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Spektrum5

40 Als eine solche Betriebseinheit untersteht das OAI direkt dem Präsidenten der Hoch- schule, der seine Aufsicht als Vorsitzender des „Ostasieninstitut-Ausschusses“ wahrnimmt. Wichtigste Aufgabe des Instituts ist es bis heute, im 14. Jahr seines Bestehens, den Studiengang zu betreuen, der im Rahmen der Umstellung auf die Bachelor-Abschlüsse 2005 als „International Business Management East Asia (China/Japan)“ akkreditiert wurde. Mit seinen insgesamt ca. 160 Studierenden ist er dem Fachbereich II, Marketing und Personalmanagement, zugehörig. Im Mai 1997 bezogen Institut und Studiengang ihr heutiges Domizil, das markante (und überschwem- mungssichere!) Gebäude direkt am östlichen Rheinufer, gegenüber Mannheimer Schloß und Universität gelegen, nahe der Konrad-Adenauer- Brücke. Der vom OAI betreute Studiengang besteht seit 1988. Er gründet auf der Idee seines Initiators und ersten Professors Siegfried Englert. Der ausgebil- dete Sinologe hatte wohl als Erster in Deutschland erkannt, dass die Volksrepublik China – seinerzeit schon nicht mehr ganz so „revolutionär“ und rot – zu einem mächtigen Faktor in der Weltwirtschaft werden würde. Oder jedenfalls das Zeug dazu hät- te, wenn bestimmte Rahmenbedingungen gegeben wären. (Der französische Ex-Kaiser Napoleon hatte das 1817 in die prophetischen Worte gefasst, dass ein solches, aus den Fesseln seiner überkommenen Kultur befreites China, alles mitbrächte, um „die Welt zu erschüttern“.) Wenn das stimmte und wenn die 1988 einem ersten Höhepunkt zustrebende Öffnung der chinesischen Gesellschaft für das Kapital und Know-how „des Westens“ anhielte, so dachte Englert, dann brauch- ten die deutschen Exportweltmeister zum Erfolg in China nicht nur ihre Top-Produkte, sondern auch jede Menge Expertise, um sich in der nicht nur we- gen der eigenartigen Schriftzeichen fremden Welt dort erfolgreich zu bewegen. So kam es zur Grün- dung von „Marketing Ostasien“ – ein volles Studi- um der Betriebswirtschaftslehre plus – de facto ein Zweitstudium – chinesische Sprache und Schrift, Geschichte und Kultur, Wirtschaftsgeographie, Po- litik- und Gesellschaftssystem sowie aktuelle Fragen des Wirtschaftens in der Schriftzeichenwelt: von der Gründung einer Firmenniederlassung bis zur Kenntnis aktueller Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Und ganz obendrauf, nach dem vierten Semester: ein einjähriger Auslandsaufent- halt in China zum Spracherwerb an einer dortigen Uni und Leben in der nichteuropäischen Kultur. Dieses „Marketing Ostasien“ war damals (und ist es bis heute) ein Unikat in der deutschen Studien- landschaft. Was schon im zweiten Jahr seines Bestehens, im Sommer 1989, im Blut des Massakers unterzugehen drohte, das die seinerzeitigen chinesischen Macht- haber ihre Armee unter Freiheit fordernden jungen Leuten auf den Straßen Pekings anrichten ließen, führten Englert, FH Ludwigshafen und Wissen- schaftsministerium Rheinland-Pfalz trotzdem wei- ter. Der Sinologe Englert kannte „die Chinesen“. Er Institute Das Ostasieninstitut der Fachhochschule Ludwigshafen am Rheinvon Jörg-M. Rudolph Das bei Lehrenden und Lernenden nur als „OAI“ bekannte Ostasieninstitut ist die älteste, über die Lehre hin- ausreichende Einrichtung der Hochschule Ludwigshafen. Seine Gründung veranlasste das rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerium im Jahre 1997, um als sogenannte Betriebseinheit, als zentrale Einrichtung der Fach- hochschule Ludwigshafen, die Betreuung des Diplom-Studiengangs „Marketing Ostasien“ zu übernehmen. Wo immer man fährt in Ludwigshafen, der Weg zum „OAI“ ist klar ..