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Delegation der Sebha Universität Libyen zu Gast

Am 18. Juni 2025 begrüßte die HWG LU eine dreiköpfige Delegation der Sebha Universität aus Libyen, einschließlich des Präsidenten Dr. Masoud Al-Ragig, des Dekans der Pflegewissenschaftlichen Fakultät Saleh Ali Almannoni und Mohammed Alowa, der Direktor des International Cooperation Offices. Der Besuch erfolgte im Rahmen eines fachlichen Austauschs zur Stärkung der Hebammenausbildung in Nordafrika. Ziel der Kooperation ist es, die Gesundheitsversorgung von Müttern und Neugeborenen in Libyen – insbesondere in ländlichen und benachteiligten Regionen – durch den Aufbau moderner, praxisorientierter Ausbildungsstrukturen nachhaltig zu verbessern.

Libyen befindet sich seit Jahren in einer von politischer Instabilität und anhaltenden Konflikten geprägten Lage. Diese schwierigen Rahmenbedingungen beeinträchtigen auch das Gesundheitssystem des Landes erheblich. Es mangelt an funktionierender Infrastruktur, qualifiziertem Fachpersonal und einem verlässlichen Zugang zur medizinischen Versorgung – besonders im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit.

Nach einem herzlichen Empfang durch Dr. Michaela Michel-Schuldt, Professorin für Hebammenwissenschaft, und Kerstin Gallenstein, Leiterin des International Office, bot der Vormittag Gelegenheit zum intensiven fachlichen Austausch über Studienprogramme und internationale Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Hebammenwissenschaft. Ein besonderer Höhepunkt des Treffens war die feierliche Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding durch Prof. Dr. Gunther Piller, Präsident der HWG Ludwigshafen, das die Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit bildet.

Die Partnerschaft zwischen den beiden Hochschulen soll einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Ausbildungsqualität und Gesundheitsversorgung leisten. Dazu zählt die Qualifizierung von Lehrkräften, die Einführung praxisnaher Lehrmethoden sowie die Förderung internationaler Netzwerke. Die HWG LU bringt dabei ihre langjährige Expertise in der Hebammenausbildung ein: Als eine der ersten Hochschulen Deutschlands mit einem ausbildungsintegrierenden Studiengang bietet sie sowohl den Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft als auch den Masterstudiengang Innovative Versorgungspraxis an.

Am Nachmittag konnte sich die Delegation bei einem Besuch des hochmodernen Skills- und Simulationszentrums sowie der geburtshilflichen Abteilung des Diakonissenkrankenhauses in Speyer ein konkretes Bild von der praktischen Umsetzung innovativer Lehrkonzepte machen. Ein kulturelles Rahmenprogramm mit einer Führung durch Speyer und ein gemeinsames Abendessen rundeten den Besuch ab.

Das Projekt ist Teil eines strategischen Vorhabens zur internationalen Kapazitätsentwicklung und fokussiert auf den Austausch von Wissen sowie auf nachhaltige wissenschaftliche Zusammenarbeit. Langfristig soll es dazu beitragen, die Hebammenausbildung in Libyen zu professionalisieren, praxisorientiert weiterzuentwickeln und so die Versorgung von Müttern und Kindern im Land entscheidend zu verbessern. Der Austausch wurde vor rund einem Jahr von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Libyen im Rahmen des Projekts „Stärkung des Gesundheitssystems und der Pandemiebekämpfung in Libyen“ initiiert und der Besuch der Delegation aus Libyen wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

Fachkontakt:
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
Prof. Michaela Michel-Schuldt PhD
Professur Hebammenwissenschaft

Gruppenbild der libyschen und deutschen Vertreter
v.l.: Dekan Saleh Ali Almannoni, Mohammed Alowa, Direktor des International Cooperation Offices und Präsident Dr. Masoud Al-Ragig sowie Hochschulpräsident Prof. Gunther Piller, IO-Leiterin Kerstin Gallenstein und Hebammenwissenschaftlerin Prof. Michaela Michel-Schuldt (Bild: HWG LU)
Dr. Masoud Al-Ragig, Präsident der Sebha Universität Libyen, sowie Hochschulpräsident Dr. Gunther Piller zeigen die Kooperationsvereinbarungen
Dr. Masoud Al-Ragig, Präsident der Sebha Universität Libyen, sowie Hochschulpräsident Prof. Gunther Piller nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung (Bild: HWG LU)