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18-Spektrum-Juni2015

14 Martina Müller hat eine bewegte Berufsbiografie: Die gelernte Chemielaborantin studierte nicht nur Che- mie und später Soziale Arbeit, sondern qualifizierte sich darüber hinaus auch nebenberuflich zur Tanz- und Bewegungstherapeutin, Mediatorin und Systemischem Business Coach. Heute arbeitet sie als Schulsozialar- beiterin und Beauftragte für Bedrohungs- und Konfliktmanagement. „Spektrum“ sprach mit ihr über ihren abwechslungsreichen Berufsalltag,Weiterentwicklung von Studieninhalten und denWert der Alumni-Arbeit. SpektrumInterview mit Martina Müller Diplom-Sozialpädagogin und Mediatorin Für mehr Kreativität und Leichtigkeit Siehabenvon2004bis2008Soziale ArbeitinLudwigshafenstudiert.Ist IhnendieseZeitinguterErinnerung? Ja, sehr. Waren Sie seit Ihrem Abschluss noch einmal an Ihrer ehemaligen Hochschule? Ja,imMärz2015,wegeneineskünf- tigenLehrauftragsanderHochschu- le Ludwigshafen. Hat sich seither viel verändert? Tatsächlich erfolgten einige tief- greifende Veränderungen wie die UmstellungaufBachelorundMas- ter. Wir waren der letzte Jahrgang des Diplomstudiengangs. Die Fu- sionderEvangelischenFachhoch- schulemitderFachhochschulefür Wirtschaft und der Umwandlung in die Hochschule Ludwigshafen gingvonstatten–auchdaseingro- ßer Schritt. Die Räumlichkeiten scheinenunverändert,dagegenhat sich der Internetauftritt sehr ver- bessertundauchpersonellhatsich manches bewegt. Von „meinen“ Professorinnen und Professoren sind bereits einige ausgeschieden. Studienschwerpunkte und Vorle- sungen wurden modifiziert. Wie beurteilen Sie diese Verän- derungen? Die Veränderungen der Studi- enschwerpunkte erscheinen mir zeitgemäß und bedarfsgerecht wie zum Beispiel „Menschen in finan- ziell schwierigen Situationen“ oder „Bildung,BetreuungundErziehung in der Kindheit“. Auch die Umbe- nennungvon„Arbeitmitpsychisch kranken Menschen“ in „Arbeit mit psychischenKrisen“zeigtneuesPo- tenzial,wegvoneinerPathologisie- rung und Kategorisierung. Heute arbeiten Sie als Mediatorin und Beauftragte für Bedrohungs- und Konfliktmanagement an der Hochschule Mannheim. Na ja, daneben habe ich noch eine halbeStellealsSchulsozialarbeiterin an einer Schule für Sehbehinderte mit Internat. Ich bin also in zwei Handlungsfeldern tätig, die sich je- doch sehr gut ergänzen. Was genau sind Ihre Aufgaben als Beauftragte für Bedrohungs- und Konfliktmanagement? Im Bedrohungsmanagement un- terstütze ich Betroffene nach dem Grundsatz„Erkennen–Einschätzen – Entschärfen“ je nach individuel- lem Bedarf. Alle Angehörigen der Hochschule können sich an diese Stelle wenden. Wenn erforderlich, erfolgt bei Bedrohungen eine Ri- sikoeinschätzung und Kontakt zu internen und externen Fachstellen. In der Vergangenheit gab es hier Fälle von massiver Aggression und körperlicher oder verbaler Gewalt, Stalking, sexueller Belästigung bis hin zu einer Morddrohung. Häu- fig gehen Beschwerden ein wegen Aggression und abweichendem Verhalten. Bei Kontaktaufnahme mitdenBetroffenen,gegendiesich die Beschwerden richten, zeigtsich häufig, dass die Menschen sich in schweren psychischen Krisen be- finden.Verstärkthabeichaußerdem mitMenschenzutun,dieanSchizo- phrenieleiden.Hierbegleiteichim Studienalltag, beim Übergang aus der stationären Therapie, speziell in akuten Krisen. Wir versuchen, hierfür ein regionales Netzwerk aufzubauen,geradefürStudierende. Das Konfliktmanagement ist ein AngebotanBeschäftigtederHoch- schule.HierbearbeiteichKonflikte zwischen Mitarbeitern und/oder Professoren durch Konfliktmode- ration, Coaching oder Mediation, aberauchTrainings,Workshopsund Intervisionen. Hochschulleitung undPersonalrathabenmitderEin- führung einer Dienstvereinbarung „Konfliktmanagement“dieGrund- lagegeschaffenfüreinstrukturiertes VerfahrenzurKonfliktbearbeitung. Natürlich braucht das Zeit und die Konfliktkulturändertsichnichtüber Nacht. Doch ich mache die Erfah- rung, dass eine zunehmende Of- fenheitfürdieseAngeboteentsteht. MeinlangfristigerWunschist,mehr in Prävention durch Workshops, Trainings et cetera zu investieren. Und Ihre Aufgaben als Schul- sozialarbeiterin? An der Schloss-Schule berate und TITEL: Alumni

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