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Spektrum 11

6 Titel Spektrum: Herr Prof. Dr. Dallmann, Sie haben als Interimspräsident die Anfangsphase des Zusammen- schlusses begleitet. Vor welchen Aufgaben standen Sie damals? In erster Linie ging es zunächst einmal ganz pragmatisch um eine formale Harmonisierung. Durch die Unsicherheiten im Vorfeld der Fusion war es aufseiten der EFH zu einem regelrechten Inno- vationsstau gekommen, und wir hatten gut damit zu tun, Studium und Lehre neu zu strukturieren, Qualitätsstandards zu etablie- ren und die Gegebenheiten der Hochschule an die neuen Rah- menbedingungen anzupassen. Auch darf man nicht vergessen, dass nicht nur zwei Hochschulen fusionierten, sondern gleichzei- tig auch die beiden ursprünglich selbstständigen Fachbereiche der Evangelischen Fachhochschule, Soziale Arbeit und Pflege, zum neuen Fachbereich IV Sozial- und Gesundheitswesen zusam- mengeführt wurden. Wichtige Aufgaben waren da- mals die Etablierung einer Eva- luationsordnung im Zuge des Qualitätsmanagements und das Ausarbeiten des Hochschulent- wicklungsplans. Beides wurde vom damaligen Präsidenten, Pro- fessor Anders, angeschoben und in mehreren Arbeitskreisen teils heftig diskutiert. Beides war auf- grund politischer Vorgaben drin- gend geboten, zumal vonseitens des Ministeriums die Verabschie- dung des Hochschulentwicklungs- plans mit den Planungen für den Neubau verknüpft worden war. Die Fusion vollzog sich zudem vor veränderten hochschulpo- litischen Rahmenbedingungen. Zum einen ging es um die Eta- blierung und Fortführung der Veränderungen im Rahmen des Bologna-Prozesses. Die Fach- hochschule für Wirtschaft hat- te ihre Studiengänge bereits auf die neuen Formate umgestellt, während es aufseiten der Evan- gelischen Fachhochschule nicht nur Bedenken gab, sondern auch die politische Vorgabe, Verände- rungen und Innovationen nicht vor der Klärung der Zukunft der Evangelischen Fachhochschu- le durchzuführen. Zum anderen sollte – was sich am neuen Hoch- schulgesetz zeigt – die Zentrale, insbesondere die Position des Präsidenten, gestärkt werden, während die Kulturen beider Hochschulen die Eigenständig- keit der Fachbereiche als hohes Gut schätzten und heute noch schätzen. Spekrum: Das klingt nach Kon- fliktpotential. Lief diese‚ „forma- le Harmonisierung“ weitgehend spannungsfrei ab? Es gab natürlich Reibungen und auch Reibungsverluste. Die aus- gehandelten Lösungen waren immer Kompromisse, immer Zugeständnisse an die eine oder andere Seite. Die Zusammenfüh- rung lief im Vergleich zu anderen Hochschulfusionen vergleichswei- se entspannt ab. Das lag sicherlich daran, dass das Fächerspektrum „Streben nach einer Kultur der Anerkennung“ Prof. Dr. Hans-Ulrich Dallmann, Vizepräsident der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, bilanziert die ersten fünf Jahre des Zusammenschlusses von EFH und FH Ludwigshafen. der beiden Hochschulen kaum Überschneidungen hatte. Zum anderen war die Arbeit im eigens eingesetzten Lenkungsausschuss von Anfang an partnerschaftlich angelegt. Alle Beteiligten haben auf Augenhöhe miteinander ver- handelt. Spektrum: Heute, fünf Jahre nach der Fusion: Würden Sie sagen, die Ziele von damals sind erreicht? Die formale Organisation haben wir, denke ich, recht erfolgreich und vergleichsweise übereinstim- mend umgesetzt. Organisati- onsstrukturen sind ja immer ab- hängig von den sich wandelnden Rahmenbedingungen und daher ohnehin prozesshaft. Was den Fachbereich IV angeht, haben wir durch die Umstrukturie- rungsmaßnahmen inzwischen einen sehr befriedigenden Stand erreicht und viele Prozesse be- reits modellhaft vorweggenom- men. Dabei geht es natürlich auch um Optimierung und Ef- fektivität, aber nicht primär. Un- ser Fokus liegt nach wie vor auf der Qualität von Studium, Lehre und Forschung, daher sprechen wir im Fachbereich IV eher von Studienreform als von Qualitäts- management. Was das Zusammenwachsen der unterschiedlichen Kulturen an- geht, sind wir auf einem guten Weg. Man merkt das an gemein- samen Veranstaltungen wie der Absolventenfeier, der Erstse- mesterbegrüßung oder dem Tag der offenen Tür. Auch der neue

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