Dass die diesjährige EMPOWER Transfer-Veranstaltung in einem früheren Schwimmbad stattfindet, war den Besucher:innen vorab bekannt. Dennoch zeigten sich einige am Montagnachmittag überrascht davon, dass das Becken tatsächlich noch randvoll mit Wasser gefüllt und darauf sogar Kunst installiert ist. Überhaupt ist das Ehemalige Hallenbad Nord, das inzwischen von der Betreiberin des Gemeinschafts-Müllheizkraftwerks Ludwigshafen (GML) betrieben und als Löschwasserreservoir genutzt wird, ein ganz ungewöhnlicher Ort. Wie GML-Geschäftsführer Jochen Schütz erklärte, wird er ein paar Mal im Jahr für besondere Anlässe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – so auch beim EMPOWER Transfer Splash am 23. September.
Um dem Publikum die Idee von EMPOWER näherzubringen, hatte Moderator Prof. Dr. Peter Mudra zu Beginn der Veranstaltung mit Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher (Hochschule Mainz), Prof. Dr. Sandra Bensch (Katholische Hochschule Mainz), Prof. Dr. Bruno Grimm (Technische Hochschule Bingen), Prof. Dr. Henning Kehr (Hochschule Worms) sowie Prof. Dr. Jutta Rump (Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen) von jeder der fünf am Verbund beteiligten Hochschulen einen Gast in seine kleine Podiumsrunde am Beckenrand geholt. Einige davon waren bereits in die Antragsphase des BMBF-geförderten Projekts eingebunden und wussten zu berichten, dass das Zukunftsinstitut etwa zur gleichen Zeit Megatrendthemen definierte und alle fünf EMPOWER-Hochschulen jeweils eins davon besetzten. Ziel von EMPOWER war und ist es, diese Exzellenz in Connectivity, Health, Cyber Security, Sustainability und New Work im Verbund zusammenzuführen, so dass die beteiligten Hochschulen interdisziplinär zusammenarbeiten und gegenseitig profitieren. Unter anderem am Beispiel der Hebammenwissenschaftlerinnen aus Ludwigshafen, die über EMPOWER den Gesundheitsschwerpunkt der Katholischen Hochschule Mainz bereichern, zeigt sich nach gut anderthalb Jahren Projektlaufzeit, dass das zugrundeliegende Konzept aufgegangen ist.
Wissenschaftstransfer als Grundelement
Teil der EMPOWER-Vision war es auch, dass die Erkenntnisse aus dem Verbund und den daraus resultierenden Pilotprojekten Wirtschaft und Gesellschaft in der Region zugutekommen. So passte es denn auch gut, dass GML-Geschäftsführer Schütz die Perspektive der Wirtschaft in das ansonsten professorale Transfer Splash-Podium einbrachte und die Bedeutung von Kooperationen zwischen den verschiedenen Akteuren hervorhob.
Nach der Diskussionsrunde setzte Jutta Rump beim Transfer Splash noch einen Akzent auf New Work – das Schwerpunktthema, das die HWG LU in den EMPOWER-Verbund einbringt. In ihrer Keynote „New Work schwappt in die Arbeitswelt“ skizzierte die Leiterin des Ludwigshafener Instituts für Beschäftigung und Employability – IBE zunächst einmal die am Arbeitsmarkt vorherrschenden Rahmenbedingungen wie Arbeitskräfte-, Nachwuchs- und Fachkräftemangel, um anhand der demografischen Entwicklungen den Ausblick zu wagen: „Theoretisch muss der Nachwuchs fast doppelt so viel können und leisten, um die demografische Lücke auszugleichen. Es bedarf eines erheblichen Kompetenz- und Produktivitätszuwachs‘.“ Wie lässt es sich da gegensteuern und welche Kernkompetenzen sind gefragt? Was umfasst das Konzept New Work eigentlich und was kann es ausrichten in einer Arbeitsumgebung, die von Knappheiten und permanentem Wandel geprägt ist? Rump, gefragte Expertin in Sachen moderne Arbeitswelt, gewährte den Anwesenden interessante Einblicke in ihr Fachgebiet.
Ausklang bei Networking und Saxophonmusik
Im Anschluss konnten sich die Besucher:innen noch an Themeninseln zu den fünf EMPOWER-Megatrends informieren, die an verschiedenen Stellen des Hallenbads installiert waren und bei der Gelegenheit mit dem EMPOWER-Team sowie den anderen Gästen ins Gespräch kommen. Wie schon beim Warm up und in den Pausen sorgte unterdessen ein Saxophonist von der Empore aus für die passende musikalische Untermalung.
EIN HERZLICHES DANKESCHÖN GEHT AN DIE GML, UNSERE GASTGEBERIN BEIM TRANSFER SPLASH
Weitere Informationen zum Verbundprojekt EMPOWER: https://empower-rlp.de/
Download Präsentation „New Work schwappt in die Arbeitswelt“ von Prof. Dr. Jutta Rump: https://seafile.rlp.net/f/3bffc426cc704608a73a/
Mehr zur Geschichte des Ehemaligen Hallenbads Nord unter https://www.gml-ludwigshafen.de/geschichte-ehemaliges-hallenbad-nord#:~:text=Das%20Ehemalige%20Hallenbad%20Nord%20war,eine%20Sportanlage%20mit%20Schwimmhalle%20vor.