, was ja als sichtbare investition in bildung ein wichtiges signal aussendet, fremdelt ein teil in mir mit dem gedanken, dass bauprojekte in dieser noch insgesamt über- schaubaren größe von der ent- scheidung bis zur fertigstellung mehr als ein jahrzehnt dauern. gab es auch dinge, die sie erhei- tert haben? glücklicherweise gelingt es uns in der hochschulleitung und da- rüber hinaus, nicht alles zu ernst zu nehmen. spontan fällt mir eine begebenheit ein, über die wir noch heute schmunzeln: an- lässlich des besuches des konsuls eines europäischen landes an un- serer hochschule mussten wir zur kenntnis nehmen, dass unsere sehr akribischen vorbereitungen kein garant für den planmäßigen ablauf des meetings mit anschlie- ßender pressekonferenz waren. denn die sicherheitskräfte des konsuls – fünf kräftige herren – ließen unseren hohen gast erst auf das gelände, nachdem sie alle fahrzeuge auf unserem parkplatz einer aufwändigen sicherheits- kontrolle unterzogen hatten – ein surreales schauspiel, das eine rei- he unserer mitarbeiter aus den fenstern beobachtete, und das sich beim anschließenden besuch eines nahe gelegenen lokals noch steigerte. die situation als solche und die reaktion der servicekräf- te und gäste dort hatten schon et- was filmreif komisches. was nimmt man aus dieser lei- tungsaufgabe für sich mit? die leitung einer hochschu- le ist nach meiner erfahrung etwas besonderes. einerseits stellen sich ähnliche führungs- und managementanforderun- gen wie in anderen organi- sationen oder unternehmen. andererseits liegen im selbst- verständnis einer hochschule und im anspruch der partizipa- tion eine besondere herausfor- derung. dies zusammenzubrin- gen und dabei den versuch zu unternehmen, als person nicht zu dominant zu sein, sondern den vielfältigen akteuren ihren platz und ihre bedeutung zu si- chern, beschreibt für mich an- spruch und lernkurve der auf- gabe gleichermaßen. wenn wir uns die entwicklung an unse- rer hochschule anschauen und diese als positiv einschätzen, was ich etwas unbescheiden einfach mal tue, dann lässt sich der erfolg auf die besonderen leistungen unserer mitarbei- terinnen und mitarbeiter, leh- renden und gremienmitglieder zurückführen. im sport gibt es dafür die passende feststellung: der star ist das team. vielen dank für das gespräch!
24 aktuell „ein hoch auf uns“ studienabschlussfeier 2015 „ein hoch auf das, was uns vereint. auf diese zeit. ein hoch auf uns. auf dieses leben. auf den moment, der immer bleibt“ – der titel „auf uns“ von andreas bourani, der die diesjährige absolventenrede beglei- tete, brachte es auf den punkt: bei der studienabschlussfeier im festlichen rahmen des ludwigshafener pfalzbaus feierten die absolventinnen und absolventen zusammen mit ihrer hochschule am 10. juli 2015 sich und ihren gelungenen studienabschluss. e ingestimmt von sektempfang und den jaz- zigen klängen der ludwigshafener mu- sikschule und charmant anmoderiert von marketing-professorin dr. edith rüger-muck und vizepräsident professor dr. hans-ulrich dallmann, begrüßte hochschulpräsident pro- fessor dr. peter mudra die rund 800 gäste. sich auch in zukunft der wirklich wichtigen dinge im leben bewusst zu werden und die viel zitier- te work-life-balance immer wieder neu auszu- tarieren, war dabei eine seiner kernbotschaften. auch der diesjährige festredner, der renommier- te zukunftsforscher und buchautor professor dr. karlheinz steinmüller, richtete in seiner rede den blick auf zukünftiges und skizzierte unter den schlagworten „sozial, vernetzt, flexibel“ die zu erwartenden charakteristika der arbeitswelt der zukunft. bevor es dann an die ehrung der preis- trägerinnen und preisträger und die verleihung der urkunden durch die fachbereiche ging, zog alexandra regius, absolventin im masterstudi- engang innovationsmanagement, in ihrer absol- ventenrede eine insgesamt positive bilanz ihrer studienzeit: „seht veränderungen positiv, denn das ganze leben ist eine stetige veränderung. habt den mut, etwas neues auszuprobieren, da- mit erfolg zu haben oder auch mal zu scheitern. jede erfahrung ist wertvoll – egal, ob gut oder schlecht. gerade die herausforderungen bringen uns weiter und machen uns stärker“, gab regius ihren ehemaligen kommilitoninnen und kom- militonen mit auf den weg. die diesjährigen preisträgerinnen und preisträger mit ihren laudatorinnen und laudatoren.
25 ausgezeichnet! – unsere preisträgerinnen und preisträger: auch die ehrung herausragender studienleis- tungen hatte wieder ihren traditionellen platz bei der abschlussfeier: vom verein der freunde und förderer der hochschule ludwigshafen e.v. ausgezeichnet wurden mit jeweils 500 euro lena mareike albert vom bachelorstudiengang sozi- ale arbeit als beste bachelorabsolventin und da- niel kneller vom masterstudiengang controlling als bester masterabsolvent. den ebenfalls mit 500 euro dotierten preis für die beste bachelorarbeit erhielt marius schalber, ba controlling, manage- ment & information, für seine arbeit zum thema „geschäftspartner due diligence für international agierende unternehmen im non-financial sek- tor“. thomas traue, vorsitzender des vereins der freunde und förderer, gratulierte den preisträgern zu ihren hervorragenden leistungen. der mit 300 euro dotierte family award, der studierende mit mehrfachbelastung durch familiäre aufgaben aus- zeichnet, ging an julia metzger, ma versorgungs- steuerung im gesundheitswesen. den mit 1000 euro ausgestatteten sorores opti- mae förderpreis des club soroptimist internati- onal, des weltweit größten netzwerkes berufstä- tiger frauen, teilten sich in diesem jahr claudia klingler vom masterstudiengang international human resources management und urichine lu- crece nbouyem für ihre herausragende leistung im bachelorstudiengang finanzdienstleistung und corporate finance. die preise übergaben angelika ritthaler und zita vollmer, vizepräsi- dentinnen des club soroptimist ludwigshafen. den mit 700 euro dotierten förderpreis ge- sundheitsökonomie in der kategorie ‚beste ba- chelorarbeit‘ überreichte professorin dr. eveline häusler, dekanin im fachbereich management, controlling, healthcare an laura pohlkamp. pohlkamp erhielt die auszeichnung für ihre ar- beit zum thema „big data für gesetzliche kran- kenversicherungen – status quo und ausblick.“ in der kategorie ‚beste masterarbeit‘ reüssierte manuel keppler, absolvent des masterstudien- gangs versorgungssteuerung im gesundheits- wesen – health care management. seine arbeit mit dem titel „ältere menschen mit migrations- hintergrund in deutschland – notwendigkeit, ausgestaltung und umsetzung einer kultursen- siblen altenpflege“ wurde mit einem preisgeld von 800 euro ausgezeichnet. den mit 1000 euro dotierten preis des deutschen akademischen austauschdienstes (daad) für studierende aus nicht-eu-ländern schließlich übergab die lei- terin des international office der hochschule, kerstin gallenstein, an patrick tchouba, absol- vent des masterstudiengangs controlling und finanz-vorstand des asta. prämiert wurden ne- ben besonderen akademischen leistungen auch sein herausragendes ehrenamtliches engagement. der gebürtige kameruner spendete seinen preis an afrikanische waisenhäuser seiner heimatstadt douala und rief darüber hinaus die gäste der abschlussfeier zu einer spende auf. die aktion erbrachte zusätzlich 513 euro, die ebenfalls in af- rikanische waisenhäuser fließen sollen. und last but not least ehrte hochschulpräsident mudra sophia schulz, absolventin im bachelor- studiengang soziale arbeit und bis mai präsiden- tin des studierendenparlaments, sowie ihren kom- militonen, logistik-student und asta-vorstand giovanni patruno, mit dem symbolischen preis für herausragendes engagement eines studierenden im rahmen der interessensvertretung der studie- rendenschaft. nach der verleihung der preise und schwungvoll begleitet durch die band „jazz it“ der musikschu- le ludwigshafen ging es dann pünktlich um 21.00 uhr an die feierliche übergabe der urkunden: im gläsernen foyer, dem konzertsaal, dem studio und im kammersaal des pfalzbaus erhielten die absolventinnen und absolventen ihre bachelor- und masterurkunden. bei der anschließenden par- ty zur musik von julius jehn alias dj jey aux plati- nes feierten die frisch beurkundeten bachelors und master mit freunden und familie bis in die frühen morgenstunden den erfolgreichen abschluss ihrer studienzeit. ew
26 aktuell jetzt ist es amtlich: emil-helfferich-sammlung verbleibt im ostasieninstitut die emil-helfferich-sammlung, eine leihgabe der stadt neustadt, mit seltenen asiatischen möbeln, ar- tefakten und büchern aus dem nachlass des neustädter geschäftsmanns, senators, wirtschaftsführers und autors emil helfferich, bleibt für weitere zehn jahre dem renommierten ostasieninstitut (oai) der hochschule ludwigshafen am rhein erhalten. im rahmen eines festakts am donnerstag, dem 27. au- gust 2015, wurden die entsprechenden verträge zwischen stadt neustadt und hochschule unterzeichnet. hochschulpräsident professor dr. peter mudra und institutsleiter professor dr. frank rövekamp, leiter des ostasieninstituts (oai), zeigten sich hoch erfreut über die langfristige verlängerung der sammlung. künf- tig soll der emil-helfferich-saal als besonderer tagungs- und veranstaltungsort der gesamten hochschule zur verfügung stehen. ü berseekaufmann, pflanzer, wirtschaftspo- litiker, berater, schriftsteller, doktor der wirtschaftswissenschaften – emil helf- ferich (1878-1972), sohn eines textilfabrikanten aus neustadt an der weinstraße und bruder von karl helfferich, vizekanzler des kaiserreichs im ersten weltkrieg und „vater der rentenmark“, hatte viele ta- lente und wusste sie zu nutzen. sein leben und facettenreiches wirken – bislang wissenschaftlich wenig erforscht – bietet stoff für die geschichts- bücher: sie ver- binden pfälzische wie deutsche ge- schichtsschrei- bung und werfen ein schlaglicht auf die deutsche kolonialpolitik, die deutsch-hollän- dischen beziehungen sowie die deutsch-asiatische wirtschaftsgeschichte gerade in der ersten hälfte des 20. jahrhunderts. seinem geburtsort neu- stadt, in den helfferich nach mehreren stationen in südostasien, der schweiz und hamburg siebzig- jährig zurückkehrte, vermachte er seine ostasien- sammlung mit seltenen möbeln, büchern sowie kult- und kunst- gegenständen. in den 1990er jahren – beglei- tet durch den gründungsvater des oai, profes- sor dr. siegfried englert – kam die sammlung zur registrierung und archivie- rung als leihgabe an das noch jun- ge ostasieninsti- tut. nun, mit der unterzeichnung der verträge durch ingo röth- lingshöfer, bür- germeister der stadt neustadt an der weinstraße, hochschulpräsi- dent peter mud- ra und institutsleiter frank rövekamp, wird die sammlung für mindestens weitere zehn jahre dem ostasieninstitut als ganz besonderer tagungs- und versammlungsort erhalten bleiben.
27 „wir freuen uns sehr, dass die leih- gabe fortgesetzt wird und neustadt uns weiterhin die sammlung von emil helfferich, die thematisch so gut hierher passt, anvertraut“, sagte mudra anlässlich der vertragsun- terzeichnung. auch bürgermeis- ter röthlingshö- fer begrüßte die weitere zusam- menarbeit: „ein historisches erbe wird hier nicht nur hervorragend erhalten, sondern wissenschaftlich erschlossen und weiterentwickelt!“ institutsleiter frank rövekamp ergänzte: „nun wollen wir diesen schönen saal nicht nur als stilvolle kulisse nutzen, sondern als besonderen tagungs- und versammlungsort für die gesamte hochschule zum leben erwecken“. der emil-helfferich-saal im zweiten stock des ostasi- eninstituts sei ein wahres schatzkästchen, die als dauerleihgabe angelegte sammlung ein glücksfall für die hochschule, so rövekamp. bereits jetzt wird der saal mit der eindrucksvollen sammlung als repräsentative stätte für besondere veranstaltungen genutzt: so stellt hier naoto kan, japanischer premierminister zur zeit der fukushi- ma-katastrophe, am 15.10.2015, sein gerade auf deutsch erschienenes buch „als premierminister während der fukushima-krise“ vor. und für mai 2016 ist mit unterstützung der deutschen bun- desbank bereits die prominent besetzte konferenz zum währungsraum ostasien in planung, die in kontakt: prof. dr. frank rövekamp leitung oai 0621 - 5203-438 roevekamp@oai.de gruppenbild mit antikem gong (v.l.n.r.): hochschulpräsident prof. dr. peter mudra, prof. dr. remmert-lud- wig koch, ingo röthlingshöfer, bürgermeister von neustadt, und institutsleiter prof. dr. frank rövekamp. ludwigshafen alle zwei jahre praktiker aus euro- päischen und asiatischen zentralbanken und wis- senschaftliche expertise zusammenbringt. doch die sammlung und ihr namensgeber sollen auch selbst gegenstand wissenschaftlicher for- schung werden. derzeit laufen gespräche mit der universität heidelberg, insbesondere mit dem ex- zellenzcluster„asiaandeuropeintheglobalworld“, für eine wissenschaftliche aufarbeitung dieser bis- lang von der forschung wenig beachteten spannen- den figur aus unserer region und seines wirkens. ew info unter: www.oai.de
28 aktuell asylbewerber im hörsaal willkommen hochschule ludwigshafen erprobt öffnung von veranstaltungen für asylsuchende von imke buß im wintersemester 2015/16 öffnet die hochschule ludwigshafen am rhein die türen ihrer hörsäle für asylsuchende. menschen mit guten englisch- und betriebswirtschaftlichen grundkenntnissen können sich für die kostenlose teilnahme an derzeit vier betriebswirtschaftlichen lehrveranstaltungen, die wö- chentlich im regulären semesterbetreib stattfinden, bewerben. dabei ist die teilnehmerzahl zunächst beschränkt, um erste erfahrungen zu sammeln. ziel der initiative ist es, die kompetenzen der hochschule in dieser herausfordernden situation zu nutzen und asylsuchenden ihr ankommen in deutschland durch das angebot zu erleichtern. w ir sehen uns als öffentliche bildungs- institution in einer gesellschaftlichen verantwortung und wollen ohne zö- gern aktiv werden”, erklärt hochschulpräsident professor dr. peter mudra die initiative. die hoch- schule sei mit der stadtverwaltung ludwigshafen deswegen in enger abstimmung, auch, um weitere zielführende aktivitäten in die wege zu leiten. das angebot an englischsprachige asylsuchende, als gasthörer an interessanten veranstaltungen teilzu- nehmen und damit neben den fachinhalten auch von der einbindung in die studierendengruppen zu profitieren, sei hierbei ein erster schritt. sechs asylsuchende aus syrien, somalia, afgha- nistan und gambia – fünf junge männer und eine frau – sind zum aktuellen wintersemester gestar- tet und nehmen zu- sammen mit den re- gulären studierenden an den vorlesungen „human resources management in ger- many“, „introduction to international mar- keting“, „intercultural and international ma- nagement“ und „cur- rent economic issues of the european uni- on“ teil. „die bisheri- ge rückmeldung von seiten der lehrenden war gut“, freut sich diversity managerin petra schorat-waly, die den asylsuchenden an der hochschule mit rat und tat zur seite steht. „wir hatten noch einige bewerber mehr. wenn es gut läuft, kann man das projekt weiter ausbauen“, so schorat-waly. inhaltlich setzt sich die hochschule ludwigsha- fen in ihrer reihe „brennpunkt-vorlesungen“ mit der flüchtlingsdebatte auseinander und beleuchtet das derzeit kontrovers diskutierte thema sowohl aus der perspektive der betriebswissenschaften als
29 kontakt: petra schorat-waly diversity managerin 0621/5203-358 diversity@hs-lu.de auch aus sicht der sozialen arbeit. darüber hin- aus ist für den januar 2016 eine ebenso integrative wie interkulturelle kinderuni-vorlesung mit vize- präsident professor dr. hans-ulrich dallmann in planung: „wir sind deswegen bereits mit hanne- le jalonen, der integrationsbeauftragten der stadt ludwigshafen im gespräch“, freut sich organisa- torin ute sahmel und ergänzt: „auch thematisch wird es um das kulturelle miteinander gehen.“ und auch auf anderer ebene sind hochschulange- hörige in hinblick auf das flüchtlingsthema aktiv: so initiierte beispielsweise professor dr. hartmut walz vom fachbereich dienstleistungen und con- sulting zusammen mit dem gemeinnützigen ver- ein gabal e. v. am 8. oktober 2015 einen kosten- pflichtigen vortrag zum thema „schließlich ist es ihr geld! – persönliche finanzkompetenz in zeiten der nullzinspolitik“. der erlös der veranstaltung, den die organisatoren auf 1000 euro aufrundeten, fließt in die leseförderung von flüchtlingskindern in ludwigshafen, ein projekt des förderkreises der stadtbibliothek. die termine für die brennpunkt-vorlesungen so- wie für die kinderuni finden sie in kürze auf der homepage der hochschule. durch unsere langjährige sap-, personal- und it-erfahrung sind wir der bevorzugte beratungs-, entwicklungs- und service-dienstleister führender regionaler, nationaler und internationaler unternehmen aus unterschiedlichen branchen. daher sind wir immer auf der suche nach studierenden, hochschulabsolventen/innen und berufserfahrenen mitarbeitern/innen. informieren sie sich über unser unternehmen und aktuelle karrieremöglichkeiten unter www.scdsoft.de/de/karriere scdsoft ag albert-nestler-straße 10 d-76131 karlsruhe tel.: (0721) 160 800 - 0 info@scdsoft.de wir sind der experte für sap erp hcm, sap-cloud, sap hana und successfactors. sap-erfahrung seit 1984. software consulting & development tel.: (0721) 160800 - 0
30 international dr. andreas gissel, professor für betriebswirtschaftslehre, insbesondere logistik und organisation, am fachbereich marketing & personalmanagement, ist seit 1. januar 2015 als vizepräsident für die bereiche auslandskontakte und internationale angelegenheiten zuständig. seine ersten auslandsreisen in neuer position führten ihn dabei nach uganda, an die nkumba university in entebbe, sowie in die usa. dort traf er kooperationspartner in south carolina und auf der nafsa in boston, einer der weltweit größten bildungsmessen. „spektrum“ sprach mit andreas gissel über die internationalisierungsstrategie der hochschule, seine zielsetzungen und erwartungen. spektruminterviewmitprof.dr.andreasgissel vizepräsident für internationales „interkulturelle kompetenz ist unverzichtbar” seit einem dreiviertel jahr sind sie nun vizepräsident für inter- nationales. wie fällt ihre erste bilanz aus? die ausgangsposition und die rahmenbedingungen, die ich bei meinem amtsantritt vorge- funden habe, sind günstig: wir haben die große chance, inter- nationale aktivitäten auf zuneh- mend breiter basis an unserer hochschule zu verankern. das betrifft einerseits die klassischen bereiche wie zum beispiel den austausch von studierenden und lehrenden mit unseren internati- onalen partnern. darüber hinaus erkenne ich großes interesse an einem ausbau der internationalen forschungs- und transferaktivi- täten. hier sind erfreulicherwei- se zahlreiche kolleginnen und kollegen mit eigenen ideen auf mich zugekommen. dabei wur- de deutlich, dass wir eine große vielfalt von wissenschaftsberei- chen abdecken können. ich freue mich sehr, hier viel engagement zu erleben und betrachte es als eine meiner zentralen aufgaben, eine plattform für internationale projekte zu schaffen. last but not least, erfahre ich viel unterstüt- zung durch das motivierte team der mitarbeiterinnen im bereich internationales und viel offenheit für meine ideen im präsidium so- wie den verschiedenen gremien wie dem senat, der hochschul- leitungsrunde, dem hochschulrat und den fachbereichen. mit welchen erwartungen haben sie ihr amt als vizepräsident im januar dieses jahres angetreten? decken sich diese erwartungen mit den realitäten? die internationalisierung einer hochschule kann nach meiner festen überzeugung nur dann nachhaltig gelingen, wenn sie von den verschiedenen interes- sengruppen innerhalb und im umfeld der hochschule mitgetra- gen und -gestaltet wird. mein be- sonderes anliegen war daher, die erwartungen dieser stakeholder kennenzulernen. der prozess ist zum beispiel mit ersten besuchen bei sitzungen der fachbereichs- räte eingeleitet, aber sicher noch nicht abgeschlossen. als vizepräsident sehe ich mich aber natürlich auch als team- mitglied der hochschulleitung. im gegensatz zur tätigkeit im internationalen bereich, in dem ich ja schon seit jahren aktiv bin, war das ein völlig neuer job. die kollegen im präsidium und die mitarbeiterinnen und mitarbeiter in der verwaltung beziehungswei- se den zentralen bereichen haben es mir hier leicht gemacht, mich schnell zurechtzufinden. was sind ihre primären zielset- zungen für die nächsten jahre? zuerst brauchen wir eine erwei- terung unserer internationalisie- rungsstrategie. diese muss der vielfalt an handlungsfeldern im internationalen bereich rech- nung tragen. neben unseren etablierten schwerpunkten wie studierendenaustausch und for- schung beziehungsweise transfer müssen wir beispielsweise aktiver werden im internationalen aus- tausch beim hochschulmanage- ment. hier können wir, denke ich, selbst impulse geben, aber auch von erfahrungen unserer kooperationspartner profitieren. einen weiteren ansatzpunkt sehe ich im ausbau des staff-exchange, sprich, der möglichkeit für mitar- beiterinnen und mitarbeiter, in- ternationale erfahrungen zu sam- meln. das betrifft natürlich auch die mobilität von lehrenden, was am ende wiederum positive im-
31 pulse für unser englischsprachiges lehrangebot generieren kann. in einem zweiten schritt müssen wir interessierte angehörige der hochschule für die mitarbeit an internationalen projekten begeis- tern. hervorragende ansätze gibt es bereits: das buddy-programm, mit dem sich studierende ein- bringen können; unsere sehr erfolgreiche summer school; englischsprachige vorlesungs- angebote oder das semesterbe- gleitende angebot „deutsch als fremdsprache“. ich denke, hier können wir weitere kreative kon- zepte entwickeln. tatsächlich ha- ben wir bereits einige ideen in der pipeline und werden in kürze mit dem kompass-programm das angebot erweitern. und schließlich müssen die aktivitäten des internationalen bereichs sichtbarer werden. das betrifft die wahrnehmung von außen, aber auch innerhalb unse- rer organisation. die mitarbeite- rinnen und zahlreiche engagierte kolleginnen und kollegen ma- chen einen exzellenten job. die vielfalt und qualität der aktivi- täten bleibt aber zu oft, wie ich finde, im verborgenen. inwiefern profitieren die hoch- schule als ganzes, aber auch die studierenden im besonderen da- von? für mich steht außer frage, dass die absolut überwiegende mehr- heit unserer studierenden auch nach dem studienabschluss mit internationalen themen konfron- tiert wird. interkulturelle kom- petenz ist unverzichtbar. das ist aber nicht nur in beruflicher hin- sicht der fall – denken sie zum beispiel an die gesellschaftlichen herausforderungen, denen wir uns in europa und deutschland vor dem hintergrund der bei uns zuflucht suchenden menschen stellen müssen. die erforderlichen kompetenzen muss man trainie- ren. das bereits beschriebene viel- fältige spektrum internationaler aktivitäten unserer hochschule bietet den studierenden hervor- ragende möglichkeiten hierzu. die hochschule insgesamt ge- winnt durch unsere internatio- nalen aktivitäten zunächst einmal an attraktivität: bei studierenden, lehrenden, mitarbeiterinnen und mitarbeitern sowie externen part- nern. darüber hinaus profitieren wir als organisation in erhebli- chem maße. ein internationaler fokus erweitert den horizont, und ich bin davon überzeugt, dass auf organisationaler wie auch auf indi- vidueller ebene das „gucken über den tellerrand“ unverzichtbar ist. wie so viele andere hochschulen und unis wirbt auch die hochschu- le ludwigshafen mit dem attribut „international“. was zeichnet uns hier vor anderen aus? die internationalisierungsstrate- gie muss für die jeweilige hoch- schule maßgeschneidert werden – hier funktioniert „copy & pas- te“ nicht. wir orientieren uns bei der bereits skizzierten weiter- entwicklung dieser strategie an gestaltungsdimensionen, die das hrk-audit zur internationalisie- rung empfiehlt. dabei sind wir vor allem flexibel – wir haben kurze entscheidungs- und kommunika- tionswege. alle akteure, die sich bei uns der internationalisierung verpflichtet fühlen, pflegen eine politik der offenen tür. man kann mit uns jederzeit ideen oder pro- jekte diskutieren. darüber hinaus zeichnet uns aus, pragmatische lösungen zu suchen. das bedeutet aus meiner sicht auch, dass wir auf zentrale vorgaben so weit wie möglich verzichten sollten. wenn beispielsweise ein studiengang er- folgreich mit ausländischen gast- dozenten kooperiert, freut mich das für die hochschule als ganzes. viele andere hochschulen setzen in ihrer strategischen entwicklung auf internationale studierende, um damit die geburtenschwächeren jahrgänge zu kompensieren. die hochschule ludwigshafen auch? nein, ich glaube nicht, dass wir versuchen sollten, geburtenschwa- che jahrgänge durch internationa- le studierende zu kompensieren. das bedeutet allerdings nicht, dass ich kein entwicklungspotenzial bei den zahlen der internatio- nalen „degree-seeking students“
32 international sehe. hierzu ist es aber zunächst erforderlich, mehr angebote für diese studierenden zu schaffen. das könnte zum beispiel durch studienprogramme umgesetzt werden, deren veranstaltungen komplett in englisch gehalten wer- den. das betrifft aber natürlich auch die dafür erforderliche inf- rastruktur. die zielrichtung sollte also sein: attraktivität erhöhen – ja, zahlenmäßig kompensieren – nein. zu ihren lehr- und forschungs- schwerpunkten zählen neben unternehmungsführung und or- ganisation auch internationales projektmanagement und netz- werkmanagement. profitieren sie von diesem wissen in ihrer neuen funktion? hilfreich ist sicherlich der inter- nationale bezug im projektma- nagement, der mich ja auch neben der lehre durch mein gesamtes berufsleben begleitet. es gibt hin und wieder schwierige situatio- nen zum beispiel in kooperati- onsverhandlungen, in denen es schon hilfreich ist, wenn man auf in vielen jahren gesammeltes erfahrungswissen zurückgreifen kann. eine strukturierte vorge- hensweise ist für meine funktion sicherlich unerlässlich. diese ist aber nicht nur unbedingt typisch für meine schwerpunktthemen. ein zentraler aspekt ist nach mei- ner einschätzung die bereitschaft, interdisziplinär zu arbeiten. das fing bei mir ja schon im studi- um durch den spagat zwischen wirtschafts- und ingenieurwis- senschaften an. später, bei meiner dissertation, waren sowohl prob- lemstellungen aus der arbeitswis- senschaft und a&o-psychologie als auch aus der informatik rele- vant. wenn es in gesprächen mit potentiellen neuen partnerhoch- schulen um inhaltliche aspekte von studienprogrammen oder forschungsprojekten geht, ist es hilfreich, über den tellerrand der eigenen themenschwerpunkte blicken zu können. wir haben zum beispiel an unserer hoch- schule einige kolleginnen und kollegen, die sehr interessante forschungsansätze mit bezügen zu ingenieurwissenschaften ver- folgen. ich verstehe meine funk- tion dahingehend, auch für sol- che themen bei internationalen partnern für kooperationen zu werben, quasi eine plattform zu bilden. das geht wahrscheinlich leichter, wenn man zumindest ein grobes verständnis von den inhal- ten des jeweiligen projektes hat. die hochschule ludwigshafen hat für fast jede wachstumsregion ein eigenes institut – transat- lantik-institut, ostasieninstitut, mittelosteuropa-institut … rek- rutiert sich auch der großteil der partnerhochschulen im ausland aus diesen wachstumsregionen? zunächst einmal können wir uns glücklich schätzen, dass wir, be- zogen auf unsere größe, eine so große vielzahl an instituten ha- ben. ich finde es bemerkenswert, mit welchem engagement sich die kolleginnen und kollegen hier einbringen. der aufbau von ko- operationsbeziehungen zu inter- nationalen partnerhochschulen folgt aber keinem eindeutigen, immer gleichen muster. erste ansatzpunkte können sich über den austausch von studierenden, aber genauso auch durch gemein- same forschungsaktivitäten oder persönliche, kollegiale kontakte ergeben. eine weitere möglich- keit, kontakte komprimiert zu knüpfen oder zu pflegen, bieten auch internationalen bildungs- konferenzen. im mai waren wir deswegen auf der nafsa in boston, mitte september auf der eaie in glasgow. der mit abstand größte anteil unserer internationalen partner kommtauseuropa,miteinemspe- ziellen fokus auf den erasmus- raum. hierzu haben sicherlich die möglichkeiten beigetragen, geförderte auslandssemester für die studierenden zu realisieren. ein weiterer schwerpunkt unse- rer kontakte liegt in asien, wo- bei hier die ausgesprochen hohe wirtschaftliche dynamik dieser region in den letzten dekaden eine rolle spielt. wir haben gegen- wärtig rund 100 partner in über 40 ländern. da geht es nach meiner einschätzung für uns mehr um konsolidierung als um den wei- teren ausbau. wir wollen unsere partnerschaften mit leben füllen. zu welchen ländern bestehen denn derzeit besonders intensi- ve kontakte? schon fast traditionell haben wir intensive und gute beziehungen nach osteuropa und russland, skandinavien, china, japan und in die usa. diese sind geprägt durch die bereits angesprochenen institute und international ausge- richtete studiengänge.
33 in welches land möchten sie be- ruflich unbedingt bald reisen? mir persönlich liegt besonders am herzen, den blickwinkel in geografische richtungen zu er- gänzen, die gerade nicht zu den eben erwähnten wachstumsregi- onen zählen. ich bin fest davon überzeugt, dass wir beispielsweise in afrika im rahmen von trans- fer- und forschungsprojekten wertvolle arbeit leisten können. auch für studierende bieten sich hier themen für bachelor- und masterarbeiten an, beispielsweise im ngo-bereich. meine reise nach uganda zur nkumba-uni- versity war ein erster schritt, dem hoffentlich bald weitere in bezug auf dieses oder ähnliche länder folgen können. andere länder, andere sitten und oft auch andere sprachen – wie bereiten sie sich darauf vor? zur professionellen vorbereitung eines auslandsbesuchs gehört meines erachtens ein minimum an kenntnissen über kultur, spezifische gepflogenheiten und die aktuelle politische sowie wirtschaftliche entwicklung des betreffenden landes beziehungs- weise der betreffenden region. hierzu gibt es gute quellen, die oft auch online verfügbar sind. darüber hinaus spreche ich gerne experten unserer hochschule an, wenn es um komplexere sachver- halte zum beispiel in ostasien geht. wenig halte ich davon, einen „regionalen benimmratgeber“ auswendig zu lernen. viel wich- tiger ist es, offen zu sein, sich auf fremde kulturen einzulassen. in dieser hinsicht tendieren nach meiner beobachtung leider viele menschen zu einer stark verglei- chenden bewertung. das ist scha- de – ich finde, man verpasst viel bereicherndes, wenn man dau- ernd in kategorien wie „besser“ und „schlechter“ bei interkultu- rellen vergleichen denkt. wo sehen sie die hochschule im bereich internationales in fünf jahren? ich hoffe, wir können in den nächsten jahren die bereits mehr- fach angesprochenen vielfältigen dimensionen der internationa- lität durch eine erweiterte in- ternationalisierungsstrategie an unserer hochschule in der breite verankern. wir wollen uns dafür einsetzen, einen „internationa- len spirit“ zu entwickeln. dazu gehört beispielsweise, wie wir unsere internationalen studie- renden empfangen und in die hochschule integrieren. neben den quasi klassischen aktions- feldern wie dem austausch von studierenden und lehrenden so- wie der forschung möchten wir zunehmend aktivitäten in weite- ren bereichen entfalten, wie beim hochschulmanagement oder dem staff-exchange. darüber hinaus können wir hoffentlich unser englischsprachiges lehrangebot weiter ausbauen. damit werden wir vielleicht noch mehr als bis- her schon dazu beitragen, unsere hochschule für ihre angehörigen und externe stakeholder positiv weiterzuentwickeln. vielen dank für das gespräch! beste stimmung im hörsaal der nkumba-university im ugandischen entebbe beim gastvortrag zum supply chain management von prof. dr. andreas gissel.
34 international besuch aus fernost 4. summer school an der hochschule drei wochen lang, vom 12. august bis zum 2. september 2015, erkundeten studierende aus japan und china die hochschule ludwigshafen am rhein, die stadt ludwigshafen und die umgebung und lernten so ganz praxisnah land und leute kennen: auf initiative des bereichs internationale angelegenheiten und mit unterstützung des hochschulzugehörigen ostasieninstituts (oai) richtete die hochschule ludwigsha- fen nach dem großen erfolg der letzten jahre zum vierten mal eine summer school aus. 34 studierende und ihre begleitpersonen nahmen in diesem jahr daran teil; für viele war es der erste kontakt mit der deutschen kultur und sprache. a uf die teilnehmerinnen und teilnehmer, die von den japanischen partnerhochschulen aoyama-gakuin-universität, einer privaten universität in tokio, und der städtischen universi- tät nagoya sowie der beijing normal universität in peking, china, und der fuzhou university aus der chinesischen partnerregion fujian in die metropol- region kamen, wartete ein vielfältiges programm aus vorlesungen, workshops und exkursionen: neben einführungen in die deutsche sprache und kultur wurden beispielswiese eine tour durch lud- wigshafen, eine rundfahrt durch den containerha- fen, ein besuch des luisenparks sowie werksfüh- rungen durch basf und großkraftwerk mannheim geboten. seminare zur deutschen automobilindus- trie, zur europäischen politik, zur energiewirtschaft oder zur deutschen weinwirtschaft sowie ausflüge nach brüssel, stuttgart, sindelfingen, frankfurt oder das bad dürkheimer weingut mesel rundeten das vielfältige programm ab. ein besonderes highlight der diesjährigen sum- merschool war für alle beteiligten eine dreitägige fahrt nach brüssel: neben belgischer schokolade und bier, dem manneken pis und dem wahrzei- chen der stadt, dem atomium, sollte der besuch aus fernost hier einblick in das funktionieren der eu- ropäischen union bekommen – sind hier doch die wichtigsten institutionen europas vertreten. doch auch ludwigshafen selbst fand bei den asiatischen studierenden anklang: „gegen meine heimatstadt wirkt ludwigshafen wie ein beschaulicher vorort“, sagt beispielsweise takaaki sato aus der japanischen millionenmetropole kioto bei der stadtführung mit elke galle. und ergänzt auf englisch: gerade das gefalle ihm so gut. ew kontakt: sabine klein/ alexandra ege internationale angelegenheiten 0621/5203-119 bzw. -116 sabine.klein@hs-lu.de/alexandra.ege@hs-lu.de die teilnehmer der diesjährigen summer school zusammen mit dem betreuerteam der hochschule vor dem postbankgebäude.
35 studiengang gesucht? informieren sie sich über die studiengänge der hochschule ludwigshafen besuchen sie probevorlesungen und workshops lernen sie unsere studierenden, lehrenden und den campus kennen wir unterstützen die hochschule ludwigshafen am rhein; ernst-boehe-straße 4, 67059 ludwigshafen www.hs-lu.de/offene_tuer tag der offenentür – hochschule ludwigshafen samstag, 28. november 2015, 9:00–15:00 uhr management marketing healthcare controlling personalmanagement dienstleistungen soziale arbeit consulting pflege ? ? ? ? ? ? ?? studienganggesucht?
36 international professor dr. frank rövekamp, jahrgang 1963, studierte an der universität zu köln und an der sophia uni- versität, tokio, wirtschaftswissenschaften und promovierte 1998 an der fakultät der universität zu köln zum dr. rer. pol. nach stationen in leitungsfunktionen bei der keiper recaro japan co., ltd., der bayer ag, der sumika bayer urethane co., ltd. oder der bayer materialscience ag mit mehrjährigen auslandsauf- enthalten in japan und hongkong übernahm rövekamp 2009 als direktor die leitung des renommierten ostasieninstituts der hochschule. als professor für japanische wirtschaft und politik liegen seine forschungs- schwerpunkte in den bereichen wirtschafts- und geldpolitik in asien sowie internationales management; zudem arbeitet er als buchautor und übersetzer. gerade ist „naoto kan – als premierminister während der fukushima-krise“ in seiner übersetzung beim iudicium-verlag erschienen. „spektrum“ sprach mit frank rövekamp über seine begegnung mit dem japanischen ex-premierminister, die historische bedeutung dieses rechenschaftsberichts und die folgen der japanischen reaktorkatastrophe für japan und die welt. spektruminterview mit prof. dr. frank rövekamp leiter des ostasieninstituts (oai) „fukushima ist eine offene wunde” naoto kan war von juni 2010 bis september 2011 premierminis- ter von japan. das verheerende erdbeben, die beiden tsunamis und das dadurch ausgelöste re- aktorunglück im atomkraftwerk fukushima fielen in seine amts- zeit. 2012 ist er mit seinem buch „als premierminister während der fukushima-krise“ an die öf- fentlichkeit getreten, das nun auch auf deutsch vorliegt. was ist das außergewöhnliche an diesem buch? probleme öffentlich aufzuar- beiten, ist in japan keine von der mentalität her besonders geförderte eigenart – schon gar nicht bei einer so schmerz- haften kollektiven erfahrung. darum ist kans schritt, seine sicht der dinge in einem buch aufzuarbeiten, an sich schon besonders. da es im kontext des fukushima-unglücks aber mehrere veröffentlichungen an- derer prominenter mitglieder des krisenstabs gab, ist für mich in erster linie außergewöhn- lich, dass es ein sehr offener und präziser rückblick ist. er scheut sich nicht, die damals auftreten- den probleme und handelnden personen beim namen zu nen- nen und bezieht – dabei rück- blickend durchaus selbstkritisch – klar position. das hat mich beeindruckt. wie kamen sie dazu, das buch zu übersetzen? ich habe das buch in einer buchhandlung in tokio ent- deckt, sofort gekauft und dann gespannt auf die englische oder deutsche übersetzung gewar- tet, weil ich das buch auch für lehre und studium interessant fand und es gerne für die bib- liothek des ostasieninstituts erwerben wollte. als die pub- likation auf sich warten ließ, forschte ich nach und fand he- raus, dass eine übersetzung ins deutsche noch nicht in der „pipeline“ war. da bin ich selbst aktiv geworden. als übersetzer dieses buches ha- ben sie naoto kan bereits mehr- fach persönlich getroffen. was ist er für ein mensch? ich habe ihn als interessanten, offenen und angenehmen mann kennen gelernt, der sich trotz seiner position einen natürli- chen und ehrlich interessierten umgang mit den menschen bewahrt hat. sein spitznamen lautet ja „ira-kan“, was so viel wie „zorniger kan“ bedeutet, weil er in dem ruf steht, unter druck ungeduldig und fordernd zu sein. ich habe ihn bei einem treffen mal darauf angespro- chen, da hat er gelacht. im oktober soll es einen gemein- samen auftritt auf der frankfur- ter buchmesse geben. sind darü- ber hinaus weitere gemeinsame aktionen geplant? auf der buchmesse ist nao- to kan im interview auf dem vom zdf und anderen medien ausgerichteten „blauen sofa“; außerdem ist ein vortrag im japanisch-deutschen zentrum in berlin geplant, einer gemein- nützigen stiftung, die sich der japanisch-deutschen und der in- ternationalen zusammenarbeit in den bereichen wissenschaft,
37 kultur und wirtschaft widmet. und am 15. oktober ist naoto kan dann in ludwigshafen am ostasieninstitut zu gast. hier wird er abends einen vortrag zur aktuellen energiepolitik der japanischen regierung halten mit anschließender diskussion und sektempfang. darauf freue ich mich bereits sehr. der atomunfall von fukushima ist ein exempel für die welt – sowohl in seinen auswirkungen auf mensch und umwelt als auch in hinblick auf krisenma- nagement und katastrophenplä- ne. in japan wird atomenergie seither kontrovers diskutiert, in deutschland hat das unglück die energiewende eingeläutet. wel- che schlussfolgerungen ziehen sie aus der katastrophe? ganz persönlich habe ich durch die fukushima-katastrophe eine kritischere haltung zur atomenergie gewonnen und mich auch intensiver beispiels- weise mit der problematik der endlagerung beschäftigt. ohne mich jetzt als radikalen atom- kraftgegner zu bezeichnen, hat mir fukushima doch deutlich gemacht, dass im umgang mit atomenergie besondere vor- sicht geboten ist – überall, aber in erdbebengefährdeten län- dern wie japan besonders. allgemein gesprochen, hat die dreifach-katastrophe von erdbeben, zwei tsunamis und reaktorunglück klar gemacht, dass die „worst case“-szenari- en im vorfeld noch nicht weit genug gedacht waren und die situation für die rettungskräf- te und die entscheider noch weitaus unübersichtlicher und schwieriger war, als angenom- men. eine kritische überprü- fung der katastrophenpläne in alle richtungen auch in an- deren ländern und eine re- vision der kommunikations- abläufe und zuständigkeiten erscheinen mir eine zwingende schlussfolgerung. in japans größter tageszeitung, der yomiuri-zeitung mit einer auflage von knapp 12 millionen, wurde naoto kan als premier vernichtend beurteilt. sie haben sich intensiv mit ihm und seinem krisenmanagement beschäftigt. ist ein solches urteil gerechtfer- tigt? nach studium vieler primär- quellen und gesprächen mit vielen beteiligten teile ich die- ses urteil nicht. ich neige dazu, seine leistungen beim katas- trophenmanagement anzuer- kennen und ihm respekt dafür zu zollen, dass er sich der he- rausforderung in dieser hoch komplexen und sehr unüber- sichtlichen lage gestellt hat. ge- rade seine entscheidung, gegen die von der tepco-zentrale vielleicht anvisierte räumung des betroffenen werks mit aller entschlossenheit vorzugehen, nötigt mir respekt ab. hätte der
38 international betreiber tepco tatsächlich alle kräfte aus dem werk abge- zogen und damit die unfallbe- kämpfungsmaßnahmen vor ort unterbrochen, wäre womöglich der schlimmste fall eingetreten – die zerstörung aller drei re- aktoren und die austrocknung der abklingbecken mit den ver- brauchten kernbrennstäben. das hätte eine evakuierung von ganz ost-japan einschließlich der hauptstadt tokio und eine umsiedelung von rund 50 mil- lionen menschen bedeutet. wäre ein ähnliches chaos nach einer katastrophe in deutsch- land oder einem der europäi- schen nachbarländer denkbar? eine vergleichbare ausgangssi- tuation, das szenario einer drei- fachkatastrophe von erdbeben, tsunami und reaktorunglück, ist in deutschland glücklicher- weise weit weniger wahrschein- lich als in japan. trotzdem wür- de ich nicht ausschließen, dass im falle einer katastrophe die- ses ausmaßes auch in deutsch- land entscheidungen getroffen werden, die sich im nachhinein als falsch erweisen und als miss- lungenes krisenmanagement gedeutet werden. oder dass eine katastrophe strukturelle und systemische schwächen in beachtlichem ausmaß enthüllt. daher ist es aus meiner sicht so wichtig, sich nun fragen zu stel- len, wie: wie gestaltet sich die zusammenarbeit von betrei- bern und staatlichen behörden im fall eines reaktorunglücks? was kann getan werden, wenn der betreiber versagt? wel- che rechtlichen möglichkeiten gibt es dann, und wer verfügt überhaupt über ausreichendes know-how, um sinnvolle an- ordnungen geben zu können? gerade in deutschland sehe ich in der oft nicht einfachen bund-länder-koordination mit seinen unterschiedlichen befugnissen einen möglichen fallstrick. wie ist heute die situation in ostjapan? weite teile des evakuierungsge- biets sind nach wie vor gesperrt, andere eingeschränkt wieder freigegeben. gerade junge leu- te wollen allerdings nicht mehr an ihren alten wohnort zurück- kehren – zu groß ist die angst vor einer neuen katastrophe. die aufräumarbeiten im wei- teren umkreis laufen, kommen aber wie der wiederaufbau nur schleppend voran. das liegt mit an der olympiade 2020 in tokio, die viele ressourcen bindet und preissteigerungen im baugewer- be mit sich bringt. auch auf dem werksgelände selbst laufen nach wie vor die arbeiten unter stren- gen schutzauflagen. in die nähe der reaktoren selbst kann man wegen der hohen strahlenwerte allerdings bislang nicht durch- dringen. und wie stellt sich die situation in japan insgesamt dar? japan ist ein von naturkatast- rophen oft heimgesuchtes land und es entspricht der japani- schen mentalität, diese katast- kan, naoto als premierminister während der fukushima-krise aus dem japanischen von frank rövekamp münchen: iudicium-verlag 2015 isbn 978-3-86205-426-8 165 s., kt. euro 14,80 naoto kan
39 rophen anzunehmen und sich anschließend entschlossen an die aufräumarbeiten und den wiederaufbau zu machen. das ist eine enorme stärke. hier ist das nicht so einfach mög- lich: fukushima ist eine offene wunde, deren ‚heilung‘ nach offiziellen angaben rund vier- zig jahre dauern wird, nach anderen quellen noch weitaus länger. es ist eine katstrophe, die auch dem an naturkatas- trophen ‚gewöhnten‘ japan in dieser härte bis dato unbekannt war und die die bevölkerung tiefgreifend erschüttert. fuku- shima hat einen sinneswandel herbeigeführt: die bevölkerung ist mehrheitlich für einen atom- ausstieg, ebenso wie naoto kan, der zuvor ein befürworter war und nun für die energiewende kämpft. dabei will die bevölke- rung gar nicht unbedingt einen sofortigen ausstieg, wohl aber eine langfristige perspektive. ihr protest richtet sich daher weni- ger gegen das wiederanfahren einzelner werke, als vielmehr gegen den undurchsichtigen kurs der jetzigen regierung in hinblick auf die zukünftige energiepolitik. vielen dank für das gespräch! leben und studieren in der schönsten region deutschlands
40 international study & work-projekt der hochschulen worms und ludwigshafen am rhein berufsperspektiven internationaler studierender im fokus: von elena wassmann ein gemeinsamer antrag der hochschulen worms und ludwigshafen am rhein zählt zu den siegern des wettbewerbs „study & work“, den das bundeswirtschaftsministerium zusammen mit dem stifterver- band für die deutsche wissenschaft ausgelobt hat. ausgezeichnet wurden dabei zehn herausragende strategien zur bindung künftiger internationaler fachkräfte an den deutschen arbeitsmarkt. in einer ge- meinsamen pressekonferenz mit den beteiligten netzwerkpartnern stellten die hochschulen worms und ludwigshafen ihr projekt ende juli in worms der öffentlichkeit vor. v or dem hintergrund zunehmenden fach- kräftemangels und des weiteren ausbaus einer dezidierten willkommenskultur in deutschland, zielte die ausschreibung des bundes- wirtschaftsministeriums und des stifterverbandes auf strategien zur nachhaltigen bindung internati- onaler studierender an ihre studienregionen: wie internationale studierende erfolgreich zum stu- dienabschluss in deutschland geführt, frühzeitig über berufliche perspektiven informiert und beim übergang von der hochschule in den regionalen arbeitsmarkt unterstützt werden können, waren entsprechend die entscheidenden fragestellungen. verbesserung und sicherung des studienerfolgs, vermittlung von praktika und arbeitsplätzen insbesondere bei kleinen und mittelständischen unternehmen der region, unterstützung bei existenzgründungen und bessere integration der internationalen studierenden in die gesellschaft sind denn auch die eckpfeiler des gemeinsamen die projektgruppe um alexander könen (mitte) zusammen mit ihren kooperationspartnern bei der projektpräsentation im worms.
41 projektantrags der beiden hochschulen. beson- deres augenmerk liegt dabei – entsprechend der aktuellen bedarfe der befragten arbeitgeber – zu- nächst auf ausländischen studierenden der infor- matik und wirtschaftsinformatik, einer gruppe von derzeit immerhin 150 personen an beiden hochschulen. bei der umsetzung ihrer ziele setzt die leitungs- gruppe des mit stair – studieren, arbeiten und integration am rhein – betitelten projekts auf die enge zusammenarbeit zwischen hochschulen, wirtschaft und weiteren relevanten akteuren der region, die durch ihr knowhow und den facet- tenreichtum ihrer kompetenzen bei der beratung und begleitung der ausländischen studierenden wertvolle unterstützer sind. „es gibt derzeit weit über 400 hochschulen in deutschland und alle er- finden das sprichwörtliche rad immer wieder neu. wir wollen diesen kreis durchbrechen, synergien nutzen und die dadurch gewonnene zeit und ar- beitskraft sinnbringender nutzen“, erklärte profes- sor dr. jens hermsdorf, präsident der hochschule worms bei der begrüßung und ergänzte: „unser ziel ist nicht nur der ausbau der bestehenden willkommenskultur, sondern eine bleibekultur“. auch professor dr. peter mudra, präsident der hochschule ludwigshafen am rhein, unterstrich die bedeutung des netzwerkgedankens für das ge- lingen dieses „ambitionierten programms“: „dies ist ein projekt besonderen zuschnitts, mit sehr vie- len akteuren, das chancen eröffnet und von der idee getragen wird, ein vitales netzwerk zu sein“. starke partner über drei bundesländer hinweg ver- zahnen. dass dieser netzwerkgedanke beim gemeinsamen projektantrag der hochschulen worms und lud- wigshafen am rhein unter leitung von alexander könen, ansprechpartner für kooperationen und fundraising an der hochschule worms, bereits im vorfeld auf fruchtbaren boden fiel, zeigte die gro- ße zahl der eigens angereisten kooperationspart- ner bei der pressekonferenz zur projektpräsenta- tion am mittwoch, dem 29. juli 2015, in worms. tatkräftig unterstützt durch die metropolregion rhein-neckar gmbh gelang es der projektgruppe, starke partner über stadt-, kreis- und ländergren- zen hinweg zu gewinnen und ein netzwerk aufzu- bauen, das sich über drei bundesländer erstreckt: neben den wirtschaftsförderungen der rheinland- pfälzischen land- und stadtkreise (ludwigshafen, worms, alzey-worms, bad dürkheim und don- nersbergkreis) ist die wirtschaftsförderung berg- straße gmbh als kreisweite wirtschaftsförderung im hessischen kreis bergstraße partner des netz- werks. die bundesländer baden-württemberg, rheinland-pfalz und hessen sind darüber hinaus über die metropolregion rhein-neckar im netz- werk vertreten, dem auch die arbeitsagenturen ludwigshafen und mainz sowie – stellvertretend für die kammern – die ihk pfalz angehören. als unternehmen beteiligt sich die fasihi gmbh, wei- tere partner sind der it forum rhein-neckar e.v. als vertreter der digitalen wirtschaft, das „institut für sozialpädagogische forschung mainz e.v. – verein zur innovation und evaluation von sozialer arbeit und sozialpolitik“ mit seiner „iq fachstelle migrantenökonomie“ sowie „profes – gesellschaft für bildung und kommunikation mbh“ als spezi- alist für fort- und weiterbildung für erwachsene. das netzwerk steht weiteren interessenten aus der region, die sich mit der problematik der fachkräf- tesicherung befassen, offen. insbesondere werden die wirtschaftsförderungen der kommunalen ge- bietskörperschaften und unternehmen zu einer aktiven mitarbeit im netzwerk eingeladen. kontakt: hochschule worms: alexander könen 06241/509-247 koenen@hs-worms.de hochschule ludwigshafen am rhein: stefanie bachmann 0621/5203-370 stefanie.bachmann@hs-lu.de metropolregion rhein-neckar gmbh: stefanie rauh 0621/12987-71 stefanie.rauh@m-r-n.com
42 forschung & lehre elektromobilität an der hochschule ludwigshafen am rhein: projekt „try-e“ startet durch von stefan bongard und elena wassmann mit unterstützung des wirtschaftsministeriums rheinland-pfalz, der technischen werke ludwigshafen (twl) und der energieagentur rheinland-pfalz startet an der hochschule ludwigshafen am rhein mit beginn des wintersemesters das projekt „try-e“ unter leitung von professor dr. stefan bongard. das pro- jekt will untersuchen, ob und inwieweit die akzeptanz der elektromobilität durch direkte erfahrungen mit dieser innovativen technik steigt. begleitet wird das projekt durch ein veranstaltungsprogramm im dezember, den „electric days“, mit infoständen, probefahrten, vorträgen, plenumsdiskussion und kinder- uni-vorlesung zum thema „zukunft der elektromobilität“. zum projektauftakt trafen sich hochschulprä- sident professor dr. peter mudra, projektleiter professor dr. stefan bongard und dr. reiner lübke, techni- scher vorstand von twl, im september zu einem arbeitstreffen mit wirtschaftsministerin eveline lemke. s eit 2011 beschäftigt sich professor dr. stefan bongard von der hochschule ludwigshafen in forschung und lehre mit fragestellun- gen der elektromobilität. erst vor wenigen mona- ten hat der professor für betriebswirtschaftslehre und logistik im fachbereich dienstleistungen & consulting seine vielbeachtete zweite studie zur akzeptanz der elektromobilität in deutschland veröffentlicht (ecar2-studie). nun ist ihm als leiter des projekts try-e in zusammenarbeit mit den technischen werke ludwigshafen (twl) und mit unterstützung der rheinland-pfälzischen wirtschaftsministerin eveline lemke und der energieagentur rheinland-pfalz ein weiterer wurf geglückt: nach der erfolgreichen unterzeichnung eines kooperationsvertrages zwischen hochschu- le und twl steht allen hochschulangehörigen – studierenden, lehrenden, mitarbeiterinnen und mitarbeitern – seit dem 16. september 2015 ein vollelektrisches auto zur verfügung. das elek- trofahrzeug, ein nissan leaf, kann für mehrere tage am stück ausgeliehen und in der fahrpraxis erprobt werden; und dies dank der großzügigen unterstützung der technischen werke ludwigs- hafen (twl) völlig kostenlos. „wir freuen uns sehr, dieses projekt zu unterstützen und erhoffen uns durch die daten von professor bongards for- schung, rückschlüsse auf die akzeptanz der elek- tromobilität ziehen zu können. diese erfahrungen sollen auch in die entwicklung neuer produkte in diesem bereich fließen“, sagt dr. reiner lübke, technischer vorstand von twl. „das zeitalter der elektromobilität bricht jetzt auch für unsere hochschule an!“, freut sich stefan bongard, der sich schon allein durch die anmel- deraten für die viertägigen probefahrten wertvolle rückschlüsse für seine forschungsarbeit erhofft. „mit dem try-e-projekt können wir empirisch überprüfen, ob sich zum einen die ergebnisse der ecar-studien bezüglich interesse und einstellung in einer hohen nachfrage nach den limitierten ausleihzeiträumen niederschlagen. zum anderen können wir abfragen, ob die kauf- und nutzungs- bereitschaft der projektteilnehmer nach der mehr- tägigen nutzung des elektrofahrzeugs signifikant steigt“, erklärt bongard und ergänzt: „bereits jetzt übertreffen die anmeldungen zu den testfahrten die erwartungen deutlich“. „hervorzuheben an try-e ist der praxisbezug. die elektromobilität kann hier durch die alltagsnut- zung von studenten und hochschulmitarbeitern ihre tauglichkeit beweisen und bedenken über ihre praxistauglichkeit zerstreuen. in der landes- regierung haben wir mit unserem e-postbus ein vergleichbares projekt im nutzfahrzeugbereich“, sagt wirtschaftsministerin lemke. unterstützung erhält bongard bei seinem projekt auch von seiten der hochschulleitung. so entsteht
43 gerade auf dem campus der hochschule in der ernst-boehe-straße 4 eine ladestation für elekt- rofahrzeuge, die dauerhaft allen hochschulange- hörigen kostenlos zur verfügung steht. „nachhal- tigkeit ist auch für die hochschule ludwigshafen am rhein ein wichtiges thema. wir sehen die la- destation als wichtige ergänzung zu unserer vrn- nextbike-station und dem mitfahrportal twogo by sap“, erklärt hochschulpräsident professor dr. peter mudra. das „try-e“-projekt ist zunächst für ein semester (vier monate) ausgelegt. es wird durch ein veran- staltungsprogramm begleitet, den „electric days“, die vom 14. bis zum 16. dezember 2015 an der hochschule ludwigshafen stattfinden. höhepunkt der „electric days“ mit infoständen und halbstün- digen short trips für einzel- und gruppenfahrten im nissan leaf und weiteren elektrofahrzeugen (u.a. bmw i3 und tesla model s) ist der „electric talk“ am dienstag, dem 15.12.2015. die abend- veranstaltung bietet hochkarätige impulsvorträge (u.a. basf, sap), eine plenumsdiskussion und an- schließendes get together. abschluss der „electric days“ ist eine kinderuni-vorlesung zum thema elektromobilität am 16.12.2015. ausführliche informationen zum try-e-pro- jekt gibt es auf der projekt-webpage unter www.elecarda.de/try-e prof. dr. stefan bongard professur für betriebswirtschaftslehre und logistik 0621/5203-309 try-e@elecarda.de auch von seiten des wirtschaftsministeriums gibt es unterstützung für das projekt: ministerin eveline lemke mit projektleiter prof. dr. stefan bongard, hochschulpräsident prof. dr. peter mudra und dr. reiner lübke, technischer vorstand von twl.
44 forschung & lehre zum lesen gibt es keine alternative von jörg kühnapfel studieren heißt lesen. dem einen fällt es leicht, komplizierte texte zu verstehen. dem anderen ist bereits die vorstellung ein graus, etwas über poppers kritischen rationalismus lesen zu müssen, nur, weil profes- sor u. das so will. was den unterschied macht? training! denn lesen ist eine fertigkeit, die geübt werden will. aber wie? und vor allem: wozu? k eine angst. dieser artikel stammt nicht aus der„früherwarallesbesser“-schublade.nun, ein bisschen vielleicht. es geht um das lesen. es geht aber nicht darum, dass wir nicht mehr genug lesen. das stimmt nämlich nicht. wir lesen mehr denn je. der umsatz des buchhandels in deutsch- land betrug 2014 fast 9,5 milliarden euro. und er wächst. er ist größer als der umsatz mit musik oder filmen.keingrundzurklage.lesenverdrängtsogar das gesprochen wort: mail statt anruf beispielsweise. die bisherigen zeilen lasen sich gut, stimmt´s? die sätze waren schön kurz, die inhalte waren einfach zu verstehen. aber ab jetzt muss ich etwas „kompli- zierter“ schreiben, eine mehrgleisige argumentati- onskette aufbauen, deren ergebnis eine hypothese sein wird: komplexe texte lesen, hilft, uns zu ent- wickeln! hierfür benötige ich erstens kniffeligere satzkonstruktionen. das kann ich. und ich benö- tige zweitens ihre aufmerksamkeit. dazu kann ich meinen teil beitragen, indem ich so schreibe, dass sie interessiert, was ich schreibe; aber vor allem müssen sie etwas investieren: aufmerksamkeit auf ausschließlich diesen text. und hier setzen wir an. wir können texte in drei arten unterteilen: 1. gebrauchstexte 2. genusstexte 3. sachtexte. jede art braucht eine andere lesekompetenz: gebrauchstexte (sms, mail, hinweisschild, tweed et cetera) enthalten kurze botschaften. ein text = eine information. keine kausalketten. gramma- tik und semantik? egal. wir können solche texte in großer anzahl verarbeiten, in unsere „kogniti- ven muster“ einsortieren und werden sie schnell wieder vergessen. so „lesen“ wir keine webseiten, sondern wir „scannen“ sie nach worten und bil- dern und schon klicken wir darauf. das ist, um uns nicht misszuverstehen, äußerst nützlich. genusstexte nehmen uns an die hand, lassen uns in wel- ten eintauchen und „erleben“. tatsächlich verarbeiten wir solche texte mit dem selben hirnareal, das auch für das räumliche vorstellungsver- mögen verantwortlich ist. zuweilen erinnern wir uns noch jahre später an details, über die wir lasen, den zaun- anstrich, für den huckleberry finn geld kassierte, harry potters erstes quidditch- match oder die kugeln, die in der gespenstischen wolfs- schlucht gegossen wurden. auch heute beim studium unver- zichtbar: der griff zum buch.
45 schlussendlich sachtexte: hier werden fakten aufgelistet, argumentationsketten konstruiert, erkenntnisobjekte beschrieben, zusammenhänge hergeleitet. sie zu verstehen, verlangt konzentrati- on. je weniger mentale anknüpfungspunkte (vor- wissen) wir haben, desto schwerer fällt uns, solche texte zu kapieren und umso langweiliger empfin- den wir sie. die lesegeschwindigkeit von bis zu 250 wörtern pro minute fällt ab wie der speed ei- nes trabbis am stilfser joch. kein wunder, dass die ersten wissenschaftlichen aufsätze in einem studi- um mehr last als lust sind. jetzt zum früher-heute-vergleich: der anteil an gebrauchstexten ist in den letzten jahren ra- pide gestiegen, vor allem seit der einführung des iphones 2007. gebrauchstexte bestimmten unserenalltag.invorlesungspausenschauenleicht über 80 prozent der studierenden als erstes auf ihr smartphone. abends im bett facebook-einträge zu lesen, verdrängt den roman. das ist kritisch! warum? weil unser gehirn die wunderbare fä- higkeit hat, sich an die herausforderungen des alltags anzupassen. „neuroplastizität“ nennen wir das. wenn wir also überwiegend gebrauchstexte aufnehmen und immer weniger zeit für genuss- und vor allem sachtexte verwenden, verlieren wir die fähigkeiten, die wir brauchen, um solche tex- te zu verstehen. das ist für viele unkritisch, aber wenn wir uns mit einer akademischen ausbildung für tätigkeiten beziehungsweise berufsbilder qua- lifizieren wollen, die komplexe anforderungen stellen, werden wir genau diese fähigkeiten benö- tigen. wer sich der aufgabe, schwierige texte zu hochschulmessen k o n z e p t produktion p l a n u n g ms mediapartner west | friedrich-ebert-str. 189 | d-42117 wuppertal | www.ms-mediapartner.de partner der hochschule ludwigshafen organisator jobmesse hochschule ludwigshafen anmeldeinfos unter tel. 06241-6789787 oder per mail m.schloesser@ms-mediapartner.de partner für ihren erfolg baustein ihrer zukunft
46 forschung & lehre verstehen, nicht stellt, wer fachbücher nur als zu- sammenfassung oder wissenschaftliche theorie- gebäude nur aus wikipedia kennt, der wird unter seinen möglichkeiten bleiben. warum? dafür gibt es drei gründe: 1. verständnis für andere was hat das mit lesen zu tun? wer sachtexte liest, muss sich zwangsläufig mit gedanken auseinan- dersetzen, die ein anderer aufgeschrieben hat. so wie sie jetzt gerade. um die schlussfolgerungen zu verstehen, aber auch, um sie bewerten und vielleicht sogar kritisieren zu können, müssen diese gedanken aber erst einmal verstanden wer- den. sachtexte zu lesen, schult darin, die argu- mentationsstränge anderer zu verinnerlichen, be- vor sie im kontext des eigenen wissens „genutzt“ werden. 2. entwicklung eigener ideen medien sind nicht nur informationskanäle. sie bie- ten stoff für neue, eigene gedanken und sie formen den prozess unseres denkens. schauen wir uns die griechenland-berichterstattung auf rtl ii an: es werden kleine informationshäppchen serviert, die dazu führen, dass auch unsere eigene beurteilung der situation, also unsere „meinung“, aus kleinen häppchen besteht. lesen wir zum gleichen thema eine analyse von krugman oder steglitz, lernen wir, mehrschichtig zu denken, unterschiedliche kausalketten einzubeziehen und erleben differen- zierte sichtweisen. diese fähigkeit ist vorausset- zung dafür, bei einer komplexen herausforderung, zum beispiel als führungskraft, handlungsfolgen abzuschätzen, interessen anderer beziehungsweise optionen zu berücksichtigen et cetera. wir kön- nen eigene ideen entwickeln, weil unser mentaler horizont nicht nach der ersten banalen schlussfol- gerung aufhört. wir lernen, gestaltende aufgaben- stellungen zu meistern. 3. steigerung der konzentrationsfähigkeit lesen ist eine un-„natürliche“ tätigkeit. es ver- langt, sich auf eine sache zu konzentrieren; je komplizierter der text, desto mehr. die phantas- tische nachricht ist, dass dies unser langzeitge- dächtnis trainiert, etwas, was nicht passiert, wenn wir uns nur noch der reiz-kakophonie der web-/ smartphone-welt hingeben. warum ist das lang- zeitgedächtnis so wichtig? hier sammelt sich unser erfahrungswissen an, das wir bewusst in form von faktenwissen nutzen und das wir unbewusst für intuitive erkenntnisse anzapfen, denn „geistesblit- ze“ sind nichts anderes als die weiterentwicklung von gespeicherten kontexten. womit wir wieder bei punkt 2 wären. wer übt, sachtexte zu verste- hen, schult sein gedächtnis, schult sich, mit kom- plexität umzugehen, lernt fakten zu speichern und – hat ideen! die quintessenz ist eine warnung: die kaleidosko- pische zerstreuung von web, smartphones und so weiter bietet kurzweil und schult das gehirn, viele unwichtige informationen in kurzer zeit aufzu- nehmen und zu verarbeiten. doch ist diese fähig- keit recht unbedeutend für die berufsbilder, nach denen wir streben, wenn wir an einer hochschule studieren. hier sind andere fähigkeiten gefragt, vor allem der effiziente umgang mit komplexität. hier können wir die neuroplastizität nutzen, in- dem wir unser gehirn dafür schulen. und das bes- te training von allen ist: lesen! literatur zum thema: • carr, nicholas: wer bin ich, wenn ich online bin und was macht mein gehirn solange? blessing-verlag münchen, 2. auflage 2010. • der spiegel nr. 50 vom 8.12.2014, insb. goos, hauke und voigt, claudia: lesen und lesen lassen; url: http://www.spiegel.de/ spiegel/print/d-130754215.html, zuletzt geprüft am 19.09.2015. prof. dr. jörg b. kühnapfel professur für general management, insbesondere vertriebscontrolling 0621/5203-210 joerg.kuehnapfel@hs-lu.de
47 pflegepädagogik – kritisch und aus einem guss karl-heinz sahmel lehrbuch kritische pflegepädagogik 2015. 418 seiten, gebunden € 49.95 auch als e-book die fachliteratur zur pflegepäda- gogik ist wenig umfassend und grundlegend. sie ist stark fragmen- tiert, auf teilbereiche spezialisiert und mehr affirmativ als kritisch. es fehlt also ein werk,welches das feld der pflegepädagogik kritisch analy- siert, historische wurzeln offenlegt, systematisch teilbereiche und rol- len identifiziert, methoden hinter- fragt sowie einen gesamtüberblick über die disziplin der pflegepädago- gik gibt. der erfahrene professor für pflege- pädagogik, -wissenschaft und päd- agogik schafft mit diesem buch ein solches grundlagenwerk für das studium der pflegepädagogik. er bietet eine fundierte, kritische ana- lyse und darstellung des lehr- und handlungsfeldes der pflegepädago- gik aus einem guss. www.hogrefe.ch/85529
48 forschung & lehre congratulations to the graduates! 10. abschlussjahrgang des kooperativen mba-programms „general and international business” von ina brand und joachim von hunnius ende juni konnte man in pensacola an der university of west florida in 19 glückliche gesichter schauen: nach 18 monaten intensiven studiums wurde den studierenden des kooperativen mba-programms des transatlantik-instituts der hochschule ludwigshafen und des college of business der university of west florida die lang ersehnten abschlusszeugnisse und somit der akademische grad „master of business ad- ministration in general and international business“ verliehen. die ganz in amerikanischem stil gehaltene abschlussfeier im festsaal des college of business mit zeugnisübergabe durch den ‚dean‘ und dem tradi- tionellen wurf der schwarzen master-hüte war dabei der gelungene höhepunkt. f ür 19 absolventinnen und absolventen war am samstag, dem 27. juni 2015, ein weiterer meilenstein auf ihrem karriereweg erreicht: ihnen wurde nach 18 monaten intensiven studi- ums der akademische grad des „master of busi- ness administration“ (mba) verliehen. zahlreiche freunde und familienangehörige waren extra an- gereist, um an der feierlichen graduierungszere- das traditionelle werfen der master-hüte nach der zeugnisübergabe.
49 monie in pensacola, florida, teilzunehmen oder sie verfolgten die emotionale abschlussfeier per eigens eingerichteter video-liveübertragung von deutschland aus. die zeremonie begann im fest- saal des college of business der university of west florida und fand beim abendlichen festbankett einen gebührenden abschluss. dr. w. timothy o’keefe, dekan des college of business, profes- sor dr. rick harper, direktor des haas center for business research and economic development, professor dr. gerhard raab, direktor des hoch- schulzugehörigen transatlantik-instituts und dr. blaine lawlor, direktor des mba-programms der university of west florida, gratulierten den absol- ventinnen und absolventen in ihren ansprachen und gaben die besten wünsche mit auf den weg. dies ist bereits der 10. jahrgang von studieren- den, der innerhalb der kooperation zwischen dem transatlantik-institut, einer gemeinsamen wissen- schaftlichen einrichtung der hochschulen lud- wigshafen am rhein und worms, und der business school der university of west florida diesen inter- national anerkannten und aacsb-akkreditierten abschluss erlangt hat. anfang des vergangenen jahres hatten die studierenden das programm während eines zweiwöchigen aufenthalts auf dem campus in pensacola begonnen. in den darauf fol- genden 16 monaten kam monatlich an je zwei wo- chenenden ein gastprofessor oder eine gastprofes- sorin aus den usa nach ludwigshafen am rhein, um präsenzveranstaltungen durchzuführen. trotz der intensität des berufsbegleitenden mba-pro- gramms und der rein englischsprachigen vorlesun- gen, zeigten sich die frisch graduierten begeistert vom konzept und überzeugt davon, dass das ergeb- nis den aufwand wert sei: „an die englischen vor- lesungen gewöhnt man sich schnell. sie sind eine gute übungsmöglichkeit und ein vorteil gegenüber deutschsprachigen programmen“, sagte beispiels- weise luisa göttert. „die praxisnähe und die vielen fallbeispiele schon in den ersten kursen waren für mich etwas komplett anderes als ich es von meinem bachelorstudium in deutschland kannte“, ergänz- te ihr kommilitone daniel brand. er habe dies als sehr positiv empfunden – eine meinung, die auch roman kazarov teilt: „wir schauen in eine erfolg- reiche zukunft“, sagte er selbstbewusst auf der feier in pensacola. und in der tat bereitet das berufsbe- gleitende „program in general and international management“ in der engen zusammenarbeit einer deutschen und einer durch die aacsb akkreditier- ten amerikanischen hochschule besonders gut auf führungsaufgaben in einem globalisierten arbeits- umfeld vor und ermöglicht, ohne unterbrechung der erwerbstätigkeit einen us-amerikanischen abschluss zu erlangen. und um die chancen für eine spätere jobbewerbung noch weiter zu erhö- hen, hatte die stadt pensacola für die studierenden bereits in der ersten woche ihres aufenthalts eine ganz besondere überraschung: die verleihung der ehrenbürgerschaft. selbst wenn man nicht in den amerikanischen arbeitsmarkt einsteigen will, ist diese ehrenbürgerschaft den absolventinnen und absolventen viel wert: „die urkunde macht sich einfach gut an der wand gleich neben dem master- abschlusszertifikat der university of west florida“, resümierte uta beukmann stolz. rund um studium und graduiertenfeier kam aber auch das begleitprogramm nicht zu kurz: viele nutzten freie tage zwischendurch, um new orle- ans oder die etwas weiter entfernten städte miami und key west zu besuchen. auch pensacola selbst, mit dem angeblich weißesten strand der usa, bot viele möglichkeiten, die freizeit zu gestalten – ger- ne auch mit dem team der lehrenden vor ort, die die gäste aus deutschland zum katamaran-segeln, zur poolparty oder zum gemütlichen sit-in im be- rühmten world of beer pub einluden. in deutschland arbeiten und berufsbegleitend einen us-abschluss erlangen im berufsbegleitenden executive mba-programm des transatlantik-instituts der hochschule ludwigs- hafen in zusammenarbeit mit der university of west florida kommen die amerikanischen dozenten für je zwei wochenenden im monat zur vorlesung nach ludwigshafen. auch für quereinsteiger aus anderen fachrichtungen ist der mba die chance, in kurzer zeit das unternehmerische handwerkszeug zu erlernen und sich auf verantwortungsvolle positionen und führungsaufgaben vorzubereiten. das 18 monate dauernde programm ist kostenpflichtig und richtet sich an hochschulabsolventen aller fachrichtungen mit berufserfahrung. informationen unter: www.hs-lu.de/studium/master/general-and-international-management-mba.html
50 alumni herr heinz, sie haben in den 1980ern an der fachhochschule ludwigshafen eine weiterbil- dung zum wirtschaftsassisten- ten gemacht, einer alternative zum regulären fachhochschul- studiengang. ist ihnen die zeit in guter erinnerung? es ist in der tat schon einige zeit her und diese art der weiterbil- dung in kooperation mit stahl- und chemiefirmen gibt es auch schon lange nicht mehr. dieses modell wurde zuerst durch das bip-modell im praxisverbund mit dem abschluss diplom be- triebswirt fh und anschließend durch das duale studium inter- national business administrati- on mit dem abschluss bachelor of science mit integrierten pra- xisphasen ersetzt. ich kann mich jedoch noch gut an die zeit an der fachhochschule erinnern. haben sie die jetzige hoch- schule ludwigshafen seitdem noch einmal besucht? spektruminterview mit michael heinz vorstand basf se networker, entscheider, teamplayer ich muss zu meiner schande ge- stehen, dass ich die hochschule seitdem kein einziges mal be- sucht habe. zu meiner vertei- digung ist jedoch zu sagen, dass ich mehr als die hälfte meines berufslebens im ausland ver- bracht habe und es bisher ei- gentlich auch keinen konkreten anlass dazu gab. heute arbeiten sie als vorstand bei der basf se im bereich per- formance products. was genau sind ihre aufgaben? basf hat ein breites portfolio, das von chemikalien und kunststof- fen über veredlungsprodukte und pflanzenschutzmittel bis hin zu öl und gas reicht. ich verant- worte den bereich der verede- lungsprodukte. wir nennen sie „performance products“, weil sie vielen produkten des alltäglichen lebens verbesserte anwendungs- eigenschaften wie beispielsweise stabilität oder farbe verleihen. die meisten menschen nutzen diese produkte mehrmals am tag, ohne sie direkt wahrzu- nehmen, weil sie eben in vielen endprodukten enthalten sind. „basf inside“ – sozusagen. zu den performance products ge- hören vitamine, inhaltsstoffe für pharmazeutika, körperpflege und kosmetik sowie für hygienearti- kel und waschmittel, aber auch farbpigmente, kraftstoffzusätze oder papierchemikalien. darü- ber hinaus bin ich für die regi- on südamerika zuständig und für perspectives, eine einheit, in der wir uns um best practices in marketing und sales kümmern. ein typischer arbeitstag ist wahr- scheinlich weniger spektakulär als mancher berufseinsteiger glaubt: e-mails schreiben, dokumente le- sen, telefonieren und viele bespre- chungen. dafür ist meine aufgabe inhaltlich sehr abwechslungsreich und umfasst verschiedenste the- men. regelmäßig bin ich auch im michael heinz, jahrgang 1964, ist seit 2011 mitglied des vorstands der basf se und derzeit verantwort- lich für die bereiche dispersions & pigments, care chemicals, nutrition & health, performance chemicals, advanced materials & systems research sowie die region südamerika und und die einheit perspectives, die innerhalb der basf-gruppe marketing und vertrieb unterstützt. am beginn seiner beruflichen karri- ere stand für den gebürtigen mannheimer eine ausbildung zum industriekaufmann und wirtschaftsas- sistenten an der damaligen fachhochschule ludwigshafen, dem nach verschiedenen stationen im ma- nagement der basf im in- und ausland ein studium an der duke university, north carolina, usa, folgte, das heinz im jahr 2000 als master of business administration (mba) abschloss. im oktober dieses jahres kehrt der erfolgreiche alumnus als ehrengast an seine ehemalige hochschule zurück, um bei der alumni- auftaktveranstaltung „erfolg durch netzwerke“ dabei zu sein. „spektrum“ sprach mit michael heinz über seine studienzeit in ludwigshafen, seine aufgaben als vor- standsmitglied der basf se, die bedeutung des netzwerkens und seine erwartungen an die zukünftige alumni-arbeit der hochschule.
51 in- und ausland unterwegs, um mitarbeiter und vor allem kunden zu treffen – persönlichen kontakt zu kunden zu halten, ist teil der aufgabe. als vorstand muss man eine vielzahl von entscheidungen so treffen, dass das unternehmen langfristig erfolgreich ist. dafür muss man alle verfügbaren in- formationen sammeln, bewerten und abwägen. bei basf verstehen wir diese aufgabe im vorstand als teamarbeit. wer meint, er könne ein unternehmen dieser größe im alleingang steuern, ist auf dem holzweg. wie schätzen sie die relevanz von networking im berufsleben ein? networking ist sicher ein wich- tiger teil des berufslebens. das ist jedoch an sich nicht neu, denn wer glaubt, probleme al- leine lösen zu können, der steht oft wirklich alleine da. das gilt übrigens nicht nur im privat-, sondern auch im berufsleben. haben sie schon als student networking betrieben? natürlich. dabei ging es zum bei- spiel oft darum, sich gemeinsam auf anstehende klau- suren vorzuberei- ten und dadurch eigene schwächen oder die schwächen seiner kommilito- nen auszugleichen. auch das fällt unter networking. denn ohne aktive vernet- zung kommen sol- che dinge nicht zustande. haben sie tipps für erfolgreiches networking? ich denke, man darf sich nicht verstellen und beim gegenüber den eindruck erwecken, dass man sich aufdrängen möchte. man muss auf der gleichen wel- lenlänge funken, sich wirklich für den anderen menschen in- teressieren, dann kann man die „vernetzung“ vertiefen. nach- haltiges vernetzen bedarf dann auch der mühe, diese netzwer- ke aufrecht zu erhalten. das ist schon mit ganz schön viel arbeit verbunden und wahrscheinlich sogar noch schwerer als der ers- te kontakt selbst. sie werden als ehrengast die große alumni-auftaktveranstal- tung am 14.10.2015 besuchen. was erwarten sie? ich erwarte interessante gesprä- che und auch, in welche richtung man sich als alumni-organisa- tion weiter entwickeln möchte. was erwarten sie als alumnus von der neuen alumni-arbeit der hochschule? während meines auslandsauf- enthalts in den usa habe ich ei- nen mba an der duke univer- sity in north carolina gemacht. danach habe ich mehrfach mit- erlebt, wie in den usa alumni viel stärker als hierzulande zum regelmäßigen austausch, zur kontaktpflege, zum fundrai- sing et cetera genutzt werden. ich bekomme dann auch schon mal häufiger eine anfrage eines duke-alumnus. oft handelt es sich dabei einfach nur darum, informationen auszutauschen. bei anfragen dritter, die mir gänzlich unbekannt sind, gibt es eine ganz natürliche hemm- schwelle. die ist bei gut funk- tionierenden alumni-orga- nisationen viel geringer. man ist einfach von anfang an ver- trauter mit personen, die einen gemeinsamen hintergrund ha- ben. können sie sich vorstellen, die alumni-arbeit auch weiterhin zu unterstützen? wenn ja, in wel- che richtung? ich kann mir das schon vorstel- len. seit jahren bin ich mit gast- vorlesungen an der universität in mannheim aktiv. da würde ich auch an der fachhochschule sicher nicht nein sagen. herr heinz, ganz herzlichen dank für das gespräch!
52 intern der hochschule ludwigshafen seit 43 jahren verbunden: karl-heinz barz mit hochschulmedaille ausgezeichnet diplom-betriebswirt karl-heinz barz, lehrbeauftragter des studiengangs internationales personalma- nagement und organisation (ipo), fachbereich marketing & personalmanagement, wurde am mittwoch, dem 1. juli 2015, mit der verleihung der hochschulmedaille geehrt. im rahmen eines festakts überreich- te hochschulpräsident professor dr. peter mudra dem preisträger die auszeichnung und dankte ihm für sein „bemerkenswertes engagement“ und die „herausragende qualität“ seiner lehrveranstaltungen. die laudatio hielt studiengangleiter professor dr. matthias hamann: „seit dem wintersemester 2006 bis heute wirkt kollege barz ununterbrochen zuverlässig als eine bewährte säule im curriculum des stu- dienganges internationales personalmanagement und organisation. er hat damit diesen studiengang mit geprägt. sein weggang hinterlässt eine große lücke.“ nach insgesamt 19 semestern lehrtätigkeit scheidet barz auf eigenen wunsch mit ende des sommersemesters als lehrbeauftragter aus. k arl-heinz barz, jahrgang 1948 und selbst absolvent und ehemaliger wissenschaft- licher mitarbeiter der hochschule lud- wigshafen, lehrte im studiengang ipo vor allem die themen „mitarbeitereinsatz im ausland“ und „internationales personalmanagement“. seine an- teilig auf englisch gehaltenen lehrveranstaltungen zeichneten sich dabei ebenso durch hohen anwen- dungsbezug und aktuelle fallbeispiele wie durch den lebendigen einbezug aktueller europäischer rechtsprechung und interkultureller projektarbeit aus – ein engagement, das sich auch in den loben- den evaluierungen seiner studierenden spiegelte. zur illustration seines lehrstoffes mit praxisbei- spielen konnte barz dabei aus seiner langjährigen berufserfahrung in der freien wirtschaft schöp- fen: unter anderem verantwortete er „ne- ben“ seiner tätigkeit als lehrbeauftragter bis 2001 als mitglied des vorstandes und ar- beitsdirektor der abb ag verschiedene auf- gaben des internatio- nalen personalmanage- ments oder ist seit 2002 in der symrise gmbh & co kg, holzminden merger der haarmann & reimer gmbh (bay- er) und dragoco ag als geschäftsführer für finanzen, controlling, it und integration in der verantwortung. zahlreiche ehrenamt- liche aufgaben unter feierliche übergabe der urkunde an karl-heinz barz (rechts) durch peter mudra (mitte) und laudator matthias hamann (links).
53 breites angebot für unternehmensgründer tzl-technologiezentrum ludwigshafen am rhein gmbh undchem2biz bieten unterstützung indergründungs-undwachstumsphase die zielgruppe der förderung sind personen, die ein innovatives und/oder technologieorientiertes unternehmen gründen möchten. das leistungsangebot des tzl beinhaltet beratung, vermietung, services und networking. für angehende unternehmensgründer werden mietvergünstigte büroräume, so genannte inkubatorräume, mit tzl -technologiezentrum ludwigshafen am rhein gmbh regionales innovationszentrum ludwigshafen donnersbergweg 1 67059 ludwigshafen tel.:0621 5953-0 fax:06215953-120 www.tz-lu.de www.chem2biz.de chem2biz die initiative chem2biz, die das tzl in kooperation mit der basf se betreibt, bietet unternehmensgründern und unternehmern aus den chemiebasierten bereichen chemie, besonderen konditionen bereitgestellt. außerdem stehen seminar- und besprechungsräume zur verfügung. die geförderte beratung umfasst themen wie business plan, finanzierung und fördermittel, unternehmensstrategie sowie öffentlichkeitsarbeit. unter bestimmten voraussetzungen können förderinstrumente des landes rheinland-pfalz bzw. der investitions- und strukturbank rheinland-pfalz (isb) in die finanzierungsplanung einbezogen werden. gesellschafter des tzl sind das rheinland-pfälzische wirtschaftsministerium sowie die stadt ludwigshafen. nanotechnologie, pharma, neue werkstoffe, biotechnologie sowie prozess- und verfahrenstechnik besondere möglichkeiten: unterstützung und zugang zum chem2biz- netzwerk, räumlichkeiten, services, gründungs- und wachstumsberatung. anderem als wein- und kulturbotschafter von rheinland-pfalz, als vorstandmitglied des lan- desverbands südwestmetall (1998-2001) oder des landesverbandes der baden-württembergischen industrie (1998-2001), als kuratoriumsmitglied der fachhochschule mannheim und der damali- gen berufsakademie mannheim oder als mitglied des kreistages neustadt/ bad dürkheim zeichnen barz darüber hinaus als sehr engagierten men- schen aus. sein laudator und ehemaliger studi- engangleiter matthias hamann, summiert fol- gerichtig: „unter dem strich des gesagten haben wir im studiengang personal und im zugehörigen fachbereich erkannt: mit dem ausscheiden des kollegen karl-heinz barz gilt es nicht nur eine verdienstvolle lehrtätigkeit zu würdigen, sondern ein studieren, haupt- und nebenberufliches arbei- ten und wirken an der hochschule ludwigshafen über nunmehr 43 jahre! wir freuen uns deshalb sehr, dass der senat unseren antrag genehmigt hat und ihnen die hochschulmedaille verliehen wird. für die neue zeit im ruhelosen pensionärsdasein wünsche ich ihnen im kreise ihrer großen fami- lie weiterhin viele schöne erlebnisse und mannig- faltige interessante kontakte in die ganze welt in gesundheit und zufriedenheit. und: sollten sie sehnsucht nach dem studiengang personal haben – sie sind jederzeit gern gesehen!“ ew tel.:06215953-0
54 verbesserungsvorschläge und probleme idealer- weise dort bearbeitet werden sollen, wo sie auftre- ten. so sollen studierende ihr anliegen zunächst mit der person besprechen, die es betrifft. finden sie hier keine tragbare lösung, können sie sich an die zuständigen der studiengänge oder führungs- kräfte der verwaltungsabteilungen wenden. das zentrale verbesserungs- und beschwerdewesen übernimmt eine moderierende und vermittelnde rolle, wenn auf den vorhergehenden ebenen keine lösung gefunden werden konnte oder studierende anonym bleiben möchten. die zentrale verbesserungs- und beschwerdestel- le rund um studiengänge wird von frau susanne frenzel wahrgenommen. bei verbesserungsvor- schlägen und kritik zu den zentralen einheiten beziehungsweise zur hochschulverwaltung wie dem studierendenservicecenter, vorlesungsräu- men, it, der bibliothek oder dem international office sind frau carolin nöhrbaß und frau hei- drun bleiziffer die richtigen ansprechpartnerin- nen, wenn vorab keine zufriedenstellende lösung gefunden werden konnte. nähere informationen auf der homepage unter: www.hs-lu.de/verbesserung intern fruchtbare kritikverbesserungs- und beschwerdewesen für studierende an der hochschule ludwigshafen von susanne frenzel seit anfang februar 2015 ergänzt das verbesserungs- und beschwerdewesen für studierende das quali- tätsmanagement der hochschule um ein weiteres instrument. in gemeinsamen workshops wurden die fachbereiche und verwaltungseinheiten in die konzeption und verankerung des verbesserungs- und be- schwerdewesens einbezogen. das resultat ist ein qualitätssicherungs- und -entwicklungsinstrument, das sowohl nach außen als auch nach innen für einen konstruktiven umgang der hochschule auch mit weniger gutem feedback eintreten soll. z iel ist es, den studierenden strukturierte wege und vermittlungsinstanzen für den fall zu nennen, dass im direkten kontakt mit den eigentlich zuständigen personen ein konkretes anliegen nicht zufriedenstellend gelöst werden kann. probleme sollen auf diese weise frühzeitig gelöst werden, wobei ein angemessener ausgleich zwischen den interessen der studierenden und der hochschule im fokus steht. inhaltlich können alle aspekte rund um die studiengänge und die ver- waltungseinheiten der hochschule berührt sein. darüber hinaus kann gerade ein offensiv bewor- benes verbesserungs- und beschwerdewesen den anstoß für weitere qualitätsentwicklungen geben. die hochschule erhofft sich durch die rege nutzung des verbesserungs- und beschwerdewesens durch studierende eine verbesserung von prozessen und strukturen rund um das studium und die verwal- tung. dies setzt nicht zuletzt das annehmen von lob und kritik voraus. um diese impulse zu erhalten, fordert die hochschule bereits die neuen erstsemes- ter auf, verbesserungsvorschläge, hinweise, anlie- gen und natürlich auch probleme, die das leben und lernen an der hochschule betreffen, an den mann beziehungsweise die frau zu bringen. infopostkarten und -plakate sowie eigene seiten auf der homepage der hochschule machen auf das verbesserungs- und beschwerdewesen aufmerksam und beschreiben kommunikationswege und zuständige. die struktur des verbesserungs- und beschwer- dewesens orientiert sich dabei an den zu- ständigkeiten in den fachbereichen und der hochschulverwaltung. es gilt das prinzip, dass kontakt: susanne frenzel studium & lehre 0621/5203-377 susanne.frenzel@hs-lu.de
55 welcome, liebe „erstis“! eine woche vor dem offiziellen vorlesungsstart begrüßte die hochschule ludwigshafen beim traditionel- len erstsemestertag ihre neuen studierenden. rund 850 angehende bachelor- und konsekutive master- studierende starten zum wintersemester 2015/16 an der hochschule. e ine woche vor vorlesungsbeginn öffnete die hochschule ludwigshafen am rhein am montag, dem 21. september 2015, ihre tü- ren für die traditionelle begrüßung der erstsemes- ter. hier hatten die „erstis“ gelegenheit, sich noch fernab des eigentlichen studienbetriebes über ihre neue hochschule zu informieren, den zentralen campus, die professorenschaft, die serviceeinrich- tungen und nicht zuletzt die ersten kommilito- ninnen und kommilitonen kennen zu lernen. die feierliche begrüßung begann um 9.30 uhr traditi- onell mit einem gottesdienst, der auch in diesem jahr von pfarrerin barba- ra phieler gehalten wurde – unterstützt von the sin- gers, dem chor des ver- eins afrikanischer studie- render in ludwigshafen, und der evangelischen studierendengemeinde (esg). in seiner begrüßungsrede betonte hochschulpräsi- dent professor dr. peter mudra: „studium ist nicht schule, es bedeutet selbst- verantwortliches lernen und selbstverantwortliche lernorganisation“. lernen meine dabei nicht nur das aufnehmen und wiedergeben von inhalten, sondern kritische reflexion, positionierung und erkenntnisgewinn. zugleich dürfe man über dem lernen jedoch auch das miteinander, das schlie- ßen von freundschaften und die gegenseitige un- terstützung nicht aus den augen verlieren, so der präsident. mit blick auf die jüngst wieder aufbran- dende debatte über die wertigkeit des bachelorab- schlusses, bestärkte mudra die erstsemester darin, sich nicht verunsichern zu lassen. „die medial verbreitete kritik am bachelorstudium deckt sich nicht mit unseren erfahrungen“, so mudra. bereit für den ansturm der erstsemester: der asta mit den begehrten ersti-bags. den abschluss der offiziellen begrüßung bildete die vorstellung der hochschule und der studenti- schen initiativen durch den allgemeinen studie- rendenausschuss (asta) und das studierenden- parlament (stupa): leon jamann, präsident des stupa, roman esseln und patrick tchouba (vor- standsmitglieder asta) stellten die möglichkeiten studentischer mitbestimmung und die arbeit des asta mit den referaten internationales, karrie- re, sport, theke oder reise vor. zugleich rührten sie eifrig die werbetrommel für das „ersti-get- together“ in der l3 lounge in mannheim und die legendäre erstsemesterparty im ludwigshafener loft-club. nach einer pause, in der sich die neuen studieren- den im foyer der aula über die fachbereiche der hochschule, den asta und studentische organi- sationen informieren, die begehrten „erstibags“ abholen und in der mensa zu mittag essen konn- ten, starteten führungen über den campus. zum krönenden abschluss wartete eine bustour mit stadtführern zum kennenlernen des neuen studi- enortes auf die neulinge.
56 intern voller erfolg erstes azubi-startup der hochschule ludwigshafen am rhein von janina steffens u m den neuankömmlingen den einstieg in das hochschulleben zu erleichtern, haben wir uns in diesem jahr etwas ganz beson- deres einfallen lassen: zusätzlich zum begrüßungs- tag, der diesen sommer erstmals von azubis für azubis organisiert wurde, gab es eine startup-ver- anstaltung nur für auszubildende: so ging es nach dem start am 1. september mit begrüßung durch die hochschulleitung, die ausbildungsleitung und die ausbilder sowie nach einer tour zu den ein- zelnen standorten gleich „in klausur“ in die ju- gendherberge steinbach. ganz im zeichen des gegenseitigen kennenler- nens und der teambildung war dabei das programm gehalten: ob bei einer ge- meinsamen führung durchs angrenzende keltendorf, dem zünftigen grillabend, teambuilding-spielen oder der gps-schatzsuche. und natürlich kam mit dem knigge-seminar zu ausbil- dungsrelevanten themen und einem vortrag von bernhard spengler von der b-a-d gmbh zum thema arbeitssicherheit auch das fachliche nicht zu kurz. last but not least, bot der azubi-startup aber auch die richtige kulisse für einen reibungslosen und harmo- nischen wechsel der aus- in diesem jahr starteten am 1. september an der hochschule ludwigshafen vier neue auszubilden- de ins berufsleben: felicitas hund als kauffrau für medien- und informationsdienste, johanna weber und nadine deimling als verwaltungsfachangestellte sowie maurice schatral als fachinformatiker für systemintegration. kontakt: heidrun bleiziffer personal- und organisationsentwicklung 0621/5203-270 heidrun.bleiziffer@hs-lu.de bildungsleitung: antje schumacher übernimmt künftig neue aufgaben im bereich personal und personalhaushalt. ab september ist heidrun blei- ziffer, leiterin des bereichs personal- und organi- sationsentwicklung, die ansprechpartnerin für die belange der auszubildenden. die neuen und alten auszubildenden mit ihren betreuerinnen beim startup-wochenende.
57 go & see-tour 2015im elektroauto durch osteuropa spektruminterview mit alexander schurig student und rwe-testfahrer alexander schurig, student im dualen bachelorstudiengang international business administration an der hochschule ludwigshafen, hat gerade eine herausforderung ganz besonderer art hinter sich: vom 6. bis zum 19. juli nahm der 22-jährige an der zweiten „go & see tour“ seines ausbildungsunternehmens rwe deutschland teil. als fahrer des elektroautos tesla s mit 420 ps und 430 kilometern reichweite führte ihn die zweiwöchige tour zusammen mit seiner crew von ljubljana bis nach essen. etappenziele waren unter anderem zagreb, budapest, warschau, prag und bingen am rhein. während der 3 000 km langen fahrt steuerte das rwe-team innovative stationen und zukunftsweisende projekte mit bezug zur energiewende an. „spektrum“-praktikantin ina brand sprach mit schurig über seine tourerlebnisse, das fahrgefühl im tesla s und die zukunft der e-mobility. wie lief das auswahlverfahren für die „go & see-tour“ ab? wie haben sie reagiert, als sie ausge- wählt wurden? von der tour erfuhr ich über eine ausschreibung, die an alle auszubildenden von rwe ge- sendet wurde. da ich zu der zeit noch mit dem schreiben mei- ner bachelorthesis beschäftigt war, zögerte ich zuerst. an dem sonntag vor der abgabe der thesis schrieb ich dann abends doch noch spontan die bewer- bung, rechnete mir jedoch nicht allzu große chancen aus. als ich dann erfahren habe, dass ich für die tour ausgewählt bin, konnte ich es kaum glauben. da zu der zeit die letzte klau- surenphase des studiums be- vorstand, musste ich mich aber doch ziemlich schnell wieder aufs lernen konzentrieren. das dauergrinsen setzte dafür umso stärker ein, als die letzte klausur geschrieben war und ich mich zwei tage später auf dem weg nach ljubljana befand. was ist eine „go & see-tour“ und was bezweckt sie? das ist eine art road-trip, der ganz nahe dran ist an den leu- ten und projekten vor ort. der zweck dahinter ist, zu sehen, welche zukunftsweisenden the- men bereits bei den verschiede- nen rwe-tochtergesellschaften stattfinden und zu erleben, wie weit das thema elektromobilität in den jeweiligen ländern ist. daher waren wir auch mit dem derzeit fortschrittlichsten elekt- roauto, dem tesla s, unterwegs. auf was haben sie sich auf der tour am meisten gefreut? auf das road-trip-feeling (lacht). natürlich habe ich mich darauf gefreut, in so vielen un- terschiedlichen ländern unter- wegs zu sein und die menschen und städte auf ganz besondere weise kennenzulernen. ganz besonders habe ich mich aller- dings auf die beiden stationen in polen, krakau und warschau, gefreut. die themen solarener- gie in verbindung mit e-mobili- ty dort haben mich sehr interes- siert. außerdem freute ich mich darauf, bei meinen ehemaligen kollegen in budapest vorbeizu- schauen, bei denen ich voriges jahr eine praxisphase von drei monaten verbringen durfte. wie ist das fahrgefühl im tesla s im unterschied zu einem „nor- malen“ auto? in unserem ersten blogbeitrag haben wir das fahrgefühl als „gleiten“ beschrieben. die be- schleunigung ist natürlich ein hammer und hat nicht mehr ganz so viel mit gleiten zu tun, vor allem, wenn das ein oder an- dere mal doch die reifen durch- drehen (lacht). beim direkten vergleich mit einem ferrari bei einem event in kosice wurde das deutlich stärkere motoren- geräusch und auch die lauteren außengeräusche bei einem kon- ventionellen verbrenner-auto besonders deutlich. der tesla waren unter anderem zagreb, budapest, warschau, prag und bingen am rhein. während der 3000 km
58 intern fährt sich dagegen so leise und angenehm, dass wir nach den langen fahrten meistens sehr entspannt ausgestiegen sind. ich kann schlecht beschreiben, wie es sich genau anfühlt. da- für müssten wir schonmal eine testfahrt machen. polizeieskorte, presseevents, mittagessen mit bürgermeis- tern, familienfußballfest und testrennen auf flugbahnen – die tour hatte wirklich viel zu bie- ten. was war ihr highlight? die polizeieskorte war in der tat ein außergewöhnliches er- lebnis und wir sind bis heute dankbar dafür, dass sie uns ge- holfen hat. ein weiteres high- light war auch die fahrt von kosice nach krakau durch das tatra-gebirge: die landschaft war wirklich einzigartig und unvorstellbar schön. inhaltlich waren die stationen in krakau im solarlab und in warschau am kopernikus-zentrum die spannendsten. mein persönli- ches highlight war jedoch, mei- ne eltern beim finale in essen zu sehen, die dafür extra 350 km weit angereist sind. gibt es europaweit schon ge- nügend „ladesäulen? die ladesäulen-infrastruktur in europa ist, denke ich, noch stark von regionalen unterschieden geprägt. in deutschland hatten wir überhaupt kein problem damit; es gab jede menge tesla super charger auf dem weg und über ein starkstrom-ladekabel hätten wir auch individuell ganz viele lademöglichkeiten finden können. in den ländern, die wir auf der tour bereisten, war das nicht immer so einfach. in ljubljana hatten wir zwar direkt einen tesla super charger, das sollte jedoch der erste und letzte auf unserer tour durch osteu- ropa sein. trotzdem begegne- ten wir an jeder station einigen elektroautos. wir waren auch gut vorbereitet und wussten schon im voraus, wo es lade- möglichkeiten gab. ansonsten ein gutes team: alexander schurig und „sein”tesla. vor dem tourstart stand erst einmal ein sicherheitstraining auf dem programm.
59 wäre es, zum beispiel in polen oder kroatien, nicht immer so glatt gelaufen. wie lange dauert so ein lade- vorgang? die dauer des ladevorgangs hängt ganz davon ab, an was für einer ladesäule man laden kann. an den besagten tesla super chargern kann man in 30 mi- nuten bis 80 prozent aufladen. bestimmte rwe-ladesäulen sind ebenso ladekräftig, jedoch nicht so häufig zu finden wie die super charger. die typischen ladesäulen, die üblicherweise in den städten zu finden sind, laden den tesla in vier stunden voll. und da unsere strecken so geplant waren, dass wir über nacht laden konnten, war das auch gar kein problem. vorab haben sie ein fahrsicher- heitstraining absolviert. muss- ten sie das gelernte einsetzen? glücklicherweise nicht! trotz- dem war es gut, das training absolviert zu haben. so habe ich ein gefühl für den tesla bekom- men. da ich üblicherweise bus und bahn fahre und nur sehr selten in einem auto sitze, das dann in der regel auch deutlich weniger motorisiert ist, fühlte ich mich dadurch um einiges si- cherer. wie sehen sie die zukunft der elektroautos? nach der tour bin ich eindeutig ein verfechter von elektroautos. gerade im alltag – für fahrten auf die arbeit, zur uni et cetera – ist auch ein elektroauto mit einer reichweite von 150 km schon geeignet. natürlich ist der anspruch an ein elektroauto im- mer, dass es mindestens genauso viele kilometer mit einer ladung erreicht, wie ein verbrenner mit einer tankfüllung. meiner mei- nung nach braucht man diese großen reichweiten wirklich sel- ten und käme in neun von zehn fällen auch mit weniger zurecht. man könnte abends zu hause laden oder, im idealfall, auf der arbeit zwischenladen. ich denke, wenn sich diese mei- nung in der breite durchsetzen würde, würde dies die e-mobi- lity gut voranbringen. insgesamt denke ich, wird sich e-mobility in zukunft weiter durchsetzen, aber vielleicht nicht genau in der jetzigen form. technologi- sche fortschritte werden dafür sorgen, dass autos mit größerer reichweite für die masse bezahl- bar werden und kürzere lade- vorgänge noch einfacher in den alltag integrierbar sind. vielen dank für das gespräch!
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