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Spektrum5

28 ERASMUSimEuropäischenProgrammfürlebenslangesLernen von Kerstin Gallenstein ERASMUS realisierte bereits lange vor der Wiedervereinigung Deutschlands, der po- litischen Umbrüche in Osteuropa und der mehrmaligen EU-Erweiterungen ein Stück des Traums von Europa und ebnete den Weg für den Vertrag von Bologna, der 1999 von den Bildungs- ministern der EU unterzeichnet wurde, um bis 2010 einen europäischen Hochschulraum zu schaffen. Im Laufe der Jahre wurde das Programm mehr- mals umstrukturiert, im Jahr 2007 erfolgte die Integration von ERASMUS in das europäische Programm Life Long Learning, dessen Laufzeit 2013 enden wird. Heute steht ein geförderter Auf- enthalt an einer E R A S M U S - Partnerhochschule allen Hochschulangehörigen offen: Studierenden für Studium und Praktikum, Lehrenden für Gastdozenturen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Fort- und Weiterbildung. Die Mobilität in Europa mit ERASMUS bewirkt einerseits eine nationale Standortstärkung, ist aber gleichzeitig ein eindeutiges Bekenntnis zur Ge- meinsamkeit. Für europäische Studierende soll die Mobilität einen festen Platz im Studium einneh- men, dabei geht es aber nicht nur um die Erhöhung von Mobilitätszahlen, auch die qualitativ-wissen- schaftliche Bewertung der Mobilitäten und die lü- ckenlose Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienergebnisse auf die jeweiligen Studienanfor- derungen der Herkunftshochschulen ist dabei ein klarer Bestandteil der Mobilitätsgrundlagen. In Deutschland bietet die ethnische Varietät der Studierenden eine einzigartige kulturelle und wissenschaftliche Pluralität, deren Potentiale es zu wecken und zu nutzen gilt. Die Öffnung von ERASMUS für alle Studierenden, die innerhalb Deutschlands ein ganzes Studium absolvieren, wer- tet das Programm zum Integrationsinstrument auf, ob aus deutscher oder europäischer Perspektive, die ERASMUS-Charta gewinnt die Qualität der unbe- grenzten Vielfalt. Wie die Struktur des Programms nach 2013 aus- sehen wird, ist zurzeit nicht endgültig geklärt. Es ist zu hoffen, dass eventuelle Veränderungen nicht allzu sehr in die über die Jahre hinweg etablierten Antrags-, Vertei- lungs- und Mo- bilitätsoptionen eingreifen wer- den. Die Erhal- tung und Weiter- entwicklung von Internationali- sierung und die Umsetzung ehr- geiziger Interna- tionalisierungsstrategien, wie von der Europäischen Kommission gefordert, ist besonders an kleineren Hochschulen – wie auch an der FH Ludwigshafen – durch immer weniger zur Verfügung stehende Landesmittel von der Kontinuität überregionaler Förderprogramme abhängig. In einem Programm wie ERASMUS kann auch eine kleine Hochschule relativ hohe Fördermittel einwerben, wenn tatsäch- lich viele Mobilitäten umgesetzt werden, da die Vergabegrundlagen nicht auf Gesamtstudieren- denzahlen und bestimmten Quoten basieren. Bis Ende 2013 jedoch sind die gegenwärtigen Struktu- ren maßgebend. In LLP-ERASMUS geschlossene Hochschulkooperationen basieren auf einem bilate- ralen Abkommen. In diesem bilateralen Abkommen werden die Mobilitätszahlen und -aktivitäten festge- legt. Das Herzstück des „Bilateral Agreements“ ist jedoch der Erlass von Studiengebühren für dieje- nigen Studierenden, die für eine begrenzte Zeit an eine der Partnerhochschulen gehen. Skandinavien und Deutschland sind − trotz moderater Studien- Internationales Bekenntnis zu Europa 2012 wird ERASMUS, das Hochschulbildungsprogramm der Europäischen Union, 25 Jahre alt. Im ersten ERAS- MUS-Jahr 1987 war kaum vorauszusehen, welche Erfolgsgeschichte mit dem Ziel, Studierendenmobilität in Europa zu fördern, angestoßen wurde. Allein 350.000 deutsche Studierende erhielten seit 1987 eine Förderung für einen Studienaufenthalt in mittlerweile 31 Ländern der EU und deren Partnerländer, insgesamt waren 2,3 Millionen Studierende in Europa mobil, bis Ende 2012 sollen es 3 Millionen sein.