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Spektrum Januar 2011

21 Lehre & Forschung Forschung: Employability von Jutta Rump und Silke Eilers Die Forderung nach Beschäftigungsfähigkeit oder Employability ist keineswegs neu. Die Diskussion um die Schlüsselkompetenzen hat eine lange Tradition und beschäftigt Bildungsfachleute seit Jahrzehnten. Die „Renaissance“ der Schlüsselkompetenzen im Kontext von Employability hat ihren Ursprung in den sich verändernden Bedingungen innerhalb und außerhalb von Unternehmen. So erfährt ein konsequentes Employability Management angesichts der zentralen Trends und Herausforderungen in der Arbeitswelt eine zunehmende Signifikanz. Zu nennen sind hier insbesondere der demografische Wandel, die Entwicklung zur Wissensgesellschaft, die Globalisierung, technologische Entwicklungen, der gesellschaftliche Wertewandel sowie der „Vormarsch“ der Frauen. Der Wandel in der Arbeitswelt, durch den Er- werbsarbeit zugleich knapper und vorausset- zungsreicher wird, bringt qualitative und quantitative Veränderungen in Bezug auf die Anforderungen an Arbeitskräfte mit sich. Ausgangslage Die Nachfrage nach niedrig qualifizierten Beschäf- tigten sinkt in dem Maße, in dem die Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft manuelle und repetiti- ve Tätigkeiten aus dem Berufsspektrum verdrängt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an mittleren und hö- heren Qualifikationen. Diese Tendenz wird verstärkt durch die Verringerung der Bevölkerungszahl im er- werbsfähigen Alter, denn ein ausreichender Ersatz an Fachkräften ist nur dann zu erwarten, wenn die nach- rückenden geburtenschwachen Jahrgänge besser qua- lifiziert sind als die ausscheidenden Jahrgänge. Es liegt auf der Hand, dass Unternehmen den zen- tralen Herausforderungen nur mit Beschäftigten begegnen können, die in der Lage sind, sich dem Wandel zu stellen und ihn aktiv mitzugestalten, die also „beschäftigungsfähig“ oder „employable“ sind. Dazu müssen sie stets über das jeweils aktuelle er- folgskritische Wissen und entsprechende Kompe- tenzen verfügen. Zur Beschäftigungsfähigkeit (Em- ployability) gehört ein ganzes Bündel an fachlichen und überfachlichen Qualifikationen. Vergleichbar mit einem Haus bilden die fachlichen Kompetenzen und Qualifikationen das Fundament, überfachliche Kompetenzen und die grundlegende Einstellung zur Arbeit sind die Säulen. Nur alle drei Kompetenzbe- reiche führen zum Erfolg und zur nachhaltigen Si- cherung von Beschäftigungsfähigkeit. Abgeleitet aus zahlreichen Studien lassen sich die Kernkompeten- zen der Employability konkretisieren: Abb. 1: Die Kernkompetenzen der Employability Wohlbefinden Gesundheit Soziale Fähigkeiten Überfachliche Fähigkeiten Einstellung Haltung „Mentalität“ in Bewegung bleiben in Balance bleiben • Arbeiten im Team • Mit Konflikten umgehen • Kommunikationsfähigkeit ÜberfachlicheFähigkeiten • Zielorientiertes und aufgabenorientiertes Denken und Handeln • Mit Weitblick handeln Einstellung und Haltung • Eigenverantwortung • Eigeninitiative • Veränderungsbereitschaft • Engagement • Belastbarkeit • Lernbereitschaft Fachliche Kompetenzen / Medienkompetenz Soziale Fähigkeiten