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Spektrum Maerz 2011

Aktuell 7 zur Offenheit in den Ergebnispräsentationen. So sprachen die Betriebe nicht nur über ihre konkreten Maßnahmen und überwiegend positiven Reaktionen der Mitarbeiter, sondern auch offen über ihre Grün- de, am Projekt teilzunehmen und über Hindernis- se, die sie während des Projektablaufs überwinden mussten. Die in den Modellbetrieben entwickelten Maß- nahmen umfassen von der alternsgerechten Personalentwicklung, Wissenstransferlösungen, le- bensphasenorientierte Mitarbeitergespräche, Wie- dereinstiegs-Seminare, Bildung einer Arbeitgeber- marke bis hin zu einem Scorecard-Konzept viele Facetten der motivationsorientierten Personalpoli- tik. Das sind auf den ersten Blick keine ganz neuen Themen. So bestätigt auch Rump: „unser Projekt erfindet nichts Neues, aber es schafft Ordnung und gibt Orientierung für die Praxis“. Diese Orientie- rung suchten die Teilnehmer, um sich für zukünfti- ge Herausforderungen beim Kampf um Fach- und Führungskräfte zu rüsten. Dass diese Herausforderungen teilweise schon Rea- lität sind, bestätigte Stefan Gryglewski, Leiter Zent- ralbereich Personal der Trumpf GmbH + Co. KG, in der einleitenden Podiumsdiskussion mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Verbänden. Das weltweit agierende Unternehmen mit 8.500 Mitarbeitern ist derzeit auf der Suche nach 750 Fachkräften. „Um im Kampf um Fachkräfte auch zukünftig als Arbeit- geber attraktiv zu sein, kommt es nicht nur auf die Bezahlung, sondern auch auf die Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation der Mitarbeiter an“, so Gryglewski. Er betonte, dass es hier um ein wechselseitiges Aufeinanderzugehen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ankommt. So müs- se man etwa „überlegen, ob es Sinn macht, einen Mitarbeiter mit vierköpfiger Familie nur für ein klei- nes Projekt nach Singapur zu schicken.“ Edeltraud Glänzer, Mitglied des geschäftsführenden Haupt- vorstands der IG BCE Hannover, sieht dieses Auf- einanderzugehen von Arbeitgebern und Arbeitneh- mern im aktuellen Projekt „Demografiefonds“ ihrer Gewerkschaft bereits realisiert. Im Rahmen dieses Projekts zahlen Arbeitgeber einen fixen Betrag in ei- nen Fonds ein, um zukünftige Generationen zu ent- lasten. Die Beschäftigten haben im Gegenzug auf eine Tariflohnerhöhung verzichtet. Den visionären Abschluss der Ergebniskonferenz prägte Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Ins- tituts für Gerontologie an der Ruprecht-Karls-Uni- versität Heidelberg, mit einem leidenschaftlichen Vortrag über Zukunftsthemen der Personalarbeit. Der Alternsforscher plädierte dafür, dass Perso- nalpolitik künftig nicht mehr eindimensional nach Alter, sondern in „Einklang mit individuellen Ge- sundheits- und Bildungskarrieren“ gestaltet wer- den müsse. Er appellierte an die Teilnehmer, die Arbeitszeit eher als „Zeitkorridor zu sehen, in dem Wirtschaftsminister Hendrik Hering zur Bedeutung einer lebenspha- senorientierten Personalpolitik.