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Spektrum 6

10 Prof. Dr. phil. Karin Kersting Dipl.-Pädagogin Pflegewissenschaft Studienbereichsleitung 0621/5203-537 karin.kersting@fh-lu.de noch etwas ermöglicht wird, was nicht curricular verankert ist: Ein Studium soll neben allem Kompe- tenzerwerb und neben aller Anstrengung und Arbeit auch Spaß machen! Die hier dargelegten Anforderungen an das Studium sind hoch für die Lehrenden und die Studierenden. Es wird nun an allen Beteiligten liegen, diesen An- forderungen gerecht zu werden. Literatur: Bund Deutscher Hebammen (BDH) (Hrsg.) (2004): Hebammenausbildung an die Fachhochschule – Po- sitionspapier des Pädagogischen Fachbeirates im Bund Deutscher Hebammen e.V.; Bund Deutscher Hebammen, Karlsruhe Kersting, Karin (2011): Vom emphatischen Bildungs- anspruch und seiner Unterwanderung: Berufliche Hochschulbildung und Professionalisierung der Pfle- geberufe vor dem Hintergrund der Kältestudien, in: ethik und gesellschaft, ökumenische zeitschrift für sozialethik (1/2011), http://www.ethik-und-gesell- schaft.de/mm/EuG-1-2011_Kersting.pdf Oevermann, Ulrich (1999): Theoretische Skizze ei- ner revidierten Theorie professionalisierten Han- delns, in: Combe, Arno, Helsper, Werner (1999): Pä- dagogische Professionalität, 3. Auflage, Suhrkamp Frankfurt, S. 70−182 Sayn-Wittgenstein, Friederike zu (Hrsg.) (2007): Ge- burtshilfe neu denken – Bericht zur Situation und Zukunft des Hebammenwesens in Deutschland. Ver- lag Hans Huber, Bern tragen, für die dies noch neu ist und die vielleicht – wahrscheinlich – noch nicht an allen Stellen offen sein mag für diesen Wandel und diese Entwicklun- gen. Darauf müssen die Studierenden hier vorberei- tet werden. Nicht zuletzt hat die wissenschaftliche Methoden- kompetenz neben den auch zu erwerbenden perso- nalen, sozialen und kommunikativen Kompetenzen eine hohe Bedeutung im Zusammenhang mit dem beruflichen Spannungsfeld, in dem Hebammen sich bewegen. Gemeint ist hier das Spannungsfeld, das aus den finanziellen Begrenzungen im Gesundheits- system und den hohen fachlichen Ansprüchen an die Betreuung und Versorgung der Frauen, Kinder und Familien resultiert. Dieses Spannungsfeld zwischen Funktionalität und normativen Ansprüchen sollen Hebammen aktiv, konstruktiv und kreativ mitgestalten können. Hier gilt es, dass Hebammen die je aktuellen gesundheits- politischen Diskussionen, Hintergründe, Entwick- lungen kennen und verstehen, dass sie sich fundiert positionieren können, dass sie sich auf dieser Basis berufspolitisch engagieren und in Auseinanderset- zungen auch um finanzielle Ressourcen fachlich fun- diert diskutieren und argumentieren können, unter Rückgriff auf die Verwissenschaftlichung des beruf- lichen Handelns. Die Verwissenschaftlichung des beruflichen Han- delns ist damit sogleich Mittel und Zweck. Sie ist Mittel, weil sie die Fähigkeit zur Argumentation und zur Weiterentwicklung bietet, und sie ist Zweck, weil es das ist, was der Berufsstand über die Akademisie- rung anstrebt. Ein Studium birgt in einer besonderen Weise ein Bildungspotenzial, und Bildung umfasst die ganze Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Der Studiengang ist insbesondere im zweiten Studienab- schnitt, wenn die Ausbildung abgeschlossen ist, so konzipiert, dass es Freiräume für Selbststudium, für gemeinsame Projekte, für gemeinsame Forschung gibt. In diesen Projektgruppen werden – ob die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das wollen oder nicht – unweigerlich zentrale Kompetenzen erwor- ben (personale, soziale, kommunikative und auch wissenschaftliche Methodenkompetenz). Und zu hoffen ist, dass den Studierenden darüber hinaus Titel