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tn_spektrum15.pdf

33 International sind, während der chinesische Markt nur Produkte akzeptiert, die auch wirklich in Deutschland pro- duziert wurden, obwohl kein Qualitätsunterschied zwischen den Waren auszumachen ist. WAWIs Ge- schäftsmodell in China dürfte jedoch in dem Maße einer Überprüfung bedürfen, wie Produktivität und Löhne auch in Fujian steigen. Die letzte Station der Delegation war die Küstenstadt 厦门 Xiamen mit rund 2,5 Mio. Einwohnern. Obwohl Xiamen auch zur Provinz Fujian gehört, genießt es ei- nen Sonderstatus. Zu Beginn des Reformprozesses in der Volksrepublik China vor 35 Jahren wurde Xiamen zu einer der Sonderwirtschaftszonen designiert, die vergleichsweise frei mit markwirtschaftlichen Kon- zepten experimentieren durften und sich daher rapi- de entwickelten. Dies ist der Stadt auch heute noch anzumerken, die modern und pulsierend wirkt, dabei aber auch viel Grünflächen hat und einen durchaus mediterranen Charme ausstrahlt. Auch in Xiamen standen zunächst politische Gespräche mit der Stadt- regierung auf dem Programm. Der Bürgermeister dort war sich jedoch zunächst nicht ganz sicher, wen er vor sich hatte und benötigte eine längere Zeit, bis ihm der Name seiner Partnerstadt Trier, immerhin der Geburtsort von Karl Marx, einfiel. Auch sprach er zu- nächst von seinen französischen Freunden, die heute bei ihm zu Gast seien, bis er aus der zweiten Reihe auf diese „Ungenauigkeit“ aufmerksam gemacht wur- de. Für die Rheinland-Pfälzische Delegation mag die- se amüsante Episode eine Erinnerung gewesen sein, dass man die eigene Bedeutung in manchen Gegen- den der Welt nicht überschätzen sollte. Prof. Dr. Frank Rövekamp Studiengangsleiter International Business Management (East Asia), Geschäftsführer des Ostasieninstituts 0621/5203-438 frank.roevekamp@hs-lu.de Besonders eindrucksvoll war schließlich noch der Besuch bei der Xiamen-Univer- sität, die ebenfalls zu den besten Chinas gehört und für bestimmte Fächer einen entsprechenden weltweiten Status an- strebt. Bereits erreicht hat die Universität dieses Ziel in puncto Campus, der zu den 16 schönsten der Welt zählt. Erreicht wird dies durch die unmittelbare Lage am Meer, eine eindrucksvolle Architektur mit vie- len traditionellen chinesischen Elementen und zahlreiche parkähnliche Grünflächen. Auffällig waren zudem einige Lamborg- hini, Porsche und andere Automobile der gehobenen Klasse auf dem Campus. Die Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Einkauf auf einem Nachtmarkt in Peking, rechts Klaus Jensen, ihr Ehemann, OB von Trier, links Prof. Siegfried Englert, rechts hinten 戴毅 Dai Yi, Chinesisch-Dozent am Ostasieninstitut. Fotos: Pulkowski / © Staatskanzlei RLP Universitäten Xiamen und Trier sind seit 2007 über ein Kooperationsabkommen miteinander verbunden. Der aktuelle Besuch hat auch Anknüpfungspunkte für einen weiteren Dialog mit dem Ostasieninstitut aufgezeigt. Insgesamt kann der Besuch der Rheinland-Pfälzi- schen Delegation in China als sehr erfolgreich ge- wertet werden. Es erscheint dem Verfasser wichtig, dass deutsche Spitzenpolitiker einen fundierten Ein- druck von der Situation in China bekommen, auch wenn sie im Tagesgeschäft damit weniger befasst sind. Die diversen Besuche und Gespräche boten zahlreiche Gelegenheiten, längerfristige Kontakte aufzubauen. Für die Hochschule Ludwigshafen be- schränkten sich diese Möglichkeiten nicht nur auf die Universitäten; auch mit der deutschen Botschaft, mit einigen chinesischen Regierungsstellen und den besuchten Unternehmen wurde ein weiterer Dialog vereinbart, der positive Impulse für Lehre und For- schung geben kann.

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