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FH-Ludwigshafen - Spektrum Oktober 2010

33 Studium AStA und Studierendenvertretung: Federführend beteiligt an den Aktionen der Campuserweiterung waren das Präsidium des Studierendenparlaments und der Vorstand des AStA, jeweils unterstützt von den Mitgliedern der beiden Gremien. Ausgangspunkt für die Studierendenvertreter war eine Pressemeldung der FH zu den Studienanfän- gern im Wintersemester 2009/10. Deren Zahl sollte demnach über 800 liegen, weshalb StuPa-Präsidium und AStA-Vorstand ernsthafte Zweifel hatten, dass die Kapazitäten der Fachhochschule diesem Zu- strom gewachsen sein würden. Um auf diese mis- sliche Lage hinzuweisen, wandten sich Studieren- denparlament und AStA an die lokale Presse: Eine Stellungnahme zur Studierendenzahl und der räum- lichen Situation an der FH sowie weiteren Defiziten (wie der faktisch fehlenden Anbindung an öffent- liche Verkehrsmittel) ging an Entscheidungsträger, (Lokal-)Presse, Parteien, Hochschulleitung, Stadt und Land. Nahezu alle Adressaten reagierten, lediglich das Bildungsministerium blieb zunächst stumm. Er- ste Ansprechpartner waren uns die Jugendorgani- sationen der Parteien. Bei deren Veranstaltungen konnten Martina Glöckner und Tim Hanstein als Gastredner die Defizite aufzeigen. Sowohl die Jusos Ludwigshafen als auch die Jungen Liberalen Lud- wigshafen verschafften den Studierendenvertretern dann Kontakt zu lokal- und landespolitischen Man- datsträgern – die nahmen unsere Anregungen auf die Agenda ihrer Parteien. Die CDU nahm direkt Kontakt mit den Studie- rendenvertretern auf, und in den folgenden Ge- sprächen kristallisierten sich langsam die Ent- scheidungsebenen und Problematiken heraus, die beim Thema Erweiterung eine Rolle spiel- ten. Die Studierendenvertreter stießen auf teil- weise schon Jahre bestehende Pläne, Absichten und Verhandlungen, die meist irgendwo zwi- schen verschiedenen Landesbehörden oder aber zwischen Landes- und kommunaler Ebene ins Stocken geraten waren. Haupthindernis war die Höhe des Preises, den das Land für die nötige Er- weiterungsfläche zahlen sollte. Davon ließen sich die Studierendenvertreter aber nicht abschrecken, sondern planten die Protestak- tion im Herbst 2009 an der FH. Zugleich begannen sie Gespräche mit den bisher gewonnen Partnern, zum Beispiel den Verkehrs-betrieben. Und tatsäch- lich führte dies zu einem ersten Erfolg: Der RNV sagte Verbesserungen bei der Busanbindung zu, die er dann im Dezember schon umsetzte. Gleichzeitig kam es zu sehr konstruktiven Gesprächen mit dem damaligen Interimspräsidenten der FH, Herrn Prof. Dallmann, sowie dem damaligen Kanzler. Von ihnen sowie vielen weiteren Mitarbeitern der Hochschule gingen immer wieder wertvolle Hinweise und Unter- stützung aus. Als günstig erwies sich auch der von den Studierenden geschaffene öffentliche Druck, der die Verhandlungsposition der FH bei den Gesprä- chen stärkte. Ein klares Ziel gab es jetzt auch: Wir wollten eine Zusage zur Erweiterung der FH noch im Winter 2009/10 mit konkreter Zeitplanung. Nun ging es Schlag auf Schlag: Die Jusos ermöglich- ten es Martina Glöckner und Tim Hanstein, auf ei- ner Parteiveranstaltung der SPD ein zehnminütiges Gespräch mit der rheinland-pfälzischen Bildungsmi- nisterin Doris Ahnen zu führen und ihr dabei eine Forderungsliste zu übergeben. Fast zur selben Zeit waren Delegationen der SPD-Stadtratsfraktion, der CDU-Landtagsfraktion sowie SPD-Landtagsabge- ordnete zu Gast an der FH, um im Dialog mit den Studierendenvertretern die Probleme vor Ort zu be- sprechen. Damit war die politische Aufmerksamkeit endgül- tig gesichert, die FH Ludwigshafen stand im Stadt- rat wie im Landtag auf der Tagesordnung! Freilich: Ob dies wirklich zu Verbesserungen führen würde, blieb zunächst unklar. Um das Risiko eines Schei- terns gering zu halten, mobilisierten die Studieren- denvertreter deshalb ihre Kommilitonen, um bei den jeweiligen Sitzungen der Gremien durch massi Lohn für Engagement Der Herbst 2009 war bundesweit geprägt von studentischen Protesten, Besetzungen und großen Debatten. Was ist von all dem geblieben? Gibt es nachhaltige Ergebnisse? Aus Sicht der Studieren- denvertreter der Fachhochschule Ludwigshafen schon. Ihr Stichwort: Hochschulerweiterung. von Tim Hanstein