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Spektrum 6

6 Der Bachelorstudiengang Hebammenwesen wurde als dualer Studiengang zunächst in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich I und in enger Zu- sammenarbeit mit den Praxisvertreterinnen und Pra- xisvertretern und den Kooperationspartnern entwi- ckelt: mit Frau Ute Bauer von der Hebammenschule des Diakonissen-Stiftungskrankenhauses Speyer und Frau Cordula Fischer von der Hebammenschu- le der Akademie für Gesundheitsberufe der Univer- sitätsklinik Heidelberg sowie der wissenschaftlichen Assistentin, Hebamme und Pflegepädagogin Frau Petra Kellermann. Zum Aufbau dieses dualen Studiengangs, an dem Auszubildende unserer Kooperationspartner und bereits ausgebildete Hebammen teilnehmen kön- nen, sollen an dieser Stelle nur einige kurze Hinwei- se geben werden. Dual heißt hier, die Ausbildung zur Hebamme/zum Entbindungspfleger und ers- te Teile des Studiums verlaufen parallel: Im ersten Ausbildungsjahr besuchen die Auszubildenden den Unterricht in den Hebammenschulen und sind an den praktischen Ausbildungsorten eingesetzt. Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr besuchen sie zusätzlich an einem Studientag pro Woche Lehr- veranstaltungen an der Fachhochschule. Nach dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss studieren sie im zweiten Teil des Studiums drei Semester in Voll- zeit. Somit erwerben die Studierenden in viereinhalb Jahren beide Abschlüsse: den Berufsabschluss zur Hebamme/zum Entbindungspfleger und einen Ba- chelorabschluss. Für bereits berufsqualifizierte Hebammen und Ent- bindungspfleger, denen die Teilnahme am Studium ebenfalls ermöglicht wird, bedeutet das, dass sie im ersten Studienabschnitt weiterhin ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen und parallel gemeinsam mit den Auszubildenden die Lehrveranstaltungen an den Studientagen besuchen. Dem schließt sich dann ebenfalls das 3-semestrige Vollzeitstudium mit dem Bachelorabschluss an. Die Ausbildung bzw. die Be- rufstätigkeit wird auf das Studium angerechnet. Der neue Studiengang liegt im Trend der Akade- misierung der Gesundheitsfachberufe. Es ist ein hebammenspezifischer Studiengang, und er soll der Professionalisierung des Berufsstandes gerecht werden. Drei Besonderheiten dieses Studiengangs lassen sich im Zusammenhang mit der Akademisie- rung und Professionalisierung des Berufsstandes der Hebammen hervorheben. Der duale Studiengang ist ein hebammenspezifischer Studiengang Eine gewünschte Akademisierung der Gesundheits- fachberufe ist auf unterschiedlichen Wegen zu errei- chen. Eine Möglichkeit, die sich nicht zuletzt durch die Modularisierung von Studiengängen anbietet, ist es, Studiengänge zu entwickeln, die der gemeinsa- men Qualifizierung verschiedener Gesundheitsfach- berufe dienen. Dabei gibt es dann ein gemeinsames Studium von Modulen, deren Inhalte für alle Berufe bzw. Studierenden als relevant erachtet werden, also etwa Inhalte, die gleichermaßen für Pflegekräfte, für Logopädinnen und Logopäden, für Ergotherapeu- tinnen und Ergotherapeuten, für Physiotherapeu- tinnen und Physiotherapeuten u.a. bedeutsam sind. Hier können Synergieeffekte genutzt werden. Dem wird dann zusätzlich ein spezifisches Angebot für die jeweiligen Berufe in Form entsprechender Mo- dule hinzugefügt. Wir haben uns seinerzeit für ein anderes Modell entschieden. Es war uns – gemeinsam mit den Ko- operationspartnern – wichtig, einen Studiengang zu entwickeln, der von Beginn an die derzeitigen und zukünftigen Anforderungen, Aufgaben, Entwick- lungspotenziale und Professionalisierungsbestre- bungen dieses Berufsstandes in den Mittelpunkt stellt. Ein Studiengang als dualer Studiengang ist per definitionem und durch sein Anliegen – nämlich die Verknüpfung von Ausbildung/Beruf mit Studium – bereits ein verkürzter Studiengang, eben weil die Ausbildung/außerhalb der Hochschule erworbe- ne Kompetenzen anerkannt und angerechnet wer- den. Das heißt, bei einem ohnehin schon durch die Dualität strukturell angelegten verkürzten Studium Vortrag zur Eröffnungsfeier des dua- len Studiengangs Hebammenwesen von Karin Kersting Titel