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Diversity

Der Begriff „Diversity“ (Vielfalt, Verschiedenheit) meint die Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Menschen bezüglich sichtbarer und unsichtbarer Merkmale wie Geschlecht, Nationalität, kulturelle Verschiedenheit, unterschiedliche Altersgruppen, Weltanschauung, Religion sowie Menschen mit Handicap. Als Managementaufgabe in Unternehmen – oder Hochschulen – steht der Begriff für das Respektieren und Anerkennen dieser Vielfalt in Bezug auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in Bezug auf die Studierenden.

Diversity ist einer der größten Reichtümer der Menschheit. Diversity bedeutet: Etwas miteinander tun im Sinne von Interaktionen unterschiedlicher Personen. Es geht um die Wertschätzung vielfältiger Potenziale und darum, dies als etwas Positives zu begreifen, stärker wahrzunehmen und als gegenseitige Bereicherung zu betrachten. Im Bildungsbereich zielt Diversity(-Management) auf übergeordnete gesellschaftliche Ziele ab, das heißt die Verwirklichung von Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit, aber auch die Nutzung der vielfältigen Potentiale der Studierenden in der Lehre.

Diversity ist ein Konzept, das nicht nur in der Wirtschaft, sondern in Hochschulen, unterschiedlichen Organisationen, in Verwaltungen und auch im Non-Profit-Sektor vorhanden ist. Trotzdem steht man in Deutschland diesem Begriff mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Dies hat sicherlich mit der Schwierigkeit des Perspektivwechsels zu tun. Die Begegnung mit der Andersartigkeit fasziniert uns. Verschiedenheit kann jedoch auch zum Nichtverstehen und damit zu Frustration führen. Bei manchen Menschen löst sie zudem eine gewisse Unsicherheit, ja Angst, aus.

Es ist klar, dass dieses Miteinander von „Eigenem“ und „Anderem“ nicht frei von Konflikten ist. Doch dürfen diese Konflikte nicht chronisch und das Miteinander nicht allein auf die Differenzen reduziert werden.

Das Potenzial besteht darin, zu erkennen, dass ein kreativer und wertschätzender Umgang mit Diversity zu etwas Neuem führen kann, von dem die gesamte Gesellschaft zu profitieren vermag. Es handelt sich um einen permanenten Prozess, bei dem alle Beteiligten voneinander lernen können, vorausgesetzt, sie möchten es.

Mit Diversity sind zahlreiche Herausforderungen, aber auch weitreichende Chancen verbunden. Die größte Herausforderung in diesem Kontext ist es, weg von der Existenz des Nebeneinanders hin zu einem handlungsorientierten Miteinander zu gelangen.

Die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen hat im Dezember 2010 die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Hierdurch gehört die Hochschule nun zu einem Kreis von ca. 900 Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, die die Einführung einer Unternehmenskultur, die auf Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt beruht, als einen Schlüsselfaktor für ihren Erfolg sehen. In diesem Zuge berücksichtigt die Hochschule Vielfalt in ihrer Kultur und in Prozessen, informiert und sensibilisiert ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und berichtet regelmäßig über die aktuellen Trends, Konferenzen, Projekte und zahlreichen Aktivitäten.

Das Thema Diversity ist für die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen nicht neu. Der Diversity-Gedanke ist in der Strategie der Hochschule bereits an vielen Stellen verankert. Die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen wurde 2002 - als eine der ersten Hochschulen bundesweit - als „Familiengerechte Hochschule“ auditiert. Seitdem wurde sie bereits 4-mal re-auditiert. Außerdem hat die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen bereits im Jahr 2010 die "Charta der Vielfalt" unterschrieben. Darin verpflichtet sie sich für alle Hochschulmitglieder ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Im Juni 2014 wurde das neue Leitbild der Hochschule verabschiedet. Als zentrales Steuerungsinstrument war es neben dem Audit "Familiengerechte Hochschule" und der "Charta der Vielfalt" eine wichtige Grundlage, um Ziele und Maßnahmen für das Diversity Konzept abzuleiten. Des Weiteren erfolgten noch leitfadengestützte Interviews mit Hochschulmitgliedern aus allen Bereichen.

Im Leitbild wurden zentrale Diversity-Strategien verankert, wie

  • die Förderung von Chancengleichheit und Wertschätzung,
  • die Entfaltung von gesellschafts- und bildungspolitischen Engagement in der Idee einer Offenen Hochschule,
  • die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und/oder Studium in unterschiedlichen Lebenslagen,
  • die Unterstützung von Bildungsaufstiegen,
  • die Entwicklung von diversity-gerechten individuellen Beratungs- und Betreuungsangeboten für Studierende,
  • die Übernahme von gesellschaftspolitischer Verantwortung als öffentliche Bildungseinrichtung,
  • die Förderung von Internationalisierung in der Lehrenden- und Studierendenschaft sowie
  • dem Schaffen von gesunden Studien- und Arbeitsbedingungen an der Hochschule.

Diese Strategien wurden in den Handlungsfeldern der Hochschule in Zielen konkretisiert und durch umsetzbare Maßnahmen operationalisiert.

Abbildung: Handlungsfelder der Hochschule
Definition der Handlungsfelder analog zum Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ aber Ergänzung um die Bereiche „Forschung und Internationales“

Das vorliegende Konzept, mit dem Entwicklungsstand Dezember 2014, wurde am 28. Januar 2015 im Senat verabschiedet. Im Rahmen der Qualitätssicherung sollen die darin aufgeführten Ziele und Maßnahmen in regelmäßigen Abstanden evaluiert und weiterentwickelt werden.

Kontakt

Prof. Dr. Petra Weber-Dreßler

Gleichstellungsbeauftragte

Ernst-Boehe-Str. 4
67259 Ludwigshafen

B 122+49 621 5203-201+49 621 5203-200

Petra Schorat-Waly

Profilbild Petra Schorat-Waly