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Spektrum 11

9 Titel Fünf Jahre sind eine kurze Zeit Prof. Dr. Karl-Heinz Sahmel, Gründungs-Dekan des Fachbereichs IV Sozial- und Gesundheitswesen, über die Anfänge des Zusammenschlusses von Evangelischer Fachhochschule und der damaligen Fachhochschule für Wirtschaft. Spektrum: Herr Prof. Dr. Sahmel, Sie haben in Ihrer Funktion als Dekan des 2008 neu gegründeten Fachbereichs IV Sozial- und Ge- sundheitswesen die Fusion sozu- sagen als Mann der ersten Stunde begleitet. Wie ist Ihnen das erste Jahr als gemeinsame Hochschule in Erinnerung? Bis Anfang 2008 war ich gar nicht der vorgesehene „ers- te Mann“. Erst als der dafür vom Kollegium vorgeschla- gene Kollege sehr kurzfristig seinen Rückzug von der Kan- didatur erklärte, habe ich mich bereit erklärt, das Amt des De- kans zu übernehmen. Es war eine schwierige Zeit. Bis da- hin saß der Verwaltungsleiter (als Vertreter unseres Trägers, der Evangelischen Kirche der Pfalz) im eigenen Hause, man ist mal eben runtergegangen und hat anstehende Probleme mit ihm besprochen. Jetzt saß „die Zentrale“ in der Ernst- Boehe-Straße und ich erinne- re mich, viel hin- und herge- fahren zu sein. Es gab viele Klärungsgespräche, die dann neue Probleme hervorbrach- ten. Manche „Kleinigkeiten“ erwiesen sich als hartnäckig: So war zum Beispiel eine Zeit lang unklar, ob die neue Hoch- schule „Fachhochschule für Wirtschaft“ heißen soll oder nur „Fachhochschule Lud- wigshafen“. Spektrum: Wie haben die Ange- hörigen der ehemaligen Evange- lischen Fachhochschule auf die Fusionspläne reagiert? Hat die Erleichterung über die gesicherte Zukunft überwogen oder die Vor- behalte gegenüber einer auf Wirt- schaft fokussierten Hochschule? Wir waren durch Rektor Man- gold wie durch die Evange- lische Landeskirche und ei- nen Rechtsanwalt stets über den Stand der Gespräche gut informiert und anfängliche Ängste sind recht bald einer pragmatischen Bereitschaft zur Zusammenarbeit inner- halb einer Hochschule gewi- chen. Ich empfand die Atmo- sphäre der Gespräche stets als konstruktiv. Allerdings: Ja, es gab und gibt unter den Kolle- ginnen und Kollegen inhaltli- che Vorbehalte gegeneinander, so ohne Weiteres lassen sich „Wirtschaft“ und „Soziales“ nicht miteinander verknüpfen. Da ich selbst von Anfang an recht viele Kontakte mit Kol- leginnen und Kollegen der an- deren Fachbereiche hatte, sind meine Vorbehalte zurückge- gangen. Allerdings bleiben si- cherlich deutliche Unterschie- de in den wissenschaftlichen Positionen. Spektrum: Zum Sommersemester 2008 war die Fusion offiziell, doch zunächst gab es außer einem ge- meinsamen Vorlesungsverzeichnis noch wenig Gemeinsames – zumal die räumliche Trennung bestehen blieb. Was wurde als Erstes in An- griff genommen, um die beiden Hochschulen nicht nur nominell, sondern auch tatsächlich zusam- menzuführen? Ich als Dekan wurde sofort in die Hochschulleitungsrunde integriert. Ich hatte viele in- teressante Gespräche mit den anderen Dekanen beziehungs- weise der Dekanin, mit dem damaligen Präsidenten Prof. Dr. Anders und mit Kanzler Reichert. Das Hauptthema dieser Gespräche war die Ent- wicklung eines neuen Finanz- steuerungskonzepts. Es ging immer wieder um Geld, alle anderen gemeinsamen Ange- legenheiten wurden sehr vor- sichtig angegangen. Man muss sich immer daran erinnern, dass hier zwei verschiedene Kulturen zusammentrafen. Ich möchte das an zwei Beispielen

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