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Spektrum Maerz 2011

16 Intern In den letzten Jahren ist eine Entwicklung im öffentlichen Sektor festzustellen, die stark durch die Verlagerung von einer Input- hin zu einer Output-Steuerung gekennzeichnet ist, bei der die Verwendung von Ressourcen deutlich weniger detailliert vorgeschrieben wird. Dieser Trend geht auch am Hochschulbereich nicht vorbei, wo ohnehin die steigende (Eigen-)Verantwortung von Hochschulleitungen, aber auch Fachbereichsleitungen ohne Zweifel die Anforderungen an das Management in den letzten Jahren erhöhte. In einem Artikel von Heide Klug (Zeitschrift für Hochschulentwicklung Nr. 4/2010, S. 178–191) werden damit zusammenhängende Aspekte sehr überzeugend beleuchtet und in einen Handlungszu- sammenhang gestellt. Der Zuwachs an Autonomie, wie er beispielsweise in dem neuen Hochschulge- setz in Rheinland-Pfalz seit 1.9.2010 zum Tragen kommt, erfordert sowohl in den Ministerien, aber vor allem auch in den Hochschulen eine Modifika- tion der seitherigen Steuerungsinstrumente mit dem Ziel einer noch stärkeren Einbeziehung von strategi- schen Aspekten. In diesem Zusammenhang werden leistungsorientierte Mittelverteilungsgrundsätze mit Zielvereinbarungselementen in Rheinland-Pfalz be- reits seit einiger Zeit praktiziert. Für die Fachhochschule Ludwigshafen stellte sich im vergangenen Jahr die grundlegende Frage, inwie- weit man bei der ohnehin anstehenden Überarbei- tung der bisher gültigen Mittelverteilungssystematik in der Hochschule von einer vorrangig rein vertei- lungsbezogenen Vorgehensweise hin zu einem deut- lich strategisch, auf die Gesamtorganisation ausge- richteten Modell kommen könne. Im Frühjahr 2010 wurde die Entwicklung eines neuen Verteilungssystems, bei dem ab dem Jahr 2011 auch der Fachbereich IV eingebunden sein sollte, gestartet. Die Hochschulleitung lud in einem Kick-off-Meeting alle mit dem Haushalt der Hoch- schule in Berührung stehenden Einheiten zu einem Workshop ein, in welchem die Einschätzungen und Kritikpunkte hinsichtlich des bisherigen Systems ausgetauscht und Vorschläge für ein modifiziertes Verfahren der Mittelsteuerung aufgenommen wur- den. In den nachfolgenden Monaten wurde das neue Konzept mit dem Namen „Finanzmittelsteu- erungskonzept (FSK)“ weiterentwickelt und im- mer wieder in den verschiedenen Gremien (Hoch- schulleitungsrunde mit Dekanen, Fachbereichsräte, Senat, Hochschulrat) reflektiert. Federführend für den Prozess war der Stabsbereich Controlling mit Finanzmittelsteuerungskonzept Grünes Licht für ein strategisches Steuerungsmodell vonMatthiasHess Einführung eines Finanzmittelkonzepts (FSK) ... von der reinen Verteilung zur strategischen Steuerung Bisher: Zukünftig: • inputorientiert (fehlende Zielorientierung) • Verteilung von Mitteln mit starker Ausrichtung auf Kameralistik (zeitliche und sächliche Spezifizität) • Kritik aus dem Haushalts-Workshop am 5.5.: - teilweise fehlende Transparenz und Berücksichtigung von Besonderheiten - Time lag (späte Mittelbereitstellung) • starke Binnenperspektive • nur vereinzelte strategische Implikationen erkenn- bar; eher Ergebnisfestlegung (Orientierung an wissenschaftlicher bzw. state-of-the- art/state-of-the-future-Diskussion) • outputorientiert (Zielvereinbarungen, Anreize) • Sicherung der Finanzautonomie (Selbstbewirtschaf- tungsmöglichkeiten sind wesentliches und gesi- chertes Element der vereinbarten Ausrichtung) • Gesamtperspektive, auch in strategischer Prä- gung (Systematik des Hochschulentwicklungs- plans)