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Spring School des Transatlantik-Instituts der HWG und dem College of Business der University of West Florida

Im Mai 2022 veranstaltete das Transatlantik-Institut (TI) in Kooperation mit der University of West Florida (UWF) die zweite Virtual Spring School und konnte auch die ersten Präsenzvorlesungen für deutsche MBA-Studierende wieder in den eigenen Räumlichkeiten durchführen.

Für die US-Studierenden des MBA Studiengangs „General and International Management“ am College of Business in Florida, welche bei Professor Richard Hawkins (UWF) die Vorlesung „Advanced Managerial Economics“ besuchen (genau wie die deutschen MBA-Studierenden), gab es in der Vergangenheit im Rahmen der Spring School eine Reise nach Deutschland.

Da die Reisetätigkeit für die diesjährige Spring School noch nicht möglich war, wurden Themen für ein virtuelles Veranstaltungsformat gewählt, welche die Europäische Union als Wirtschafts- und Währungsraum erläutern und auch die regionalen Besonderheiten von Rheinland-Pfalz zeigen.

Europäisches Parlament

Am ersten Tag der virtuellen Spring School stellte Janez Vouk vom Besucherzentrum des Europäischen Parlaments in Brüssel das Zusammenspiel zwischen EU-Parlament, EU-Kommission und EU-Rat bei der Gesetzgebung in der Europäischen Union vor.

Auch das Thema Brexit wurde aufgegriffen und wie sich dadurch die Verteilung der parlamentarischen Sitze veränderte. Nicht alle freigewordenen Mandate wurden auf die übriggebliebenen Länder verteilt, sondern auch für zukünftige EU-Erweiterungen reserviert. Anwartschaftsländer durchlaufen einen mehrjährigen Prüfungsprozess, der sowohl die wirtschaftliche Entwicklung und die demokratischen Strukturen bewertet. Der Anteil der Sitze im Parlament richtet sich nach der Bevölkerungszahl im jeweiligen Land. Es bekommen auch sehr kleine EU-Länder mindestens sechs Sitze, damit sich ihre Abgeordneten auf die Fraktionen verteilen können.

Das Europäische Parlament ist auch geprägt von dem faszinierenden Zusammenspiel der dolmetschenden Personen, die bei den Sitzungen simultan in 24 Sprache übersetzen, dabei dienen Englisch, Französisch und Deutsch als „Relay-Languages“. Vortragende haben bei den Aussprachen zu den Gesetzesentwürfen die Freiheit neben den Referenzsprachen auch in ihrer jeweiligen Muttersprache den Vortrag zu verwenden, wobei es klare Sprach-und Stilregelungen gibt; schließlich funktionieren Wortspiele oder Witze nicht jeder Sprache.

 

Business of Wine mit Weinprobe

Professor Dr. Richard Hawkins (UWF) konnte am Weincampus in Neustadt mit einen Vortrag über das „Business of Wine“ den hybriden Teil der Spring School eröffnen und erläutern, welche Rolle die Reputation von Weinen für das Marketing spielt. Vor Ort waren MBA-Studierende der Abschlussklasse des TI und jene, die im Januar 2022 in Pensacola ihr Studium gestartet hatten sowie Mitarbeitende von Transatlantik-Institut und Weincampus Neustadt. Die MBA-Studierenden und Mitarbeitenden der UWF wurden per Zoom zugeschaltet.

Im Anschluss begann Professor Dr. Dominik Durner vom Weincampus Neustadt die geführte Weinprobe unter dem Motto „from traditional to modern white wine styles - a journey through the German Pfalz region“. Es wurde aufgezeigt, wie sich die nachgefragten Weinsorten in Deutschland und weltweit verändern und Konsumenten die Auslieferung von „jungen Weinen“ besonders nachfragen. Zusätzlich lernten alle Beteiligten ihre eigene Sensorik zu schulen, geschmackliche Aromen zu entdecken und Bewertungen abzugeben. Bei wunderbaren Temperaturen konnte die Veranstaltung auf dem Gelände des Weincampus ausklingen, wobei die Vorlesung am nächsten Tag im Hinterkopf war.

Europäische Zentralbank

Beim dritten Spring School Tag waren Dieter Gerdesmeier, Nicola Hopkins und Julika Wolf die Gastgeber für die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt. Der Volkswirtschaftler Dieter Gerdesmeier gab einen Überblick zu Gremien, Aufgaben und Zukunftsthemen.

Ein wesentlicher Aufgabenbereich der EZB ist die Geldpolitik, welche zum Ziel hat, die Vermeidung von Inflation oder Deflation durch Preisstabilität zu erreichen. Hier wurde besonders auf die Unterschiede zur Federal Reserve Bank (FED) der USA eingegangen, da im Federal Reserve Act auch die maximale Beschäftigung der Bevölkerung und moderate langfristige Zinsen festgelegt sind.

Gerade in Hinsicht, auf die gestiegenen Leitzinsen in den USA, der steigenden Inflation im europäischen Wirtschaftsraum sowie den Kosten, welche die Bewältigung von Klimawandel und Pandemie mit sich bringen, hatten die Zuhörenden Fragen, mit welchem Instrumentarium die EZB handeln könne und mit welchen Szenarien gerechnet wird.

Nach Einschätzung des Referenten Dieter Gerdesmeier hat die EZB die Möglichkeit in kleinen Schritten Refinanzierungsmittel für die Banken und Leitzinspassungen vorzunehmen. Dabei sind die Maßnahmen stark davon abhängig, wie sich Löhne und Gehälter im europäischen Wirtschaftsraum entwickeln.

Allen beteiligten Akteuren der Veranstaltungsreihe danken wir herzlich für die informativen und kurzweiligen Vorträge und freuen uns auf die nächste Spring School gemeinsam mit der University of West Florida im Frühjahr 2023.

Der nächste Start des MBA-Programms des Transatlantik-Instituts in Kooperation mit der University of West Florida ist im Januar 2023. Bewerbungen werden bis Ende September 2022 entgegengenommen. Bei Interesse melden Sie sich direkt bei Frau Kathrin Paul (kathrin.paul@hwg-lu.de, 0621-5203-440).

Collage zur Spring School 2022
Bilder: Colourbox/Reder
Prof. Dr. Dominik Durner im Vortrag am Weincampus
Prof. Dr. Dominik Durner im Vortrag zur Weinsensorik
MBA Student bestimmt Aromen im Wein
MBA Student bestimmt Aromen
Studierendengruppe sitzt Loungemöbeln auf dem Weincampus
Winetasting outside