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Spektrum 102012

44 Durch „Service Learning“ Chancen am Arbeitsmarkt erhöhen In Deutschland findet „Service Learning“ bereits an einigen Schulen und Hochschulen statt. So haben zum Beispiel im Jahr 2009 die Universitäten Duisburg-Essen, die Universität Erfurt, die Fach- hochschule Erfurt sowie die Universitäten Mann- heim, Würzburg und des Saarlandes das deutsche Hochschulnetzwerk „Bildung durch Verantwor- tung“ gegründet. Auf der Homepage dieses Netz- werkes findet sich folgende Erklärung für „Service Learning“ an Hochschulen: Das universitäre „Service Learning“ verknüpft die wissenschaftlichen Inhalte eines Seminars mit dem gemeinnützigen Engagement der Stu- dierenden. Dabei ist es mehr als konventionelle Projektarbeit. In den entsprechenden Seminaren werden den Studierenden fachliche Inhalte ver- mittelt, die sie dann während ihrer praktischen Tätigkeit in einer Non-Profit-Organisation um- setzen können. So wird bloßes theoretisches Wissen anschaulich in der Praxis erprobt, wobei die Studierenden wichtige Schlüsselkompetenzen erwerben, die auch später auf dem Arbeitsmarkt gefordert werden. Warum ist „Service Learning“ wichtig beziehungs- weise, warum sollte es eingesetzt werden? In der heutigen Zeit legen die Unternehmen bei Be- werbern immer Wert auf soziale Kompetenz (Soft Skills). Die darunter verstandenen Fähigkeiten wie zum Beispiel Teamfähigkeit, Motivation, Konfliktlö- sung, Eigeninitiative, Rhetorik und so weiter können Lehrveranstaltungen im Curriculum nur unzurei- chend vermitteln. Darum bemängeln auch viele Stu- dierende den fehlenden Praxisbezug in den verschul- ten Bachelor- und Master-Studiengängen. Dieser Mangel kann durch Praktika und Werksstu- dententätigkeit, aber auch durch ein außer- oder Der konzeptionelle und pädagogische Ursprung der Lehr- und Lernstrategie „Service Learning“ stammt aus den USA. Hier gehört das Lernen durch Engagement zum Bereich der „Experimental Education“ und kommt sowohl in Schulen als auch in Hochschulen zum Einsatz. Die theoretischen Lehrinhalte werden mit dem „Community Service“ verknüpft, dem freiwilligen bürgerschaftlichen Engagement. Das schafft eine intensivere Lernerfah- rung, lehrt zivile Verantwortung und stärkt die Gemeinschaft unter den Teilnehmenden. inneruniversitäres Ehrenamt kompensiert werden. Natürlich spricht der fehlende finanzielle Anreiz da- gegen, welcher durch eine gezielte Förderung und Anrechnung in Form von Credit Points seitens der Hochschulen ausgeglichen werden könnte und sollte. So kann ein Bewusstsein für bürgerschaftliches En- gagement auch über die Vorlesung hinaus geschaffen werden. Es sollten Aktionen und Anreize entstehen, die gegen die Mentalität wirken, „zur Hochschule fahren, Bücher ausleihen, wieder nach Hause“. Hier sind die Hochschulen in der Pflicht, die entsprechen- den Rahmenbedingungen zu schaffen. Wo liegt der Nutzen für die Studierenden? Neben der möglichen Anrechnung von Credit Points gibt es noch weitere Vorteile, warum sich ein ehrenamtliches Engagement lohnen kann: • Umgang mit unterschiedlichen Menschen „erler- nen“ beziehungsweise üben, • erste Erfahrungen mit Verantwortung gegenüber anderen, • weitergehende Schlüsselqualifikationen erwerben, • durch eigenverantwortliches Planen und Organi- sieren die persönliche Selbstständigkeit (weiter-) entwickeln, • persönliches Netzwerk aufbauen, • wichtige Einblicke für die zukünftige Berufswahl gewinnen. Wie eine Umsetzung in der Praxis funktionieren kann, zeigen Beispiele wie die folgenden: An der Hochschule Aalen müssen sich alle Studie- renden im Bereich Studium Generale Veranstaltun- gen, Weiterbildungskurse oder für ehrenamtliche Tätigkeiten innerhalb und außerhalb der Hochschu- von Christoph Kodweiß AStA

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