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Spektrum 102012

6 Titel und wie stellt sich die Situation in Ludwigshafen momentan für Sie dar, Frau Oberbürgermeisterin? Lohse: Ich glaube, dass die Ver- einbarkeit von Familie und Beruf eine Schlüsselfrage für die Ent- wicklung unserer Gesellschaft insgesamt ist, und dass sie in Zu- kunft mit darüber entscheidet, wie attraktiv eine Stadt oder eine Region für die begehrten Fach- kräfte ist. Wir liegen mit dem Ausbau unserer Kindertagesstät- ten im Plan. Die eigene Kita der Hochschule ist meiner Meinung nach eine wichtige Ergänzung dieses Angebots. Spektrum: Zum 1. Januar 2012 hat die Stadt Ludwigshafen am Rhein die Zweitwohnsitzsteuer einge- führt. Wie sind Ihre Erfahrungen mit diesem Schritt bislang – auch was die Gruppe der Studierenden angeht? Lohse: Das Land verlangt von uns, dass wir zur Haushalts- konsolidierung alle Einnahme- möglichkeiten ausschöpfen. Im Gegenzug erwarten wir von der angekündigten Finanzreform, dass die Kommunen in Rhein- land-Pfalz eine tragfähige finan- zielle Basis erhalten. Aber Fakt ist nun einmal: Angesichts der Auflagen der ADD [Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland Pfalz, eine zentrale Verwaltungsbehörde des Landes Rheinland-Pfalz, die Red.] muss- ten wir diese Steuer einführen. Ich persönlich finde das schade, denn eine solche Steuer wird von Studierenden ja nicht unbedingt als Ausdruck einer Willkom- menskultur empfunden. Ich kann Ihnen aber nur raten: Melden Sie einfach Ihren Hauptwohnsitz in Ludwigshafen an, dann fällt die Steuer nicht an. Spektrum: Herr Mudra, die Hoch- schule nutzt seit nunmehr zwei Jahren den Pfalzbau in Ludwigs- hafen für die jährliche Studien- abschlussfeier, die den jährlichen Höhepunkt der Veranstaltungen der Hochschule über das Jahr hin- weg bildet. Wie waren Ihre Erfah- rungen dort bislang? Mudra: Es ist ja kein Geheimnis, dass der Pfalzbau nach seiner Re- novierung ein richtiges Schmuck- stück geworden ist, das sich als „gute Stube“ Ludwigshafens vor keinem Vergleich mit den ande- ren Städten der Region scheuen muss. Ich kann Frau Dr. Lohse zu dieser besonderen Lokalität im Herzen Ludwigshafens nur gratulieren. Wir haben uneinge- schränkt positive Erfahrungen in den letzten beiden Jahren ge- macht. Es ist uns gelungen, un- serer Studienabschlussfeier einen würdigen Rahmen zu geben. Und die Resonanz von jeweils mehr als 900 Gästen und die Feedbacks im Nachgang haben unsere Ent- scheidung eindrucksvoll bestätigt. Insofern war es nur konsequent, dass wir mit der Lukom nun ei- nen Vertrag für die nächsten drei Jahre zu wirklich fairen Bedin- gungen abgeschlossen haben. Spektrum: Die Stadt Ludwigshafen und die Hochschule haben in den letzten Jahren viele Schritte auf- einander zu gemacht. Was waren die wichtigsten? Und: Woran mer- ken Sie, dass die Zusammenarbeit sich verbessert hat? Lohse: Ich glaube, das Wichtigste ist, dass wir anfangen, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu entwickeln, dass die Stadt sich mit ihrer Hochschule und die Hoch- schule sich mit ihrer Stadt iden- tifiziert. Es gibt ja viele Gründe, warum das bisher nicht so stark ausgeprägt war. Was ich in letzter Zeit merke, ist, dass der Kontakt intensiver geworden ist, und dass wir gemeinsame Interessen, zum Beispiel bei der Campuserweite- rung, auch gemeinsam vertreten. Mudra: Ich möchte, da ich mein Amt erst seit zwei Jahren ausübe, hier eher zurückhaltend antwor- ten. Mir schien es ein Stück weit wahrnehmbar zu sein, dass sich sowohl die Hochschule als auch die Stadt sehr stark mit sich selbst beschäftigten und Begegnungen oft eher formaler oder zufälliger Natur waren. Das ist vor dem Hintergrund der Herausforde- rungen, denen man sich jeweils zu stellen hatte, verständlich. Es soll allerdings nicht übersehen werden, dass es funktionierende Ansätze einer guten Zusammen- arbeit zum Beispiel über Gremien wie den Stadtentwicklungsbeirat und Hochschulkuratorium gibt. Was sich aus meiner Sicht verän- dert hat, ist das Bestreben, über viele persönliche Begegnungen auf den verschiedenen Ebenen mehr Verbindlichkeit und gegen- seitiges Interesse zu erlangen. So wurde im Kontext des Posttun- nels und der Campusentwicklung eine kleine Arbeitsgruppe mit Herrn Dillinger und Herrn Ei- sold, unserem Kanzler, eingerich- tet. Ich bin auch sehr froh, dass es problemlos möglich ist, mich bei Bedarf mit Frau Dr. Lohse kurz- fristig auszutauschen. Ich hoffe letztlich auch, dass mein ernst- haftes Interesse an der Stadt und

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