Ab dem 30. September 2025 wird im C-Gebäude (Foyer vor der Bibliothek) unserer Hochschule eine Ausstellung zum Thema „Wohnungslose im Nationalsozialismus“ gezeigt. Es handelt sich dabei um eine Wanderausstellung, die die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. aus Berlin seit 2004 bundesweit an Institutionen und Einzelpersonen verleiht. Auf 13 Ausstellungsplakaten werden verschiedene Schwerpunkte des Themas „Wohnungslose im Nationalsozialismus“ behandelt.
Geboren wurde die Idee aus dem Studienschwerpunkt „Soziale Arbeit und Armut“ heraus von dem Studierenden Alexander Wilking, der die Ausstellung als studentische Hilfskraft auch zusammen mit Prof. Dr. Andreas Rein (einer der beiden Schwerpunktleiter) betreut.
Die Ausstellung wird am 30. September 2025, 18.00 Uhr, mit einem Vortrag von Alfons Ims im Auditorium (C-Gebäude) zum Thema „Das Leben der Familie Ims in der Pfalz“ eröffnet. Die Familie Ims lebte in großer Armut in verschiedenen Elendsvierteln der Stadt Kaiserlautern. Während des Nationalsozialismus wurde die Familie als „asoziale Großfamilie“ verfolgt und auseinandergerissen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen.
In einem weiteren Vortrag am 7. Oktober 2025 wird Prof. Dr. Thomas Wagner von der Technischen Hochschule Mannheim zu dem Thema „Die Kolonie der asozialen Mieter“ sprechen.Hierbei geht es um die Geschichte des ältesten Ludwigshafener Notwohngebietes, dem „Bruchwiesenviertel“, das zwischen Mitte der 1920er und 1970er Jahre existierte. Der Vortrag wird dabei vor allem die Entwicklungen während der Zeit des Nationalsozialismus in den Blick nehmen. Auch dieser Vortrag beginnt um 18.00 Uhr und wird im Auditorium stattfinden.
Die kleine Veranstaltungsreihe schließt mit einem Vortrag von Merle Stöver, Doktorandin am Institut für Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, zum Thema „Sozialdarwinistische Zustände. Tödliche Gewalt gegen wohnungslose Menschen“. Der Vortrag findet am 20. Oktober 2025 um 19.00 Uhr statt. Allein im Jahr 2024 starben in Deutschland ca. 20 wohnungs- bzw. obdachlose Menschen durch Gewalt. Der Vortrag beleuchtet einerseits Gewalterfahrungen von wohnungslosen Menschen und diskutiert andererseits Motive und Motivationen sozialdarwinistischer Gewalt.
Die Ausstellung endet am 21. Oktober 2025.