Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Spektrum 12

20 Uwe Vettermann, Beauftragter für die Belange behinderter Studierender, im Gespräch mit Dr. Elena Wassmann Herr Vettermann, seit rund einem halben Jahr sind Sie nun Beauftrag- ter für die Belange behinderter Stu- dierender. Eine verantwortungs- Andere um Hilfe zu bitten, erfordert viel Mut Uwe Vettermann, Jahrgang 1970, studierte nach dem Abitur zunächst Physik und Energietechnik, bevor er an der FH Darmstadt 2005 das Studium der Informatik erfolgreich abschloss. Erste Berufserfahrung sammel- te er in einer Softwarefirma in Walldorf, seit 2008 ist er im Rechenzentrum der Hochschule Ludwigshafen am Rhein beschäftigt. Seit November 2012 ist Vettermann vom Senat zum Beauftragten für die Belange be- hinderter Studierender bestimmt worden. Uwe Vettermann leidet seit seiner Kindheit an motorischen Tics. Die Diagnose „Tourette-Syndrom“ wurde erst vor drei Jahren gestellt. volle und sicher nicht immer leichte Aufgabe. Was treibt Sie an? Aus eigener Erfah- rung weiß ich, wie viel Mut es braucht, von sich aus sein Handicap zu thematisieren und mit seinen Problemen rechtzeitig auf andere Menschen, auf Mitar- beiterinnen und Mit- arbeiter oder auf die Lehrenden, zuzuge- hen. Als Behinderten- beauftragter möchte ich den Studierenden bei diesem schwieri- gen Schritt helfen. Die Hemmschwelle, sich bei Problemen hilfe- suchend an mich oder andere zu wenden, soll kleiner werden. Aber müssten die Leh- renden nicht von sich aus auf die besonde- ren Bedürfnisse beein- trächtigter Studieren- der eingehen? Nicht immer ist eine Beeinträch- tigung offensichtlich. Ihr Handi- cap zeigt sich bei vielen nur unter Druck, zum Beispiel in einer Prü- fungssituation, oder darin, dass sie für die Bewältigung des Studi- enstoffes mehr Zeit benötigen als die breite Masse. Die Dozenten können das nur berücksichtigen, wenn der Betroffene sie darauf anspricht, und zwar rechtzeitig und nicht erst dann, wenn es kei- nen anderen Ausweg mehr gibt. Dann ist diese Vermittlerrolle zwi- schen Studierenden mit Handicap und Lehrenden beziehungsweise anderen Hochschulangehörigen Ihr Hauptanliegen? Mein Ziel ist „Inklusion“ im weiten Sinne des Wortes: die gleichwertige Behandlung aller Studierenden, ihre gleichwerti- ge Teilhabe am Studentenleben – innerhalb wie außerhalb der Hochschule. Eine gleichwertige Teilhabe am Studentenleben erfordert mitun- ter die Beseitigung von Barrieren. Das stimmt. Manchmal fangen die Schwierigkeiten schon beim Zugang zu den Vorlesungsräu- men an. Besonders schwierig war für Gehbehinderte der Treppen- bereich in der Maxstraße. Zusam- men mit der Hochschulleitung und dem Facility-Management der Hochschule haben wir dort Titel

Pages