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Spektrum8

28 aufwand lediglich bei einer Stunde pro Woche. An Universitäten wenden Bache- lorstudierende durchschnittlich 37,4 Stunden und an Fachhochschu- len 36,6 Stunden pro Woche für ihr Studium auf. Bei rund einem Drittel übersteigt der Aufwand nach eigenen Angaben jedoch regelmäßig die 40-Stunden- Marke, 15 Prozent (Universität) bzw. 12 Prozent (HS) verbringen sogar mehr als 50 Stun- den wöchentlich mit dem Studium. Wie bei den alten Studiengängen gibt es natürlich auch bei den Bachelor- studiengängen fächerspezifizische Unterschiede. Diese gleichen sich jedoch an, wenn neben dem Studium noch einer Erwerbsarbeit nachgegangen wird. In die- sem Fall beträgt die Arbeitsbelastung im Durchschnitt deutlich über 40 Stunden, wobei der Anteil für das Studium um mehrere Stunden geringer als bei den nicht-erwerbstätigen Studierenden ausfällt. Was könnte besser laufen? Die Ergebnisse der 19. Sozialerhebung sind inzwi- schen drei Jahre alt. Doch noch immer hat sich ins- besondere das Gefühl der psychischen Überlastung bei vielen Studierenden nicht verflüchtigt. Zwar wurde an vielen Hochschulen inzwischen mit der Überprüfung der oftmals eilig eingeführten und stark überfrachteten neuen Studienstruktur begon- nen, doch noch immer steigt die Zahl der hilfesu- chenden Studierenden bei den psychosozialen Bera- tungsstellen. Hieran wird deutlich: Der überzogene Druck ist nach wie vor im Kessel. Titel Um ihn zu reduzieren, müssen unter anderem die Freiräume im Studium wieder erhöht werden. Gleichzeitig ist die Politik gefragt. Denn neben einer Verbesserung der Studien- und Prüfungsordnungen bedarf es auch einer Weiterentwicklung des BaföGs hin zu einer an den Bolognazielen orientierten und den tatsächlichen Lebenshaltungskosten entspre- chenden Studienfinanzierung, um möglichst vielen jungen Menschen die Chance auf die Erreichung eines Hochschulabschlusses zu geben. André Schnepper Vizepräsident des Deut- schen Studentenwerks (DSW); promoviert derzeit am Historischen Seminar der Universität Münster Foto: Kay Herschelmann Ganz klar, was besser laufen könnte: Für 38% auf jeden Fall eine Erhöhung der Einnahmen auf die Gauß‘sche Normalmaß-Spitze, nämlich 701 bis 800€ pro Monat. 11 7 5 2 2 4 4 13 15 18 19 Einnahmeverteilung 2009 - Studierende nach Höhe der monatlichen Einkommen Bezugsgruppe „Normalstudent“, in % bis400 401 bis500501 bis600601 bis700701 bis800801 bis800901 bis1.0001.001 bis1.100 1.101 bis1.200 1.201 bis1.300 über1.300 Einnahmen in € Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009, S. 14.

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