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Spektrum8

22 Studentische Forschung in pflegebezogenen Studiengängen von Karin Kersting Die AbsolventInnen der Pflegepädagogik werden später Auszubildende der Pflege für ein Berufsfeld qualifizieren, in dem die Verwissenschaftlichung noch am Anfang steht. Sie werden mit KollegInnen aus der Praxis konfrontiert werden, für die diese wissenschaftliche Fundierung pflegerischen Handelns noch fremd ist, ggf. als pra- xisfern wahrgenommen wird. Möglicherweise müs- sen sie mit daraus resultierenden Widerständen sei- tens der PraktikerInnen oder auch anderer Mitglieder des therapeutischen Teams rechnen. Das heißt, die zukünftigen PflegelehrerInnen selbst müssen eine große Selbstverständlichkeit hinsichtlich der Gene- rierung, Prüfung, Anwendung und Vermittlung wis- senschaftlichen Wissens erwerben und diese Selbst- verständlichkeit an die nachwachsende Generation weitergeben. Alle Studierende der pflegebezogenen Studiengänge (BA Pflegepädagogik, demnächst auch der Studiengänge BA Pflege und BA Hebammenwe- sen) führen in kleinen Gruppen unter Anleitung und Begleitung der ProfessorInnen eigenständig qualita- tive (oder quantitative) Forschungsprojekte durch. Die Studierenden werden auf dem Weg durch den Forschungsprozess lernen • auf einem wissenschaftlichen Niveau zu argu- mentieren, • Praxis mit Hilfe von Forschung systematisch zu analysieren und zu reflektieren und • in der Umkehrung auch Forschungszugänge und - instrumente hinsichtlich konkreter Erkenntnis- interessen und der praktischen Umsetzung zu prüfen, zu modifizieren und anzuwenden. • Sie üben wissenschaftliche Diskurse ein und er- werben das Selbstverständnis, ihre fachlichen Entscheidungen auf diesem Wege fundiert zu be- gründen, zu vertreten und das dem pflegerischen Nachwuchs zu vermitteln. Die Planung und Durchführung eigener empiri- scher Projekte erschließt den Studierenden Chancen und Möglichkeiten sowie Fallstricke und Grenzen von empirischer Forschung. Sie erwerben damit Fachkompetenz in zweierlei Hinsicht: zum einen bezogen auf das Fachwissen des zu erforschenden Gegenstandes/der Fragestellung und zum ande- ren bezogen auf die Ausgestaltung, Begründung und Durchführung der Schritte des Forschungs- prozesses: Formulierung des Erkenntnisinteresses, Eingrenzung und Präzisierung der Fragestellung, Entwicklung des Forschungsdesigns, Erarbeitung von Kriterien der Probandenauswahl, Klärung von forschungsethischen Aspekten, Entwicklung der Er- hebungsinstrumente, Datenfixierung und -verwal- tung, -auswertung, -darstellung und am Ende eine adressatengerechte didaktische Aufbereitung und Präsentation von Ergebnissen. Die Studierenden erwerben Methodenkompetenz, denn sie lernen es, wissenschaftliche Methoden und Vorgehensweisen auf die je eigene Fragestellung/ Problemstellung hin zu prüfen, anzuwenden und im Diskurs innerhalb der eigenen Forschungsgruppe und auch in größeren Forschungskolloquien argu- mentativ zu begründen. Damit erwerben sie zugleich notwendig personale und soziale Kompetenz. Denn sie werden in der engen Zusammenarbeit innerhalb der Forschungsteams/ Forschungsgruppen Kom- munikations-, Argumentations-, Solidaritäts- und Kritikfähigkeit einüben. Modularer und zeitlicher Aufbau 1.bis 3. Semester: Die große Bandbreite der For- schungsthemen und zum Teil auch die Brisanz der die Studierenden interessierenden Fragen ergeben sich zum einen aus den Inhalten der verschiede- nen Module und zum anderen aus den (zum Teil langjährigen) beruflichen Erfahrungen der Studie- Forschung mit und von Studierenden als Möglichkeit der Einsozialisierung in den wissenschaftlichen Diskurs ist m.E. grundlegend für die Professionalisierung der Gesundheitsfachberufe. Denn der Erwerb eines wissen- schaftlichen Habitus ist für die Gesundheitsfachberufe von besonderer Bedeutung: Titel

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