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Spektrum Heft 16 Oktober 2014

48 Studiengangsleiter Die Köpfe hinter den Studiengängen: Heute: Professor Dr. Marc Dreßler Studiengangsleiter duales Studium Weinbau und Oenologie Was genau sind Ihre Aufgaben als Studiengangsleiter Weinbau & Oenologie? Der noch junge Studiengang bedarf weiterer grundlegender Aktivitäten zur Adjustierung, zur Steigerung der Qualität und zur Steigerung der Außenwahr- nehmung. Ich sehe hier meine Rolle als Initiator von Verbesse- rungsmaßnahmen und zur Opti- mierung der Leistungsfähigkeit. Bei der Aufgabenwahrnehmung kann ich sicherlich von meiner langjährigen Erfahrung als Bera- ter und Unternehmer profitieren. Ein beispielhafter Meilenstein hierfür ist unsere erfolgreiche Re- akkreditierung. Mit dem Weg der Systemreakkreditierung haben wir erneut Mut und Innovations- kraft bewiesen, was wir auch im permanenten Studienalltag leben und weiter forcieren wollen. Zu- dem gestalten wir die Zukunft des Weincampus. Dies reicht von einer gezielten Ausdehnung des Studienangebots über eine weitere Internationalisierung des Weincampus bis hin zum Neu- bau, somit einer infrastrukturel- len Herausforderung. Eine bedeutsame Rolle der Stu- diengangsleitung besteht in der Positionierung und Kommu- nikation unseres Studiengangs. Die etablierten Alternativen in unserem Ausbildungsfeld zeigen nach unserem Markteinstieg eine zunehmende Dynamik. Wir sind weiterhin gefordert, unser Ange- bot und dessen Vorteilhaftigkeit in der Weinwirtschaft zu kom- munizieren. Neben einem per- manenten Aufbau des Netzwerks und dessen Pflege versuchen wir im Team, jegliche Chancen ei- nes Außenauftritts zu nutzen. So sind wir auf den maßgeblichen Messen und Veranstaltungen wie Weinbaukongress/Intervitis präsent, zeigen Forschungser- gebnisse bei den verschiedenen Weinbautagen oder stehen den Ministerien, Verbänden oder an- deren Interessenvertretungen als Ratgeber zur Verfügung. Wir wachsen zunehmend in die Rolle der profilierten Experten in der Weinwirtschaft – mit Strahlwir- kung auf den Studiengang. Welche Themen sind Ihnen in der Lehre besonders wichtig? Das Lehrprogramm ist auf die Bedürfnisse der Praxis abge- stimmt. Das hat eine erneute Be- fragung unserer Winzer – die so- genannten Kooperationsbetriebe – bestätigt. Unsere Herausfor- derung ist dabei sicherlich, dass neben den weinbaulichen und önologischen Kompetenzen auch die betrieblichen Fähigkeiten und professionelles Unternehmertum ausgebildet werden. Die Vermitt- lung fachlicher und unterneh- merischer Kompetenzen ist eine Herausforderung für alle speziali- sierten Ausbildungen kleinteiliger Branchen. Wichtig ist mir dabei, dass die Studierenden auch ein Interesse an eigenständiger Erar- beitung von Themen entwickeln. Neben Praxisbezug auf aktuel- lem Stand der Forschung muss sichergestellt sein, dass innovati- ve Lehrangebote die Studieren- den zum Studieren motivieren: Neugier für wissenschaftliche Er- kenntnisse entwickeln, in der Bi- bliothek Literatur durchstöbern, online Recherchen durchführen, Publikationen kritisch betrach- ten und in einen Kontext einbin- den … Kurzum: Eigenständiges Denken und ein Verständnis für wissenschaftliches Arbeiten sollte ein Resultat unserer Lehre sein. Woran forschen Sie gerade? Meine Forschungsschwerpunkte sind Strategie, Organisation und Innovation. Ich werte derzeit die zweite Panelrunde zu Strategie und Innovation der Erzeuger in der Weinwirtschaft aus und berei- te eine dritte Befragung vor. Diese onlinebasierten Interviews liefern Informationen zu strategischen Gruppen, Profitabilitätstreibern und aktuellen strategischen The- menstellungen der Weinerzeuger. Zudem habe ich eine Datenbank zur Qualitätswahrnehmung und der Preisdurchsetzung von Wein- gütern aufgebaut. Damit möchte ich einen weiteren Beitrag zur Fragestellung von „Ownership und Performance“ liefern. In Partnerschaft mit anderen Hoch- schulen erforschen wir industrie- ökonomische Perspektiven – zum Beispiel Effekte einer eventuellen Liberalisierung – sowie Auswir- kungen von Klimawandel und Nachhaltigkeit im Weinbau. Ein Drittmittelprojekt vom Bundes- ministerium für Forschung er- möglicht mir ein Projekt zu nach- haltiger Vertriebssteuerung in der Weinwirtschaft und daraus ab- geleitet die Erarbeitung entspre- chender Fallstudien für die Lehre.

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