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17-Spektrum-Januar-Ausgabe-2015

42 Schlüsselfunktion der Profession Pflege 11. Gesundheitsökonomische Gespräche an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein D ie Referate und Arbeitsergebnisse der Workshops verdeutlichten, dass sich die Pflege in einer Phase befindet, in der sich fachlich-inhaltliche, professions- und manage- mentbezogene Entwicklungsstränge verbinden: Entlang des fachlich-inhaltlichen Strangs wurde im ersten Vortrag insbesondere die zunehmende Bedeutung wissenschaftlich fundierten pflegeri- schen Handelns betont. Anhand von empirischen Studien zeigte der Re- ferent den Zusammenhang zwischen Pflege und Versorgungsqualität im Gesundheitswesen auf. Beide Aspekte tragen als Bausteine zur Heraus- bildung einer eigenständigen „Profession“ Pflege bei, worunter Berufsgruppen verstanden werden, die bestimmte gemeinsame Struktur- und Funk- tionsmerkmale aufweisen. Wie ein Vergleich der Entwicklung bei den Personalkosten von ärztli- chem Dienst und Pflegedienst veranschaulichte, haben Krankenhäuser den steigenden wirtschaft- lichen Druck vor allem an die Pflege weitergege- ben (Professor Dr. Frank Weidner, Philosophisch- Theologische Hochschule Vallendar und Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.). Der Professionalisierungsstrang wurde in einem Workshop aufgegriffen, der sich mit der Errich- tung von Pflegekammern, in Entsprechung zu den Ärztekammern, befasste. Als erstes Bundesland hat sich Rheinland-Pfalz für die Verkammerung der Pflegeberufe entschieden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten detaillierte Vorschläge zu deren operativer Umsetzung aus (Sr. M. Basina Kloos, Marienhaus Stiftung und Vorsitzende der Gründungskonferenz zur Einrichtung einer Pfle- gekammer in Rheinland-Pfalz; Dr. Jürgen Faltin, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz). Den fachlich-inhaltlichen Strang führte ein Work- shop weiter, der sich mit der Wahrnehmung von Steuerungsaufgaben durch Pflegende im Rahmen des Versorgungsprozesses auseinandersetzte. Ob- wohl, wie gezeigt wurde, Versorgungssteuerung durch Pflegende zu einer qualitativen Verbesserung führen kann, war das Resümee eher zurückhaltend. Zum einen weil entsprechende Kompetenzen bisher nicht Gegenstand der pflegerischen Ausbildung sind. Zum anderen weil sich die Einsparpotenzi- ale erst über die Zeitschiene entwickeln und die Leistungsanbieter Schwierigkeiten haben, in der Anlaufphase die entsprechenden Ausgaben zu finanzieren (Professor Brigitte Anderl-Doliwa, Katholische Hochschule Mainz und Verbund- leitung Psychiatrieverbund Nordwestpfalz des Pfalzklinikums). Dem Spannungsverhältnis zwischen fachlich- inhaltlichen Ansprüchen und den Bedingungen der betrieblichen Praxis widmete sich ein weite- rer Workshop, der sich mit dem Phänomen des „Cool-out“ in der Pflege befasste. Nachdem es in einem ersten Schritt darum ging, den Widerspruch von Eveline Häusler und Monika Bergmann Die 11. Gesundheitsökonomischen Gespräche haben mit der Pflege die zahlenmäßig stärkste Berufsgrup- pe innerhalb des Gesundheitssektors in den Mittelpunkt gestellt. Damit setzte die erfolgreiche Tagungs- reihe der Hochschule Ludwigshafen am 17. Oktober 2014 einen Schwerpunkt, der auch politische Be- achtung fand – dokumentiert unter anderem durch das Grußwort des damaligen rheinland-pfälzischen Gesundheitsministers Alexander Schweitzer. FORSCHUNG & LEHRE

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