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17-Spektrum-Januar-Ausgabe-2015

4 TITEL: Lebenslanges Lernen „Non scholae, sed vitae discimus“ 3. Ludwigshafener Bildungsgespräche von Elena Wassmann Unter dem Motto „Lebenslanges Lernen – Bestandsaufnahme und Perspektiven einer Leitidee“ standen die 3. Ludwigshafener Bildungsgespräche, die am Mittwoch, dem 12. November 2014, an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein stattfanden. Rund 70 Bildungsakteure der Region – darunter Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Primärbereich, aus Schule und Hochschule sowie Unternehmensvertreter und Studieren- de waren der Einladung gefolgt und nutzten Workshops und Podiumsdiskussion zum regen Austausch von Expertisen und Praxiserfahrung. Dabei wurde die Bedeutung des Lebenslangen Lernens für die Personalarbeit in Unternehmen und Organisationen ebenso beleuchtet wie die aktuellen Entwicklungen dieses Themas an deutschen Hochschulen. Zum Einstieg in dieThematik gab Professor Dr. Dieter Nittel, Inhaber eines Lehrstuhls für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung an der Goethe-Universität Frankfurt, Einblick in die aktuelle Forschungslage zum Lebenslangen Lernen. D er Begriff „Lebenslanges Lernen“ scheint ebenso populär wie griffig. Ob er aber tat- sächlich ein allgemeines und greifbares Verständnis in sich trägt oder in den verschiedenen Bildungsbereichen mit unterschiedlichen Bedeutun- gen hinterlegt ist, war eine der Ausgangsfragen der diesjährigen Bildungsgespräche. Der Terminus des Lebenslangen Lernens ist dabei eng mit den Begrif- fen Fort- und Weiterbildung verknüpft. Aber auch sozial- und gesellschaftliche Teilhabe bis ins hohe Alter, auf bestimmte Altersstufen hin angepasste Lernkonzepte oder selbstgesteuertes Lernen mittels moderner Medien sind Aspekte, die die Teilneh- merinnen und Teilnehmer mit Lebenslangem Ler- nen verbanden. Dabei ist, wie Hochschulpräsident Professor Dr. Peter Mudra in seiner Begrüßungsan- sprache deutlich machte, das Lebenslange Lernen durchaus positiv besetzt: Eine Umfrage im Vorfeld unter den geladenen Gästen ergab, dass 87 % der Teilnehmer an den Bildungsgesprächen das Konzept als positiv oder überwiegend positiv bewerteten. Diese Tendenz bestätigte auch Professor Dr. Dieter Nittel von der Goethe-Universität Frankfurt. Der ausgewiesene Experte für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung skizzierte in seinem Einstiegs- referat das Thema Lebenslanges Lernen aus Sicht der komparativen pädagogischen Berufsgruppenfor- schung. Auch seine Studien belegen, dass Lebenslan- ges Lernen im Alltagsbewusstsein stark verwurzelt ist und zudem von 94 % der untersuchten Zielgruppe (Berufspädagogen) als zentral für das berufliche Selbstverständnis erachtet wird. Nittel beschrieb das Lebenslange Lernen als Orientierungsgröße, Wissensform und Modus der Institutionalisierung moderner Gesellschaften, wies aber auch darauf hin, dass damit eine Expansion pädagogischer Organi- sationen und eine Pädagogisierung des gesamten Lebenslaufes einhergehe, die bislang in dieser Form nicht da gewesen sei. Manche assoziierten daher im Sinne von Foucaults Kulturkritik Bildung als neues Herrschaftsinstrument. Das Thema Lebenslanges Lernen im Kontext eines expliziten Bildungsanspruchs nahm Gastgeber Peter Mudra im Anschluss zur Diskussion mit in den von ihm gehaltenen Workshop. Nach dem Motto „Weiterbildung ist nicht nur ‚Weiter‘, sondern auch ‚Bildung‘“ beleuchteten hier die Teilnehmer das Bildungsverständnis im Kontext von Lebenslangem Lernen und immer geringerer Halbwertszeit von Wissen. Die Konzentration auf das Individuum, der Zusammenklang von „Fördern und Fordern“ und die Betonung der Selbstlernkompetenzen standen dabei im Vordergrund. Welche Bedeutung das Konzept des Lebenslangen Lernens für die Personalarbeit in Organisationen hat, war Thema des zweiten Workshops. Professor Dr. Anton Wengert vom Fachbereich Marketing und Personalmanagement arbeitete dabei im Dialog mit den Teilnehmern heraus, dass die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter unerlässlich sei, um ein Unternehmen zukunftsfähig zu machen

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