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Spektrum Heft 16 Oktober 2014

36 Intern Seit März 2014 ist Professor Dr. Elke Raum neue Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Ludwigshafen am Rhein. Die promovierte Ärztin und Professorin für Medizinmanagement im Fachbereich I Management, Control- ling, HealthCare folgt damit auf Professor Dr. Jutta Rump, die das Amt der Gleichstellungsbeauftragten nach fast 14 Jahren auf eigenen Wunsch niedergelegt hat. Spektrum sprach mit ihr über ihre Zielsetzungen und Wünsche. SpektrumInterview mit Professor Dr. Elke Raum, neue Gleichstellungsbeauftragte Frau Professor Dr. Raum, Politiker werden traditionell nach den ers- ten 100 Tagen im Amt nach einer ersten Bilanz gefragt? Wie haben Sie die ersten Wochen und Mona- te im Amt der Gleichstellungsbe- auftragten genutzt? Laut rheinland-pfälzischem Hoch- schulgesetz hat die Gleichstellungs- beauftragte die Aufgabe, „die Orga- ne der Hochschule und von ihnen gebildete Ausschüsse bei der Erfül- lung ihrer Aufgaben zu unterstüt- zen“ und sie wirkt an allen sozialen, organisatorischen und personellen Maßnahmen mit, die die weiblichen Beschäftigten betreffen. So habe ich mein erstes Semester im Amt dazu genutzt, die „Organe“ unserer Hochschule kennenzulernen, das heißt, ich habe mich beispielswei- se in den einzelnen Fachbereichen und dem Personalrat vorgestellt, ich habe regelmäßig an den Sitzungen des Senats und der Hochschullei- tungsrunde und an den Sitzungen verschiedener Kommissionen, wie zum Beispiel der Evaluationskom- mission, teilgenommen, um mir ein Bild ihrer Arbeit zu machen und zu klären, wie ich mich als Gleichstel- lungsbeauftragte einbringen kann, um meine oben genannte Aufgabe zu erfüllen. Ich habe ich mich aus aktuellem Anlass aktiv bei der Er- arbeitung des Leitbilds eingebracht und mehrere Berufungsverfahren begleitet. Gemeinsam mit Frau Ratka, der langjährigen Referentin für Gleichstellung, wurde in diesem Sommersemester auch das Ver- fahren zur Re-Auditierung als familiengerechte Hochschule eröffnet. Unsere Hochschule ist bereits seit 2002 – als erste Hoch- schule bundesweit – als familien- gerechte Hochschule auditiert. Hier möchte ich die erfolgreiche Arbeit meiner Vorgängerin fort- setzen. Wir haben uns mit einem Projekt zu genderhomogenen Studien- gängen, die wir an unserer Hoch- schule ja haben, an der internen Diversity-Förderung beteiligt und setzen dieses Projekt gerade um. Zusammen mit dem AGFRA haben wir auch begonnen, einen Senatsbeschluss aus dem letzten Jahr umzusetzen, und bereiten ei- nen Leitfaden für gendergerechte Sprache vor. Gleichstellung ist ja ein „weites Feld“. Welches der vielfältigen Themenfelder liegt Ihnen beson- ders am Herzen? In der Pressekonferenz zur Vor- stellung des Berichts „Auf dem Weg zur Gleichstellung? Bildung, ArbeitundSoziales–Unterschiede zwischen Frauen und Männern“ am 30. Juli 2014 in Wiesbaden hat der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, Folgendes ausgeführt: „Trotz glei- cher Rechte unterscheidet sich der Alltag von Frauen und Männern in Deutschland weiterhin. In einigen Lebensbereichen sind Frauen und Männer näher zusammengerückt. In anderen bestehen Unterschiede fort.“ Für den Hochschulbereich stellte er fest: „An den deutschen Hochschulen sind etwa die Hälfte der Studienanfänger und Absol- venten weiblich. Mit steigendem Qualifikationsniveau nimmt der Frauenanteil an Hochschulen al- lerdings kontinuierlich ab. Bei den Professoren betrug er nur noch 20 %.“ Laut des letzten Gleichstel- lungsplans vom Mai 2012 betrug der Anteil der Professorinnen an unserer Hochschule 27 %. Ein Thema, das mir deshalb beson- ders am Herzen liegt, ist, wie wir junge Frauen motivieren können, nach dem Bachelorstudium weiter eine akademische Karriere anzu- streben und zum Beispiel ein Mas- terstudium anzuschließen oder zu promovieren. Das Land Rhein- land-Pfalz hat bereits eine Reihe von Förderprogrammen bezie- hungsweise ist dabei, zum Beispiel für die Förderung kooperativer Promotionen, ein Stipendienpro- gramm aufzulegen. Ich sehe es als meine Aufgabe an, zu prüfen, wie wir an unserer Hochschule diese Programme nutzen und gezielt Absolventinnen fördern können.

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