Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Spektrum Januar 2011

28 Austausch zwischen Generationen von Andreas Friesenhahn Unter dem Motto „Einblicke und Perspektiven“ erhielten Studierende, aber auch externe Interessierte, im Rahmen des Studiums Generale der Fachhochschule Ludwigshafen im Wintersemester 2010/2011 Einblicke in eine breite Palette aktueller Themen. Prof. Dr. Dieter Thomaschewski, der das Programmorganisiertundbegleitet,konnteauch in diesem Semester herausragende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Sport und Wissenschaft für qualitativ hochwertige Vorträge in der Aula der Ernst-Boehe-Straße gewinnen. Fußball als Betrieb Alexander Wehrle, Vorstandsreferent beim Fußball- bundesligisten VfB Stuttgart, referierte zum Thema „Profifußball – das unternehmerische Konzept ei- nes Bundesligavereins“ und machte deutlich, dass erfolgreiche Vereine im Profisport in heutigen Ta- gen ein großes Maß an betriebswirtschaftlichem Verständnis und Know-how benötigten, um im Wettbewerb erfolgreich zu bestehen. Mit einem Jahresüberschuss von fast 12 Millionen Euro und 140 Vollzeitmitarbeitern sowie ca. 1000 Beschäftigten insgesamt sehe man sich eher als mit- telständisches Unternehmen als ein Sportverein, so Wehrle. Auch für das Unternehmen VfB Stuttgart sei es nötig, Erlöse durch nachhaltigen sportlichen Erfolg stetig zu steigern, um im Wettbewerb beste- hen zu können. Wehrle beschrieb in beeindrucken- der Art und Weise, wie die Marketingmaßnahmen seit 2003 sich auf die Mitgliederzahl auswirkten. Auf besonderes Interesse bei den Zuhörern stieß der Referent bei der Steuerung des Unternehmens „VfB Stuttgart“ und der Vorstellung einiger Instru- mente. Die BalancedScorecard, die speziell auf die Bedürfnisse der Branche angepasst wurde, sowie ein umfangreiches Customer Relationship Management System, mit dem man den Ansatz „one face to the customer“ dem Kunden mit einem einheitlichen Bild gegenübertreten] verfolge, gehörten fast schon zum Handwerkszeug. Wehrle hob besonders den „Sports Planner“ hervor, den man zusammen mit dem FC Bayern München und der TU München entwickelt habe. Er erlaubt Szenario- Analysen im komplexen Wettbewerb der Bundesliga bis auf die Ebene der Gewinn- und Verlustrechnung mit der Simulation von Spielergebnissen. Die Diskussion mit dem Auditorium rundete Wehr- le mit der Verlosung eines Trikots gelungen ab. Verbraucherschutz Zum Thema „Verbraucherschutz zwischen Selbst- und Fremdbestimmung“ referierte Julia Klöckner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesmi- nisterium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver- braucherschutz. In ihrem Vortrag beschrieb Sie die historischen Veränderungen im Bereich des Ver- braucherschutzes, die dazu beitragen, dass die Rolle des Staates immer wichtiger werde. Für Verbraucher seien die Angaben zu Inhaltsstoffen von Produkten oft nur schwer nachvollziehbar, teils gar unverständ- lich. Informationstransparenz sei wichtig, so Klöck- ner. Aufgabe der Politik sei es daher, gerade die zu schaffen, zu informieren und den Verbrauchern so Sicherheit zu geben. Dazu könne es laut der Refe- rentin in Zeiten der globalen Märkte nur den Weg über die Europäische Union mit einheitlichen Re- gelungen geben. Ziel müsse es sein, dass „der Ver- braucher reflektiert“, so Klöckner. In der abschließenden Diskussion bot unter ande- rem die Frage nach der Selbsthilfe der Verbraucher über Internetforen in Zeiten des Web 2.0 Raum für einen angeregten Austausch mit den Zuhörern. Krisen und ihre Folgen Viel Stoff zum Nachdenken gab Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach mit seinem Beitrag zum Thema „Lernen aus den Wirtschafts- und Sozialkrisen: Möglichkei- ten des Neuanfangs“. Der ehemalige Leiter des Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik beeindruck- te mit seinen Hypothesen zur Wirtschaftskrise, die er für noch nicht abgeschlossen halte. Die Spekula- tion finde momentan nur nicht mehr im Bankenbe- reich statt, sondern drehe sich um die Krisenstaaten. Er erläuterte, dass individuelle Fehler kaum allein der Auslöser sein könnten, sondern vielmehr das System als Ganzes nach Fehlern hinterfragt werden müsse. So wären unter anderem die Funktionen von Studium Generale