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FH-Ludwigshafen - Spektrum Oktober 2010

9 Aktuell bestehenden internationalen Partnerschaften. Und nicht zu vergessen: die Erhöhung ihrer Attraktivität für ausländische Studierende. Der 1999 gestartete Bologna-Prozess begünstigt aus der Perspektive der Studierenden sicherlich die europaweite Mobilität im Hochschulbereich. Sie unterhalten ja schon länger eigene internationale Kontakte; wie muss man sich deren inhaltliche Aus- gestaltung vorstellen? Unsere Erfahrung zeigt, dass im Wesentlichen drei Ebenen eines internationalen Kontaktes denkbar und anzustreben sind: der Studierendenaustausch, der Austausch von Lehrenden sowie gemeinsame Forschungsprojekte. Dazu ein Bespiel: An der Uni- versity of Fuzhou (VR China) halten sich Studie- rende unseres Studiengangs International Buisiness Management (East Asia) für ein Jahr auf; sie lernen dort intensiv Chinesisch. Als Professor in diesem Studiengang arbeite ich bereits im dritten Jahr mit Master-Studierenden der Partnerhochschule drei Wochen vor Ort an „Markteintrittsstrategien trans- nationaler Unternehmen in China“. Parallel dazu wurden gemeinsam mit Dr. Alexander Unger an der University of Fuzhou sozialpsychologische Expe- rimente und Befragungen mit Studierenden sowie Führungskräften (= MBA-Studierenden) durchge- führt. Kann die FH solche Verbindungen für ihre Lehre nutz- bar machen? Konkret: Haben die Studierenden auch etwas davon? Die Studierenden profitieren von unseren Aus- landsverbindungen in zweifacher Form: Erstens schicken wir sie zu Partnerhochschulen, von denen wir wissen, dass sie dort genau jene sprach lichen und fachlichen Kompetenzen erwerben, die sie auf die Fortsetzung ihres Studiums im In- und Ausland wie auf den Einstieg in eine international ausgerich- tete Berufstätigkeit vorbereiten. Zweitens kommt die außerhalb unserer Hochschule erlangte Inter- nationalisierungskompetenz der Lehrkräfte unseren Studierenden hier zugute. Würden Sie für Ihre Amtszeit regionale Schwerpunk- te im Bereich „Internationales“ setzen? Unsere Hochschule ist derzeit sehr gut in Europa vernetzt. Gute und ausbaufähige Kontakte beste- hen in die Vereinigten Staaten sowie nach Russland, China, Taiwan, Japan und Australien. Aktivitäten in Südamerika werden derzeit auf Initiative eini- ger Kollegen angedacht. Eine regionale Schwer- punktsetzung halte ich nicht mehr für zeitgemäß. Selbstverständlich ist der persönliche Austausch sehr wichtig. Aber die neuen Medien versetzen uns bereits seit einigen Jahren in die Lage, beispielswei- se eine Lehrveranstaltung zeitgleich in China, Finn- land und Deutschland abzuhalten. Der zweite von Ihnen verantwortete Bereich ist die Forschung. Wo sehen Sie hier ein Potential unserer Hochschule, und wie könnte man es zur Geltung brin- gen? Die Steigerung der Forschungsaktivitäten sowie die Positionierung als wichtiger Partner im Tech- nologietransfer der Metropolregion Rhein-Neckar sind die klar definierten Ziele unserer Hochschule in diesem Bereich. In den letzten Jahren hat unse- re Hochschule bereits ihre Stärken in der anwen- dungsnahen Forschung sowie im Wissens- und Technologietransfer mit Unternehmen deutlich ausbauen können. Die Forschungsaktivitäten der Fachhochschule beruhen dabei auf drei Säulen: Employability (zum Beispiel durch die Identifi- zierung wirksamer Strategien, die Beschäftigungs- fähigkeit zu verbessern), nachhaltige Unterneh- mensentwicklung (durch die Integration ökologi- scher und sozialer Aspekte in die ökonomischen Ziele) sowie Neuroökonomie und Konsumenten- verhalten (in Form einer interdisziplinären Ver- knüpfung der Neurowissenschaften, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften). Diese Kernakti- vitäten werden von etablierten Forschungsinstitu- ten der Hochschule sowie einzelnen Professoren getragen. Prof. Dr. Rainer Busch lehrt in mehreren Studiengängen der Fachhochschule Lud- wigshafen Marketing und Internationales Marketing. Sein derzeitiger Forschungs- schwerpunkt: „Führungsstile chinesischer Unternehmen“. rainer.busch@rainerbusch.de