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Spektrum 12

38 Lehre & Forschung Sechste repräsentative Studie Unkontrolliertes und pathologisches Kaufverhalten in Deutschland von Joachim v. Hunnius Die Thematik des unkontrollierten und „süchtigen“ Kaufverhaltens hat in den letzten Jahren große Beachtung in der Wissenschaft (zum Beispiel Medizin, Psychologie, Wirtschaftswissenschaft) und der Öffentlichkeit erfah- ren. Dies begründet sich aus der Verbreitung und den negativen Folgen dieses Verhaltens für die Betroffenen und die Gesellschaft (zum Beispiel Verschuldung, Überschuldung). Wesentliche Forschungsarbeiten zum un- kontrollierten und „süchtigen“ Kaufverhalten werden seit den 1990er Jahren an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein unter der Leitung und Mitarbeit von Prof. Dr. Gerhard Raab geleistet und publiziert. Ich kaufe, also bin ich. (Bild: kvh24, pixelio.de) Die Verbreitung des unkontrollierten und pathologischen („süchtigen“) Kaufverhal- tens in Deutschland ist Gegenstand einer im Jahr 2012 veröffentlichten repräsentativen Studie des Transatlantik-Instituts der Hochschule Ludwigs- hafen am Rhein in Kooperation mit der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Das Forschungs- projekt war darüber hinaus eingebunden in zwei zur gleichen Zeit laufende Forschungsprojekte und repräsentative Untersuchungen in Dänemark (Prof. Dr. Lucia Reisch, Copenhagen Business School) und Österreich (Prof. Dr. Karl Kollmann, Wirtschafts- universität Wien). Gegenstand des geförderten Forschungsprojekts war es, die Entwicklung und Verbreitung des unkon- trollierten und „süchtigen“ (pathologischen) Kauf- verhaltens zu untersuchen und damit an eine im Jahr 1991 erstmals durchgeführte repräsentative Unter- suchung anzuknüpfen (Längsschnittuntersuchung). Die bisherigen Untersuchungen sind die internati- onal umfangreichsten empirischen Untersuchungen zu diesem Forschungsgebiet und werden durch ex- perimentelle und biopsychologische Untersuchun- gen, zum Beispiel mittels funktioneller Magnetreso- nanztomographie (MRT), Elektroenzephalographie (EEG) und Hämoenzephalographie (HEG) ergänzt. Die Ergebnisse der sechsten repräsentativen Untersuchung dienen, in Ergänzung der bisher vorliegenden Forschungserkenntnisse, einem besse- ren Verständnis der Verbreitung und Entwicklung dieses Verhaltens in Deutschland. Darüber hinaus sollen mögliche Implikationen zur Förderung der Finanz- und Konsumkompetenz und zur Vermei- dung (Prävention) des unkontrollierten und „süchti- gen“ Kaufverhaltens aufgezeigt werden. Wie aus dem von der Creditreform herausgegebe- nen „Schuldneratlas 2012“ hervorgeht, ist der Anteil derer, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr

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