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HWG LU beim Deutschen Hebammenkongress in Münster

Vom 5. bis 7. Mai 2025 fand in Münster der 18. Deutsche Hebammenkongress statt, der mit rund 1.800 Hebammen vor Ort und weiteren 800 digital zugeschalteten Teilnehmerinnen einen beeindruckenden Rahmen für den Austausch zu aktuellen Themen rund um Geburtshilfe, Hebammenwissenschaft und auch Berufspolitik lieferte. Die Veranstaltung bot ein vielfältiges Programm aus Vorträgen, Workshops und Symposien zu klinischen, außerklinischen sowie gesellschaftspolitischen Aspekten des Hebammenwesens.

Auch die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (HWG LU) war mit einer engagierten Delegation vertreten und präsentierte spannende Forschungs- und Praxisbeiträge.

Miriam Beller, Studiengangskoordination und Praxisbegleitung an der HWG LU, stellte im Fachforum ihre Arbeit zur „Erstversorgung des deprimierten reifen Neugeborenen an der intakten Nabelschnur“ vor. In ihrer systematischen Literaturarbeit untersuchte sie die Auswirkungen des sogenannten „Intact Cord Resuscitation“ (ICR). Die Ergebnisse zeigen, dass die Erstversorgung am ungetrennten Nabelstrang die Vitalparameter der Neugeborenen signifikant verbessern und potenziell Hirnschäden vorbeugen kann. Ihr Vortrag verdeutlichte die Relevanz dieser Methode sowohl für die klinische als auch außerklinische Geburtshilfe und regte zur Diskussion über notwendige organisatorische Anpassungen in der Geburtshilfe an.

Léa Shah, Absolventin des Bachelorstudiengangs Hebammenwesen, präsentierte ein Poster mit dem Titel „Klimawandel und Intimate Partner Violence. Welchen Einfluss haben Hitze- und Dürreperioden auf die IPV-Prävalenz gegen Frauen?“ Ihre Arbeit befasste sich mit der Schnittstelle von Klimakrise und geschlechtsspezifischer Gewalt und zeigte auf, dass insbesondere Hitzewellen die Prävalenz von Gewalt in Partnerschaften erhöhen könnten. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, globale Entwicklungen wie den Klimawandel auch in der Ausbildung von Hebammen stärker zu berücksichtigen.

Dr. Rosemarie Horcher-Metzger widmete sich in ihrem Vortrag einem besonders sensiblen Thema: dem Kinderschutz. Unter dem Titel „Ein guter Umgang mit einem unguten Bauchgefühl. Mehr Handlungssicherheit im Kinderschutz“ vermittelte sie den Teilnehmenden praxisnahe Ansätze, wie Hebammen Kindeswohlgefährdungen sicher erkennen und angemessen handeln können.

Ein weiterer Höhepunkt war das Symposium zur Advanced Practice Midwifery (APM), das von Prof. Michaela Michel-Schuldt PhD, Prof. Dr. Joachim von der Heide und Olivia Märkl, Absolventin des Masterstudiengangs „Innovative Versorgungspraxis in der Pflege und im Hebammenwesen“, gestaltet wurde. Das Symposium setzte Impulse für die Weiterentwicklung der Hebammenprofession in Deutschland. Prof. Michel-Schuldt PhD beleuchtete die internationale Perspektive und beschrieb den Stand der Umsetzung von APM in Deutschland, während Prof. Dr. von der Heide die Parallelen zur Advanced Practice Nursing (APN) in der Pflege aufzeigte. Olivia Märkl präsentierte die Ergebnisse einer Delphi-Studie, die die Potentiale und Perspektiven einer Implementierung von APM in Deutschland untersuchte. Diskutiert wurde unter Beteiligung der Hebammen Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein als ehemaliges Mitglied des Wissenschaftsrats und Linda Rietschel, einer Advanced Practice Midwife am Universitätsklinikum Münster. Das Symposium machte deutlich: Für eine nachhaltige Verbesserung der geburtshilflichen Versorgungspraxis bedarf es neben gesetzlichen Anpassungen auch interdisziplinärer Zusammenarbeit, einer stärkeren Integration evidenzbasierter Praxis in die Hebammenarbeit und weiterhin Studiengänge, die auf die erweiterte und vertiefte Praxis von Hebammen und Pflegenden vorbereiten.

Der Hebammenkongress schloss an die 2. HEBA-PÄD an der Universität Münster an. Die HEBA-PÄD ist eine Fachkonferenz für Hebammenpädagogik im deutschsprachigen Raum, die den Austausch zu Lehre, Forschung und Praxis in der Hebammenbildung fördert. Cordula Fischer war in die Organisation der Veranstaltung involviert und Prof. Michaela Michel-Schuldt PhD hielt zusammen mit Silvia Ammann-Fiechter von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften einen Vortrag zum interkulturellen Lernender Hebammenstudiereden im International Student Midwives Network. 

Die Teilnahme der Delegation wurde insbesondere für die wissenschaftlichen Beiträge durch die hochschulinternen Fördermittel finanziell unterstützt.

Die HWG LU hat mit ihrer Präsenz in Münster erneut gezeigt, wie stark sie sich für die wissenschaftliche Fundierung und Weiterentwicklung des Hebammenwesens und der Pflege einsetzt und wichtige Impulse für die Zukunft der Geburtshilfe, Professionsentwicklung und der Frühen Hilfen setzt.

Fachkontakt:
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
Prof. Michaela Michel-Schuldt PhD
Professur Hebammenwissenschaft
E-Mail: michaela.michel-schuldt@ 8< SPAM-Schutz, bitte entfernen >8 hwg-lu.de

 

Podiumsdiskussion
Podiumsdiskussion (Bild: HWG LU/Hebammenwissenschaft)
Gruppenbild mit 5 Vertreterinnern der Hebammenwissenschaft aus LU
Die Delegation aus Ludwigshafen in Münster (Bild: HWG LU/Hebammenwissenschaft)
Gruppe von Zuhörerinnen
(Bild: HWG LU/Hebammenwissenschaft)
Miriam Beller beim Vortrag
Miriam Beller, Studiengangskoordination und Praxisbegleitung an der HWG LU, im Fachforum (Bild: HWG LU/Hebammenwissenschaft)
Mädchen vor wissenschaftlichem Poster
Absolventin Léa Shah bei ihrem Postervortrag (Bild: HWG LU/Hebammenwissenschaft)

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