Projekte
Willkommen auf unserer Projektseite für die Studiengänge Gesundheitsökonomie im Praxisverbund (GiP) und Health Care Management (HCM)! Hier stellen wir Ihnen innovative Projekte vor, die in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen der Gesundheitsbranche durchgeführt werden. Diese praxisorientierten Projekte bieten unseren Studierenden die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen anzuwenden und wertvolle Erfahrungen in realen Arbeitsumgebungen zu sammeln.
Die Vorteile solcher Kooperationen sind vielfältig: Für Studierende eröffnen sich Chancen zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung, während sie gleichzeitig wichtige Kontakte in der Branche knüpfen können. Institutionen profitieren von frischen Ideen und Perspektiven, die unsere Studierenden einbringen, sowie von der Möglichkeit, potenzielle zukünftige Mitarbeiter kennenzulernen. Darüber hinaus können durch gemeinsame Projekte Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen entwickelt werden.
Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um innovative Ansätze im Gesundheitssektor zu fördern. Wenn Sie gemeinsam mit uns spannende Projekte realisieren möchten, nehmen Sie gerne Kontakt auf!
Ansprechpersonen
Bachelorstudiengang Gesundheitsökonomie im Praxisverbund (GiP) | Masterstudiengang Versorgungssteuerung im Gesundheitswesen - Health Care Management (HCM) |
Frau Marcella Eierdanz | Frau Christine Preis |
0621/5203-268 | 0621/5203-182 |
marcella.eierdanz@ 8< SPAM-Schutz, bitte entfernen >8 hwg-lu.de | christine.preis@ 8< SPAM-Schutz, bitte entfernen >8 hwg-lu.de |
Leistungs- und Vertriebscontrolling für neue Satzungsleistungen einer Krankenkasse (Sommersemester 2025)
Durch den steigenden Kostendruck in der GKV verschärft sich zunehmend der Wettbewerb um Mitglieder und Versicherte zwischen den gesetzlichen Krankenkassen. Längst zählt nicht mehr allein der Preis, welcher sich im Zusatzbeitragssatz widerspiegelt. Es geht auch um attraktive Mehrleistungen für bestimmte Versichertengruppen, um sich am Markt erfolgreich positionieren zu können.
Im Rahmen eines Praxisprojektes konzipierten Studierende des dualen Studiengangs Gesundheitsökonomie an der HWG Ludwigshafen in Zusammenarbeit mit der Bosch BKK ein Controllinginstrument zur Steuerung von neu eingeführten Satzungsleistungen (zum Vorgehen siehe Abb. 1). Im Juni präsentierten die Studierenden ihre Ergebnisse am Unternehmenssitz der Krankenkasse in Stuttgart. Im Fokus des Praxisprojektes standen
- die Erhebung des Informationsbedarfs. Hier zeigte sich ein Bedarf insbesondere in den Bereichen Prozessmanagement, Effektivität der Zielgruppenansprache und Wirtschaftlichkeit,
- Herleitung von KPIs und deren Beschreibung mittels detaillierter Kennzahlensteckbriefe,
- Entwicklung von Vorschlägen zur Festlegung von Grenzwerten,
- Visualisierung über ein Dashboard (Abb. 2) sowie
- Formulierung von Empfehlungen für das weitere Vorgehen.
Die Analyse basierte auf betrieblichen Leistungsdaten, welche vom Kooperationspartner pseudonymisiert zur Verfügung gestellt wurden.
Der gemeinsame Abschlusstermin in Stuttgart bot nicht nur die Gelegenheit, die Projektergebnisse persönlich vorzustellen, sondern ermöglichte auch einen direkten fachlichen Austausch mit den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern der Krankenkasse. Das Projekt machte für alle Beteiligten erfahrbar, wie anwendungsorientiertes Lernen und akademische Lehre erfolgreich miteinander verzahnt werden können.
Gewinnung und Bindung von Pflegekräften bei ambulanten Pflegediensten (Sommersemester 2024)
Praxisnah und komplex – zwei Schlagworte, die die Fallstudie im Rahmen des dualen Gesundheitsökonomiestudiums beschreiben. Im Laufe des 4. Semesters haben die Studierenden des 4. Semesters im Studiengang „Gesundheitsökonomie im Praxisverbund“ die Fallstudie mit dem Thema Personalgewinnung und -bindung von Pflegefach- und -hilfskräften bei ambulanten Pflegediensten bearbeitet. Die Fallstudie erfolgte in Zusammenarbeit mit Rudolf Naumann, dem Inhaber von SEBENA, einem ambulanten Pflegedienst aus Ludwigshafen und Mannheim. Die Zusammenarbeit mit dem Praxispartner spiegelt einen Kerngedanken des Studiengangs wider und bot einen interessanten Austausch. Die ambulante Pflege ist eine vom Fachkräftemangel betroffene Branche. Ziel der Fallstudie war die Identifikation und Ausarbeitung konkreter Maßnahmen zur Personalgewinnung und -bindung für ambulante Pflegedienste. Dieses Ziel erreichten die Studierenden über die Bearbeitung verschiedener Arbeitspakete mit den Schwerpunkten der Informationsgewinnung in Bezug auf den Fachkräftemangel in der Pflege, den Markt für ambulante Pflegeleistungen und den Vergütungssystemen nach SGB V und SGB XI für Pflegeleistungen. Darauf aufbauend erfolgte die Spezifizierung des Auftrags und Vorgehens unter Abstimmung mit dem Praxispartner SEBENA. Die Ist-Analyse zu den Arbeitsbedingungen in der Pflege, der Arbeitszufriedenheit und den Problemfeldern sowie die ausführlichen persönlichen Gespräche mit den Pflegefachkräften von SEBENA bildeten die Grundlage für die anschließende SWOT-Analyse. Vier wesentliche Maßnahmen, die im Rahmen der Fallstudie herausgearbeitet wurden, sind partizipative Führungsmodelle, die Digitalisierung und technologische Innovationen sowie flexible Arbeitszeitmodelle. Es war spannend, den Bereich der Pflege kennenzulernen. Die Zukunftsträchtigkeit und Praxisorientierung des Studiengangs wurden in der Fallstudie sehr deutlich. Betreut wurde die Fallstudie hochschulseitig von Prof. Dr. Eveline Häusler und Prof. Dr. Elke Raum.
Studierende: Sofia Alessi, Anastasia Hart, Marvin Kermer, Olivia Recktenwald, Laura Sklorz, Saskia Spoor, Sophie Stronz, Beyza-Nur Yilmaz
Abschlussarbeiten
Hier präsentieren wir Ihnen eine Auswahl an besonders innovativen und praxisrelevanten Abschlussarbeiten, die von unseren Studierenden verfasst wurden. Diese Arbeiten spiegeln nicht nur das Engagement und die Kreativität unserer Studierenden wider, sondern bieten auch wertvolle Einblicke in aktuelle Themen und Herausforderungen der Gesundheitsbranche.
Sie können sich vorstellen, ein Praxisthema in Ihrer Institution anzubieten? Hier erhalten Sie einen Überblick über Themenbereiche, Rahmenbedingungen und Kontaktpersonen. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Bachelorarbeit Gesundheitsökonomie im Praxisverbund (GiP) | Masterarbeit Versorgungssteuerung im Gesundheitswesen - Health Care Management (HCM) | |
Bearbeitungsdauer | 3 Monate | 6 Monate |
Umfang | 30-60 Textseiten (inkl. Abbildungen und Tabellen) | 60-80 Textseiten (inkl. Abbildungen und Tabellen) |
Themenbereiche | Medizin, Public Health, Prävention, Gesundheitsförderung, Management, Digitalisierung und KI im Gesundheitswesen, Controlling | Versorgungsforschung, Prävention, Gesundheitsförderung, Versorgungssteuerung, Innovationsmanagement, Management und Controlling im Gesundheitsbereich |
Zukunftsorientierte Rekrutierung von Pflegefachkräften aus Drittstaaten zur Sicherstellung und Weiterentwicklung der Langzeitpflege: Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen am Beispiel philippinischer Pflegefachkräfte
Die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung alter Menschen ist eine der bedeutendsten gegenwärtigen und künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen. Angesichts des akuten „Pflegenotstands“ rekrutieren Altenpflegeeinrichtungen seit mehreren Jahren Pflegekräfte aus Drittstaaten, d.h. Ländern außerhalb der EU. Eines der wichtigsten Rekrutierungsländer sind die Philippinen.
Die Rekrutierung stellt die Pflegeeinrichtungen vor große Herausforderungen: Die rekrutierten Pflegekräfte müssen möglichst schnell als Fachkräfte anerkannt, effizient und effektiv auf ihre beruflichen Aufgaben vorbereitet und vor allem möglichst langfristig in den Einrichtungen gebunden werden.
Die Forschungsarbeit basiert auf zwei Hypothesen: Einerseits können Altenpflegeeinrichtungen durch wertschätzende Unterstützung bei der sozialen und beruflichen Integration den Verbleib rekrutierter Pflegekräfte erreichen. Andererseits haben philippinische Pflegekräfte qua Studium und kultureller Sozialisation besondere Kompetenzen für die Pflege alter Menschen. Demzufolge besteht ein enger Zusammenhang zwischen Integration, Kompetenzentfaltung und Bindung rekrutierter Pflegekräfte. Die Arbeit untersucht die Begleitung, Unterstützung und Förderung philippinischer Pflegekräfte in den Altenpflegeeinrichtungen, die seit mindestens drei Jahren rekrutieren. Hierfür werden Experteninterviews mit für Rekrutierung und Integration Zuständigen geführt. Um den Integrationsprozess und die Kompetenzen philippinischer Pflegekräfte aus einer zweiten Perspektive zu analysieren, werden Erfahrungen und Einschätzungen von Agenturen erhoben, die – neben anderen Ländern – auch auf den Philippinen rekrutieren. Angesichts der beiden Hypothesen ist die Arbeit auf zwei Forschungsbereiche orientiert. Durch die Experteninterviews wird im ersten Forschungsbereich evaluiert, welche Maßnahmen zur Integration und längerfristigen Bindung der philippinischen Pflegekräfte notwendig sind. Dabei werden sowohl die beruflichen Aspekte der Integration (Anleitung, Einarbeitung, Umgang mit Stereotypisierungen in den Teams, Vorbereitung der staatlichen Anerkennung als Fachkraft) als auch die persönlichen und sozialen Dimensionen (Wohnen, Freizeitgestaltung, Familienzusammenführung) untersucht. Im zweiten Forschungsbereich wird evaluiert, ob und wie philippinische Pflegekräfte
durch ihre a) pflegefachlichen und b) sozial-emotiven Kompetenzen zur Weiterentwicklung der Langzeitpflege beitragen.
Den Hintergrund der Experteninterviews bilden Analysen der Qualifizierung von Pflegekräften auf den Philippinen, der dortigen Werte und Normen, der deutschen Rekrutierungs- und Anerkennungsregularien sowie ein historischer Exkurs über die erste Phase der Rekrutierung philippinischer Pflegekräfte in den 60er Jahren.
Die zentralen Erkenntnisse: Eine langfristige Rekrutierung philippinischer Pflegekräfte für die Altenpflege ist möglich. Einrichtungen und pflegebedürftige alte Menschen gewinnen hochmotivierte und hochkompetente Pflegekräfte. Philippinische Pflegekräfte leben und arbeiten sich schnell ein, im beruflichen Alltag sind sie stressresistent und belastbar; im Kollegium und bei den Bewohnern sind sie - besonders aufgrund ihrer sozial-emotiven Kompetenzen - beliebt und angesehen. Sie sind lern- und weiterbildungsorientiert und offen für betriebliche Karriereplanungen.
Die Ergebnisse der Experteninterviews werden auf ihre Übertragbarkeit auf Pflegekräfte aus anderen Herkunftsländern reflektiert und münden in Handlungsempfehlungen für rekrutierende Pflegeeinrichtungen. Schlüsselaufgaben einer gelingenden Rekrutierung sind u.a. Förderung der sprachlichen Kompetenz, Unterstützung bei der Familienzusammenführung, planvolle Einarbeitung, Unterstützung bei der Anerkennung als Fachkraft und Karriereperspektiven für die rekrutierten Pflegekräfte.
(Abstract Masterarbeit von Marcella Eierdanz)