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Spektrum Januar 2011

24 von Arnd Götzelmann Projekt „Do it!“ erstmals an der FH-LU 40 Stunden in einer sozialen Einrichtung arbeiten, Menschen mit Behinderungen, kranken Senioren, sozial benachteiligte Familien begegnen, sich in zwei Workshops darüber austauschen. 13 Studierende haben das in diesem Wintersemester unter der Leitung von Tanja Deuter von der Agentur mehrwert erlebt. Gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung fand in den Fachbereichen I und III das erste Projekt sozialen Lernens statt: „Do it!“. Verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen brachten die Agentur mehrwert in Stuttgart schon vor sieben Jahren zu der Idee, soziale Lern- projekte für Studierende technischer und wirtschaft- licher Fachrichtungen neu einzuführen. Denn Indi- vidualisierung und Segregation, das „Kochen im ei- genen Saft“, führen dazu, dass Erfahrungen anderer Lebenswelten und fremder sozialer Milieus immer weniger gemacht werden. Voraussetzungen und Ziele des Projekts Jugendliche erwerben heute meist nicht genug Kenntnisse über andere Lebensformen. Die sozi- alen Lernerfahrungen in Familie und Sozialisations- instanzen bewirken oft, dass man in den bekannten Kreisen und unter Gleichgesinnten bleibt. Aber auch die individuellen Emanzipationsprozesse und das globale Wirtschaften, die die Menschen räum- lich mobiler und geistig flexibler machen, bringen Verluste von Kontinuität und sozialen Bindungen mit sich. Der kulturelle Pluralismus und das Aufein- andertreffen unterschiedlicher Wertorientierungen machen neue ethische Diskurse nötig: Unterschiede sind zu gestalten und Kompromisse auszuhandeln. Aus all diesen Gründen gewinnen das soziale Ler- nen und die Entwicklung von Sozialkompetenz Bedeutung auch für Hochschulen. Deshalb betei- ligten sich an dem mehrwert-Projekt „Do it!“ seit 2004 die Hochschulen für Wirtschaft und Technik in Heilbronn, Karlsruhe, Reutlingen, Konstanz, die Hochschule für Betriebswirtschaft Nürtingen-Geis- lingen, die Hochschulen für öffentliche Verwaltung (und Finanzen) Ludwigsburg und Kehl, die Pädago- gischen Hochschulen Ludwigsburg und Schwäbisch Gmünd, die Fachhochschulen Aalen und Ulm sowie die Universitäten Hohenheim, Freiburg i.Br. und Konstanz. Die Robert-Bosch-Stiftung förderte „Do it!“ in den Jahren 2007-2009 an fünf weiteren Hochschu- len: TU Dresden, Uni Lüneburg, LMU München, MLU Halle-Wittenberg, European Business School Oestrich-Winkel. Die Fachhochschule Ludwigsha- fen am Rhein ist nun an einer weiteren Förderrunde beteiligt, die 2010 anlief und mit dem Jahr 2013 be- endet sein wird. Ziele des Projekts „Do it!“ waren und sind: • Stärkung der personalen, sozialen und kommu- nikativen Kompetenzen wie Empathie, Gerech- tigkeitssinn, Toleranz, Verantwortung, Eigen- initiative, Belastbarkeit, Flexibilität, Team- und Kooperationsfähigkeit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, • Beteiligung an der Entwicklung einer Kultur des Sozialen, Stärkung des Gemeinsinns und der so- zialen Verantwortung, • Erweiterung des Bewusstseins für gesellschaftli- che Zusammenhänge und Stärkung der Zivilge- sellschaft, • Lernen in fremden Lebenswelten: Verknüpfung von neuen mit alten Erfahrungen, Begegnung mit Menschen aus anderen Milieus, Auseinander- setzung mit verschiedenen Schicksalen, Kennen- lernen einer institutionellen Organisationsform des Dritten Sektors, • nachhaltige Lernprozesse durch Begegnung mit dem „realen Leben“, Ansprechen aller Sinne, Ge- fordertsein auf allen Ebenen (Herz, Kopf und Hand), exemplarisches Lernen am Lernort sozi- ale Einrichtung, • Win-win-Effekte für FH-LU einer- und soziale Einrichtungen andererseits: Kooperation und Netzwerkbildung, Entwicklung neuer Perspek- tiven für die Fachhochschule, Studierende und soziale Einrichtungen, Öffentlichkeitsarbeit und Imagegewinn, Motivation neuer Ehren- amtlicher und Entwicklung von Schlüsselqua- lifikationen. Pilotprojekt an der FH-LU Im Juni 2010 regte der Fachbereich IV das Projekt an und besprach es in der Hochschulleitung. Im Lehrprojekt