Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

17-Spektrum-Januar-Ausgabe-2015

10 Zur Öffnung von Hochschulen Mehr Bildungsgerechtigkeit, bitte! von Romina Müller Bildung und Lebenslanges Lernen sind wichtige Elemente der heutigen informations- und wissensbasierten Gesellschaft. Dabei sind der Erwerb neuen Wissens und neuer Techniken sowie die Aktualisierung vorhan- denen Wissens ständige Wegbegleiter. Die Notwendigkeit des dauernden Wissenserwerbs wird durch die Überalterung der Gesellschaft und den Fachkräftemangel weiterhin verstärkt. Um den damit verbundenen Ansprüchen und Herausforderungen gerecht zu werden, bedarf es eines Bildungssystems, das auch abwei- chende Bildungskarrieren zulässt und sich an die Bedürfnisse von lebenslang Lernenden anpassen kann. In diesem Kontext ist die Hochschulöffnung für neue Zielgruppen seit den großen Hochschulreformen der 1990er Jahre und der Aufnahme der Förderung des Lebenslangen Lernens an Hochschulen in den Zielkata- log des Bologna-Prozesses zu Beginn dieses Jahrtausends zu einem wichtigen Schlagwort im europäischen Hochschuldiskurs geworden. Unklar bleibt jedoch oft, was genau eigentlich mit dieser Öffnung gemeint ist. Diversifizierung der Studierendenschaft Z unächst lässt sich beobachten, dass mit Hoch- schulöffnung vor allem eine Diversifizierung der Studierendenschaft angestrebt wird. Tra- ditionell waren an deutschen Hochschulen männliche Studierende aus der Mittel- oder Oberschicht, die direkt nach dem Abitur an die Hochschule kamen, der studentische Prototyp. An diesem Bild hat sich bis auf die verstärkte Teilnahme von Frauen noch wenig geändert; gerade die Öffnung der Hochschulen für Beruflich Qualifi- zierte und Berufs- tätige gestaltet sich schwierig. Die Än- derungen der Lan- deshochschulge- setze zum Beispiel durch Schaffung von alternativen Zulassungswegen oder die BMBF- Initiative „Aufstieg durch Bildung: Of- fene Hochschulen“ sollten diesen Pro- zess unterstützen. Doch ein Blick an die Hochschulen in Rheinland- Pfalz zeigt, dass der Anteil der Studierenden, die über eine berufliche Qualifikation an die Hochschule kommen, zwar seit 2010 auf fast 3 % angestiegen ist, damit aber dennoch nur eine kleine Minderheit diesen Bildungsweg wählt. Daher findet sich wenig Grundlage für die angenommene Überfüllung der Hochschulen durch diese Studierenden; auch hin- sichtlich ihres Studienerfolgs zeigen aktuelle Studien geringe beziehungsweise keine Unterschiede zu den „traditionellen“ Studierenden. Warb auch auf den Ludwigshafener Bildungsgesprächen für eine Öffnung der Hochschulen – Romina Müller. TITEL: Lebenslanges Lernen

Seitenübersicht