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Spektrum 12

26 auf die weiteren Entwicklungen in Japan und China. Kooperationen auf dem Währungsgebiet können dazu beitragen, das Konfliktpotential zu reduzieren. Diese umfassen den Verzicht auf isolierte Interven- tionen im Devisenmarkt ebenso wie den Aufbau eines asiatischen Krisenfonds oder eine konsisten- te und transparente Geldpolitik in den einzelnen Ländern. Dazu gehören auch technische Maßnah- men wie der Tausch von Währungen (sogenannte „Swaps“) zwischen Ländern wie China und Südko- rea. Koreanische Importeure können sich dadurch chinesische Währung direkt von ihrer Zentralbank besorgen und umgekehrt, ohne den Umweg über den US-Dollar. Die Grenzen von Kooperationen auf dem Wäh- rungsgebiet werden jedoch in Europa deutlich. Die Bedingungen für einen einheitlichen Währungsraum erfüllt Asien sogar noch weniger. Auch der Versuch, die Wechselkurse zwischen den Währungen zu fi- xieren, würde scheitern. Erkennen die asiatischen Länder diese Grenzen jedoch, können sie durch Ko- operationen auf dem Währungsgebiet maßgeblich zur ökonomischen und politischen Stabilität in der Region beitragen. Vor diesem Hintergrund wurden am 24. Mai auf Initiative des Ostasieninstituts der Hochschule Lud- wigshafen, das dieses Jahr sein 25-jähriges Jubilä- um feiert, Währungsfragen der Wachstumsregion Asien im Rahmen einer hochkarätigen Konferenz diskutiert. Dafür versammelten sich Vertreter der Bundesbank, asiatischer Zentralbanken und nam- hafte Wissenschaftler deutscher Universitäten und Forschungsinstitute. Stefan Hardt, der Präsident der Bundesbank für die Hauptverwaltung in Rheinland-Pfalz und das Saarland, betonte in seiner Einführungsrede, dass bei allen währungspolitischen Aktionen das Ziel der Preisstabilität im Vordergrund bleiben müsse. Eine Aufweichung des Ziels könnte auch in Asien dazu führen, dass Zentralbanken zum Spielball politischer Interessen werden. Über die Lage in Japan referierten Yutaka Soejima, der Vertreter der Bank of Japan, und Professor Franz Waldenberger von der Ludwig-Maximilians- Universität München. Während Soejima den neuen Kurs seiner Zentralbank verteidigte, wies Walden- berger auf verschiedene Risiken wie eine ausufernde Inflation und handelspolitische Spannungen mit den Nachbarländern hin. Letztlich könnten nur struk- turelle Reformen wie mehr Flexibilität am Arbeits- markt Wachstumsimpulse bringen, die Geldpolitik alleine ist damit überfordert. Auch Vizepräsident Hans-Ulrich Dallmann (links, mit roter Krawatte) war unter den Zuhörern in der vollbesetzten Aula der Hochschule. Aktuell

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