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Dimension: Lebensumstände

Imke Buß; Jutta Rump; Janina Kaiser; Melanie Schiedhelm; Petra Schorat-Waly

Aufgrund der demografischen Entwicklung, der hochschulpolitischen und studienstrukturellen Rahmenbedingungen, der sich konstant wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und dem verstärkten Angebot von berufsbegleitenden Studiengängen verändert sich kontinuierlich die Zusammensetzung der Studierendenschaft. So bringen Studierende ihre individuellen Biografien in ihr Studium mit ein. Dies sind z.B. soziokulturelle Hintergründe, genderspezifische Aspekte, unterschiedliche Lebensumstände wie körperliche, chronische oder psychische Erkrankungen, Fürsorgeaufgaben (Kinder/ pflegebedürftige Angehörige), Berufstätigkeit, soziales oder ehrenamtliches Engagement (Boomers und Nitschke 2013).

Nach und nach berücksichtigen Hochschulen diese Lebenssituationen in vielfältiger Art und Weise: so durch die Flexibilisierung von Vollzeitstudiengängen oder durch entsprechende Studienformate wie Weiterbildungs- oder Teilzeitstudiengänge. An der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen sind folgende Lebenssituationen besonders relevant:

 

Lebenssituation

Anteil an den Studierenden*

Erwerbstätigkeit > 20 Stunden

15%

Kinder

5,5%

Pflegeaufgaben von Angehörigen

4,5%

Behinderung/ chronische Erkrankung

8,5%

*der grundständigen BA und konsekutiven MA-Studiengänge der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen 2015

Aus diesen teilweise (z.B. zeitlich) belastenden Lebenssituationen ergeben sich Studienerschwernisse und zeitliche und örtliche Restriktionen, die das Lernverhalten beeinflussen. Dies drückt sich insbesondere in Schwierigkeiten aus, an Lehrveranstaltungen und an Gruppenarbeiten teilzunehmen oder die notwendige Selbstlernzeit aufzubringen. Die Hochschule kann hier durch zahlreiche Maßnahmen in der Studienorganisation oder der Lehre die Vereinbarkeit unterstützen. Beispielsweise können Lehrende durch den Ersatz von Präsenzveranstaltungen durch virtuelle Lehre eine höhere örtliche und zeitliche Flexibilität schaffen. Analysen zu studienstrukturellen Aspekten finden sich im Arbeitspapier Nr. 2 der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (Buß et al. 2015).

Literatur
Boomers, S.; Nitschke, A. (2013): Diversität und Lehre. Empfehlungen zur Gestaltung von Lehrveranstaltungen mit heterogenen Studierendengruppen. Berlin.

Buß, I.; Müller, M.; Husemann, B. (2015): Analysen zur studienstrukturellen Aspekten. Arbeitspapier Nr. 2 der Hochschule. Ludwigshafen.

Buß, I. (2016): Unveröffentlichte Ergebnisse einer Studierendenbefragung im Rahmen des Vorhabens Offenes Studienmodell Ludwigshafen. Ludwigshafen.

 

Zitation
Buß, Imke; Rump, Jutta; Kaiser, Janina; Schiedhelm, Melanie; Schorat-Waly, Petra (2017): Dimension: Lebensumstände. In: Rump, Jutta; Buß, Imke; Kaiser, Janina; Schiedhelm, Melanie; Schorat-Waly, Petra: Toolbox für gute Lehre in einer diversen Studierendenschaft. Arbeitspapiere der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, Nr. 6. www.hwg-lu.de/arbeitspapiere

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