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Spektrum 12

19 Dr. Dagmar Scherer-Vankova ist geborene Tschechin. Sie absolvierte zunächst ein Magisterstudium der Päd- agogik und der Sonderpädagogik an der Westtschechischen Universität in Pilsen und an der Karlsuniversität in Prag. Neben der mehrjährigen Leitung einer integrierten Grund- und Hauptschule war sie für eine Vielzahl von internationalen, durch EU-Fördermittel finanzierte Projekte insbesondere mit Partnern aus Deutschland, Österreich, Slowakei und Polen im Bildungssektor Tschechiens verantwortlich. Danach folgte ein Studien- aufenthalt in Deutschland. An der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer schloss sie zunächstdasMagisterstudiumindenBereichenÖffentlichesundEuropäischesManagementabundpromovier- te anschließend über Personal- und Organisationsentwicklung im öffentlichen Sektor. Seit Januar 2008 zählt zu ihren weiteren beruflichen Stationen das MittelOsteuropa-Institut (MOI) der Hochschule Ludwigshafen, das sie gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Dieter Thomaschewski von Beginn an aufgebaut hat. Im Rahmen ihrer Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin initiierte sie die Veranstaltungsreihe Go East, die jährlich an der Hochschule stattfindet, und trug wesentlich zur Entwicklung des neuen Bachelor-Studiengangs International Management Eastern Europe bei. Ferner ist sie als Lehrbeauftragte tätig. Reisen, Deutsch-Tschechische Zusammenarbeit und persönliches Engagement rund um die Menschen füllen ihre Freizeit. Titel reflektieren, zu analysieren und in die Entwicklung von persönlichen und interkulturell-didaktischen Kompetenzen zu übertragen. Erleben Sie ein Interesse seitens der deutschen und ausländischen Studierenden für die Kultur des An- deren? Damit meine ich über Feste und Essen hinaus. Ja, das bewusste multikulturelle Miteinander habe ich bereits im letzten Semester mit den ersten Studierenden des neuen Studien- gangs International Management Eastern Europe erlebt. Diese erste Gruppe zeichnet sich durch eine ausgeprägte kulturelle Vielfalt aus, die als Ganzes, aber auch in der Wertschätzung der einzelnen kulturellen Identitäten (Biogra- phien von Einzelpersonen) posi- tiv und bereichernd erlebt sowie mit Aufgeschlossenheit kommu- niziert wurde. Der Austausch des Wissens und der Erfahrungen mit den Studierenden über die Regi- on MOE/GUS hat für mich die Lehrarbeit besonders interessant und positiv herausfordernd ge- macht. Es ist bestimmt kein Ein- zelbeispiel an unserer Hochschule. Sind Sie der Auffassung, dass die kulturelle Vielfalt zu managen ist? Wozu? Ich würde eher von Gestaltung sprechen. Diese ist aus meiner Sicht wichtig, um über die reine Akzeptanz zum bewussten Um- gang mit Unterschieden und Ge- meinsamkeiten zu gelangen und um die Potenziale der kulturellen und ethnischen Heterogenität er- kennen, gezielt nutzen und för- dern zu können. Ganz am Anfang des längerfristigen Prozesses ste- hen für mich die Wertschätzung, die Offenheit und die Toleranz. Eine Organisation kann Rahmen- bedingungen schaffen, um die personellen und kulturellen Ver- schiedenheiten stärker mit den po- sitiven als mit den konfliktbezoge- nen Potenzialen in Verbindung zu bringen und um letztendlich dar- aus Wettbewerbsvorteile für sich zu erzielen. Den steigenden Grad der Internationalisierung unse- rer Hochschule dokumentieren sowohl das Angebot an interna- tional ausgerichteten Studiengän- gen und Forschungsprojekten als auch der Dozenten- und Studen- tenaustausch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die Anzahl von Studierenden mit Migrations- hintergrund und aus dem Ausland wächst. Weiteres gezieltes Einbin- den des vielfältigen Potenzials von hoch qualifizierten Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern aus anderen Kulturkreisen, die verschiedene Sichtweisen beispielsweise in Be- zug auf Problemlösungen und Kreativität mitbringen oder auch die Tür zu ausländischen Partnern aufgrund ihrer Herkunft vielleicht leichter öffnen können, gehört meiner Meinung nach zum Selbst- verständnis unserer Hochschule, die die Nachwuchskräfte für den globalen Absatz- und Arbeits- markt ausbildet. Haben Sie ein Leitmotiv für Ihre Motto-Arbeit oder sogar ein Le- bensmotto? „Behandle jeden anderen Men- schen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.“

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