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17-Spektrum-Januar-Ausgabe-2015

35 International relativ unterschiedlich. Ich habe in Deutschland aus eigener Er- fahrung gelernt, dass man nicht auf der Basis der eigenen Kultur, quasi als „Standardkultur“, eine fremde Kultur beurteilen sollte. Es lag mir während der Reise am Herzen, nicht nur meine Heimat- provinz zu zeigen, sondern auch die Gedanken und die Kultur, die dahinterstecken, interkulturell zu erklären. Meiner Meinung nach lernt man so eine Kultur erst rich- tig kennen und versteht sie dann auch besser. Das erleichtert die Kommunikation sehr. 2014 war Ihr Jahr – Sie haben nicht nur die Ministerpräsidentin nach China begleitet und einen viel beachteten Vortrag gehalten, sondern auch den DAAD-Preis für herausragende Leistungen be- kommen. Was kann da 2015 noch für Sie folgen? Ich schätze das Studium und die Erlebnisse in Deutschland sehr und werde mich weiter be- mühen. Es war eine große Ehre und Überraschung für mich, die Delegation begleiten zu dürfen und folglich den DAAD-Preis zu erhalten. Im Jahr 2015 werde ich mich nach wie vor in erster Linie auf das Studium konzentrieren. Einen Wunsch habe ich aber doch: Ich möchte im kommen- den Herbst ein Praktikum in einem amerikanischen Wein- gut machen. Mit etwas Glück und Mühe kann ich so noch mehr internationale Erfahrung sammeln und einen weiteren Schritt in die „Neue Welt des Weines“machen. Wie sind Ihre Pläne für die Zu- kunft? Sehen Sie sich in Deutsch- land, China oder als Grenzgänge- rin zwischen den beiden Kulturen? Obwohl viele mich als halbe Deutsche sehen, werde ich nach dem Studium wegen meiner tie- fen Verwurzelung in der Heimat nach China zurückkehren. Ich würde gern meine Kenntnisse in den Ausbau der Weinkultur in China einsetzen. Gleichzei- tig werde ich mich auch weiter- bilden. Konkrete Pläne habe ich allerdings noch nicht. Das deut- sche Wort „abwarten“ entspricht einer chinesischen Redensart: „Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt.“ Aber nach Deutschland, meinem zweiten Heimatland, mit so vielen lieben Freunden, werde ich auf jeden Fall immer wieder zu Besuch kommen. Alles Gute für Sie. Und herzlichen Dank für das Gespräch!

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